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Nutzgarten im Mai: Auf in die Hochsaison

Von GartenFlora

Im Mai halten uns die Aufgaben im Nutzgarten auf Trab. Das ist zwar viel Arbeit, bringt aber auch jede Menge Spaß und Vorfreude, denn vielfach werden nun die Grundlagen für eine erfolgreiche Gemüseernte gelegt. Im Mai erreichen wir außerdem endlich die Eisheiligen, ein Datum, das Gärtner*innen jährlich sehnlichst erwarten. Die GartenFlora gibt Tipps und Hinweise zum Nutzgarten im Mai.

Stichtage für den Nutzgarten im Mai

Als Eisheilige wird der Zeitraum vom 11. bis 15. Mai bezeichnet. Die Bauernregeln besagen, dass erst nach Ablauf dieser Tage mit stabilen Frühlingstemperaturen zu rechnen ist. Vorher können kalte Polarwirbel Anfang Mai noch für Frost im Nutzgarten sorgen. Gefrorener Boden ist vor allem für frostempfindliches Gemüse gefährlich. Nutzpflanzen wie Blattsalate, Zucchini, Tomaten, Gurken oder Paprika sollten darum nicht vor den Eisheiligen ausgesät, beziehungsweise vorgezogen ins Freie gepflanzt werden.

Basilikum aussäen

Wer aussät, hat die größere Sortenauswahl. Basilikum kann von März bis Mai am Fensterbrett oder im mindestens 20 Grad Celsius warmen Gewächshaus ausgesät werden. Im Juni keimen die Samen auch im Freien. Das Saatgut des Lichtkeimers nur andrücken. Sobald sich die Sämlinge gegenseitig bedrängen, werden sie an einem geschützten, sonnigen Platz im Freiland oder im Gewächshaus ausgepflanzt. Bis die ersten Blätter geerntet werden können, vergehen sechs bis acht Wochen.

Ebenfalls möglich: Je drei Pflanzen in einen etwa 13 Zentimeter breiten Topf pikieren oder im Balkonkasten weiterkultivieren.

Nutzgarten im Mai Foto: AdobeStock_geshas
Dieses Basilikum-Pflänzchen darf in ein größeres Gefäß. Foto: AdobeStock_geshas

Basilikum aus dem Supermarkt

Zum Nutzgarten im Mai gehören auch Kräuterpflanzen im Topf. Getopftes Basilikum aus dem Supermarkt lebt meist nicht sehr lange. Die Pflanzen stehen so dicht, dass selten mehr als zwei Ernten möglich sind. Wie lässt sich die Erntezeit aber nun verlängern? Das ist ganz einfach: Die Pflänzchen voneinander trennen und den gut durchwurzelten Ballen vorsichtig auseinanderziehen – darauf achten, dass die Pflänzchen dabei einen möglichst großen Ballen behalten. Sind sie aber zu stark miteinander verwachsen, können auch zwei bis drei Basilikum-Pflanzen als Gruppe zusammen bleiben. Nun die Pflanzen bis auf zwei bis vier Laubblätter einkürzen. Die vereinzelten Pflanzen im Abstand von fünf mal fünf Zentimeter in einen Balkonkasten setzen. Ruhig etwas tiefer einpflanzen, denn dann bilden sie zusätzliche Wurzeln. Kräftig angießen, danach gleichmäßig feucht halten.

Wenn Nachtfröste drohen, steht der Balkonkasten mit dem Basilikum nachts drinnen auf der Fensterbank, im Frühbeet oder im Gewächshaus – am Tag dagegen an windgeschützter und sonniger Stelle im Freien. 

Nach etwa drei Wochen sind neue Blättchen gewachsen. Sechs Wochen nach dem Bepflanzen ist der Nährstoffvorrat des Substrats erschöpft, und es muss wöchentlich flüssig gedüngt werden. So machen Sie aus dem Supermarkt-Basilikum einen ganzen Kasten, der bis zum Frost würzige Blätter liefert.

Tomaten ausgeizen

Stabtomaten fruchten gut, wenn sie eintriebig gezogen werden. Die kleinen Austriebe in den Blattachseln, die sogenannten Geiztriebe, sollten Sie daher ausbrechen, sobald sie sich greifen lassen. Dadurch bleiben die Wunden klein und verheilen schnell. Entgeizen Sie die Tomaten am besten einmal pro Woche, indem Sie die Geize dabei einfach vorsichtig mit den Fingern zur Seite wegbrechen. Beim Verwenden von Messer oder Schere werden leider oft Krankheiten verbreitet. Auch Tomatenjungpflanzen haben oft schon Seitentriebe angesetzt. Diese können Sie bereits vor dem Einpflanzen ausbrechen.

