Neben der Wanderratte ist die Hausmaus das am weitesten verbreitetste Nagetier, das in Deutschland in der Nähe von Menschen lebt. Dabei sind die Tiere nicht sonderlich anspruchsvoll, was ihren Lebensraum betrifft: Sobald genügend Futter und Platz zum Gebären der Jungtiere ist, machen sie es sich bequem. Haben Sie Mäuse im Haus entdeckt, sollten sie schnell eingreifen.
Es raschelt, etwas huscht über den Boden und verschwindet in einer Ecke. Was war das? Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass gerade eine Hausmaus (Mus musculus) an Ihnen vorbeigelaufen ist, die es sich bei Ihnen in der Wohnung gemütlich gemacht hat. Die Tiere erreichen als ausgewachsene Mäuse vom Kopf bis zum Rumpf eine Länge von sieben bis elf Zentimetern. Daran schließt sich ihr Schwanz an, der noch mal sieben bis zehn Zentimeter lang ist. Sind Mäuse im Haus, müssen Sie aktiv werden.
Um zu erkennen, dass Mäuse im Haus leben, müssen Sie die Maus aber gar nicht von Angesicht zu Angesicht sehen. Es reicht schon, wenn Sie in einem Ihrer Zimmer Kotspuren finden. Der Kot ist zwar mit drei bis acht Millimetern laut dem Umweltbundesamt recht klein, aber schnell überall zu finden und zu riechen. Ist der Befund klar, fragen sich viele Menschen dann „Was tun gegen Mäuse im Haus?“. Vorweg schon mal: Es gibt mehrere Möglichkeiten, in Panik auszubrechen ist also nicht nötig.
Kot kann Krankheiten übertragen
Mäusekot kann gesundheitsgefährdend sein. So kann er beispielsweise das für den Menschen gefährliche Hantavirus enthalten. Dabei muss man nicht mal in Berührung mit dem Kot kommen, wer den Kotstaub einatmet kann sich das Virus ebenfalls einfangen. Damit es nicht zu einer Übertragung von Krankheiten über den Mäusekot kommt, sollten Sie immer Handschuhe und eine Atemmaske tragen, wenn Sie den Kot entfernen.
Wer Mäuse im Haus vertreiben möchte, der sollte zuerst die passende Falle auswählen. Dieser Weg funktioniert allerdings nur, wenn der Befall noch nicht weit fortgeschritten ist. Die Mäusepopulation sollte nicht größer als etwa zehn Tiere sein.
Wahrscheinlich werden viele Menschen zuerst abgeschreckt sein, doch das Umweltbundesamt empfiehlt sogenannte Schlagfallen. Dabei läuft die Maus durch einen Köder angelockt in die Falle hinein und wird dann von einem herabschnellenden Bügel getötet. Die geringe mechanische Kraft der Falle mache sie ungefährlicher für im Haushalt lebende Kinder und Haustiere, so das Umweltbundesamt.
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Wer sich nun denkt: „Nein, auf keinen Fall, ich fange meine Mäuse lebend“, der sollte im Hinterkopf behalten, dass auch Lebendfallen keine Lösung sind. Denn Sie müssen die Tiere am nächsten Tag irgendwo weiter weg aussetzen und in der Regel sterben die Mäuse dann dort an Unterkühlung oder Hunger, wenn sie nicht schnell ein neues Zuhause finden. Klebefallen sind in Deutschland übrigens verboten.
Tipp: Die weit verbreitete Vorstellung, Mäuse würden vor allem auf Käse in Fallen fliegen, ist falsch. Die Tiere lieben Süßes, sodass der Fallen-Köder am besten Erdnussbutter, Nuss-Nougat-Creme oder aber Speck sein sollte.
Ein weiterer, wenn auch weniger effektiver Weg sind Hausmittel gegen Mäuse. Dabei machen Sie sich die besonders empfindliche Nase der Mäuse zunutze. Ihre Nase ist für Mäuse ein wichtiges Hilfsmittel bei der Nahrungssuche – das Tier mag aber längst nicht jeden Geruch. So kann beispielsweise der Duft von Pfefferminzöl oder Essig den Mäusen ganz schön übel in die Nase kriechen. Füllen Sie am besten ein paar kleine Schälchen mit Pfefferminzöl und verteilen Sie diese in der Wohnung oder Ihrem Haus. Am besten eignen sich Stellen, die auch für die Nager schwer zugänglich sind. So verteilt sich der Duft im Laufe der Zeit in jedem Raum und hält die Tiere für eine Weile fern.
Ähnlich funktioniert das Ganze mit Essig. Dabei können Sie Essigessenz wählen und diese beim nächsten Hausputz ins Putzwasser für den Boden mischen. So verteilen Sie den Essiggeruch im ganzen Haus. Apfelessig gegen Mäuse wirkt ähnlich.
Wichtig zu wissen: Diese Hausmittel wirken nur für einen kurzen Zeitraum. Mäuse haben zwar eine empfindliche Nase, gewöhnen sich aber auch sehr schnell an neue Gerüche und können dann schon nach wenigen Tagen wieder den Weg ins Haus finden. Wenn alles nichts mehr nützt, dann muss ein Kammerjäger oder eine Kammerjägerin her, der oder die den Mäusebefall nachhaltig bekämpfen kann.
Nicht alle Hausmittel helfen
Von manchen Tipps im Internet sollten Sie bei der Jagd auf Mäuse besser absehen. Lavendel gegen Mäuse sorgt laut einer Studie beispielsweise nicht dafür, dass die Mäuse verschwinden. Der Duft versetzt die Tiere laut Forschenden aus Japan in einen entspannten Zustand, in dem sie sogar aufmüpfiger sein können als normalerweise. Alufolie gegen Mäuse ist ebenfalls kein wirkungsvolles Mittel: Wer Mäuselöcher damit verschließt oder Lebensmittel abdeckt, der wird sehr schnell merken, dass Alufolie kein Hindernis ist für die Nager. Sie zerreißen die vermeintliche Schranke innerhalb weniger Sekunden.
Mäuse sind nicht sonderlich wählerisch bei der Wahl ihres Nistortes. Wichtig ist den Tieren vor allem, dass das Nest in der unmittelbaren Nähe von oder sogar direkt in der Nahrung liegt. Hausmäuse sind Allesfresser, am liebsten fressen sie aber Getreide, Nüsse, Haferflocken oder Äpfel.
Das bedeutet, dass Vorratskammern, Küchenschränke, aber auch der Keller als Lebensmittellager beliebte Orte sind. Mäuse in der Garage sind ebenfalls keine Seltenheit, besonders wenn Mäuse im Winter Schutz und einen Unterschlupf suchen.
Gerade Altbauten bieten für Mäuse eine Vielzahl an Nistplätzen. Die älteren Häuser enthalten häufig Zwischenwände und Zwischenböden, die es den Tieren erlauben, problemlos mehrere Stockwerke zu erklimmen. Die Schwachstellen bei Neubauten liegen in der Regel bei Versorgungsschächten oder Hohlräumen unter Fassadenverkleidungen. Übrigens: In der Kanalisation sind Hausmäuse nicht zu finden.
Es muss gar nicht erst so weit kommen, dass sich die Nager munter in der Wohnung oder dem Haus verteilen und ihr Unwesen treiben. Mit ein paar vorbeugenden Tricks verringern Sie die Wahrscheinlichkeit, dass Mäuse bei Ihnen einziehen. Folgende vorbeugende Maßnahmen helfen:
Auch bauliche Sanierungsmaßnahmen sind auf lange Sicht eine gute Idee, besonders in Wohnungen, die häufiger mit Mäusen Probleme haben. Mäuse finden viele Wege ins Warme und Trockene hinein, daher hilft es manchmal sogar, rankende Pflanzen an der Hauswand zu entfernen, die den Tieren als Leiter zu den oberen Stockwerken dienen.
Mäuse krabbeln meist erst zur Dämmerung und nachts aus ihren Nestern. Wenn auch tagsüber schon Mäuse in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus unterwegs sind, liegt in den meisten Fällen ein sehr starker Befall vor. Ist es draußen warm und angenehm, laufen Hausmäuse auch häufig draußen herum. Die sollten Gärtnerinnen und Gärtner dann nicht mit Wühlmäusen verwechseln. Sobald aber der Winter Einzug hält, bevorzugen die Tiere die Innenräume. Eine Hausmaus lebt etwa ein Jahr lang, wird aber bereits nach zwei Monaten geschlechtsreif und bringt etwa vier bis acht Mal in diesem Jahr vier bis acht Junge zur Welt. Das Ausbreitungspotenzial ist also groß.
Hausmäuse sind übrigens nicht die einzigen unerwünschten Tiere, die deutliche Kotspuren im Haus oder der Wohnung hinterlassen. Marder lassen sich auch recht schnell anhand ihrer Hinterlassenschaften identifizieren. Wie Sie Marder im Haus wieder loswerden, lesen Sie hier: Marder im Garten – perfekt an Menschenleben angepasst.
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