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Diese Tomate wurde frisch ausgegeizt. Foto: AdobeStock_Jumeli

Diva Dill: So gelingt die Aussat

Dill wächst, wo er will. Und so möchten Freilandaussaaten manchmal partout nicht dort keimen, wo wir sie gerne sehen würden. Leichter geht‘s mit vorgezogenen Jungpflanzen aus Gartencentern und Baumärkten. Oder Sie säen selbst dünn in Schalen aus. Anders als Petersilie steht Dill nicht gern dicht gedrängt in Reihen, sondern lieber allein. So entwickelt er sich schneller und wird größer. Deshalb zeitig vereinzeln und nicht als Gruppe setzen. Am einfachsten ist die breitwürfige Aussaat im ganzen Garten. Wo es Dill gefällt, wächst er willig und üppig, auch gerne zwischen Gurken, Tomaten oder Salat.

Nutzgarten im Mai: Reserve fürs Bohnenbeet

Bohnen gehen im Freien nicht immer zuverlässig auf. Vor allem frühe Aussaaten ab Mitte Mai auf noch kaltem Boden haben es schwer, zügig zu keimen. Zudem fressen die Maden von Gemüsefliegen gern an schwächelnden Sämlingen. Ärgerlich, wenn dann zwei, drei Wochen nach der Aussaat klar wird, dass sich nur ein Teil der Bohnen entwickelt hat. Nachsäen bringt nicht allzu viel. Besser, Sie stecken gleichzeitig zur Freilandaussaat einige Körner in Schalen oder Einzeltöpfe, denn die füllen später die Lücken. Häufig sind die getopften Pflanzen sogar schon etwas weiter und tragen daher mindestens genauso viel wie die direkt gesäten.

Die Alternative: Sie können auch gleich alle Bohnen in Schalen oder Töpfchen vorziehen und sie nach etwa drei Wochen ins Beet pflanzen. Diese Methode funktioniert im Übrigen auch hervorragend mit Erbsen, Zuckermais oder Mangold.

Weitere To-Dos für den Nutzgarten im Mai

Nutzgarten im Mai Foto: AdobeStock_VRD
Die Strohschicht schützt die Erdbeeren. Foto: AdobeStock_VRD
  • Auf frisch mit Stalldung gedüngten Beeten keine Möhren, Zwiebeln und keinen Kohl säen oder pflanzen. Gurken, Kürbis oder Tomaten nehmen die Extra-Gabe gern an.
  • Erdbeeren mulchen: Eine dicke Schicht aus Stroh oder Holzwolle zwischen den Reihen hält die Feuchtigkeit länger im Boden. Zudem bleiben Blüten und Früchte trocken und sauber. Sie faulen dann seltener.
  • Auberginen und Paprika erst gegen Ende Mai ins Freiland pflanzen. Sie sind wärmebedürftiger als Tomaten, die schon ab Mitte Mai in den Garten dürfen. Die Pflanzen in kalten Nächten mit Vlies oder Folie abdecken.
  • Gemüsemais bis Ende des Monats säen oder pflanzen. Die 1,5 bis zwei Meter hohe Gemüseart ist ein idealer Windschutz, zum Beispiel für Freilandgurken.
  • Beim Rhabarber nur einen Teil der Stiele ernten. So erschöpfen sich die Pflanzen nicht und treiben weiter kräftig nach.
  • Kerbel, auch Französische Petersilie genannt, bis August alle zwei bis vier Wochen aussäen, denn das Gewürzkraut geht schnell in Blüte.

Die Top-Themen der Mai-Ausgabe:

1. Blauregen in neuen Sorten

Wisterien – auch Blauregen oder Glyzinien genannt – sind kostbare Kletterer, die unsere Gärten mit edlen Blütenkaskaden schmücken. Bisher kaum gekannte Sorten erweitern nun das Sortiment.

2. Bühne frei für Pelargonien

In Kübeln, Körben und Kisten zeigen Pelargonien ihr Deko-Talent – und das ganz ohne Allüren. Die schönen Dauerblüher, auch als Geranien bekannt, sind robust und pflegeleicht.

3. Zucchini: Kürbis für den Sommer

Wer Zucchini kennt, weiß um deren Schwemme ab Juli. Ganz vermeiden lässt sich die „grüne Welle“ nicht, aber gut in den Griff bekommen: Einfach öfter ernten – und genießen!

 

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