Im Garten ohne Sorgen: Foto: © GartenFlora_Sabine Rübensaat

Voraussichtliche Lesedauer:  6 Minuten

Zecken beim Hund: Sicher durch den Garten

Von GartenFlora

Eigentlich freuen wir uns alle, denn die Gartensaison beginnt. Doch mit ihr leider auch wieder die Zeckenzeit. Gerade im dichten Pelz unserer geliebten Fellnasen können unbemerkt Zecken in Haus und Garten gelangen – für den Hund und auch Tierhalter riskant. Welche Maßnahmen helfen dabei, den Vierbeiner wie auch sich selbst vor Zecken-Attacken zu bewahren?

Zeckenschutz beim Hund – voraussichtliche Lesedauer: 6 Minuten

Gefahr von Zecken für Hund und Mensch

Das Wetter wird schöner, die Tage länger und es ist wieder so weit: Die Zeit im Garten startet für uns und unsere Vierbeiner. Zecken lauern im Gras und Gebüsch auf ihren Wirt und gelangen beim Vorbeigehen durch Abstreifen an seinen Körper. Nach dem Zeckenstich saugt das Spinnentier über mehrere Tage bis zum 200-Fachen seines Körpergewichts an Blut auf.

Zecken können schwere Krankheiten übertragen wie das FSME-Virus (Frühsommer-Meningoenzephalitis, Impfung für Menschen gegeben) und Borreliose (Impfung nur für den Hund). Das Robert-Koch-Institut schätzt, dass bis zu jede dritte Zecke in Deutschland die Borreliose-Erreger in sich trägt.

Wann und welche Zecken?

Zecken sind in Deutschland von zirka Februar bis Oktober aktiv. Die Spinnentiere bevorzugen warmes, feuchtes Wetter und fallen erst ab einer Außentemperatur von -7 °Celsius in Winterstarre. Als Überträger von Krankheiten spielen in Deutschland mehrere Zeckenarten eine Rolle. Der Gemeine Holzbock ist am häufigsten auf Haustieren zu beobachten – ein Wald- bzw. Waldrandbewohner, der in Deutschland auch Parks, Campingplätze, Freibäder und Sportanlagen, Gärten und Friedhöfe besiedelt. Auch die Braune Hundezecke, Auwald-, Schaf- und Igelzecke können vorkommen.

Fellpflege als Zeckenschutz beim Hund

Im Frühjahr stoßen Hunde ihr dickes Fellkleid ab und ersetzen es dann durch eine leichtere Sommervariante. Besonders in dichtem Fellfilz ist ein Befall mit unerwünschten Krabblern schlecht erkennbar. Unterstützen Sie Ihren Vierbeiner mit einer gründlichen Fellpflege durch Kämmen und Bürsten! Sofern es sich Ihre Fellnase gefallen lässt, können Sie das Fell, besonders die dichte Unterwolle, schonend ausdünnen. Das gelingt mit einer speziellen Fellbürste. Es gibt sie für verschiedene Felltypen und Haarstrukturen. Sie erfasst lose Haare und löst leichte Verfilzungen auf.

Was passiert, wenn eine Zecke auf den Hund gekommen ist?

Anders als beim Menschen stechen Zecken bei Hunden meist an Ort und Stelle, ohne lange auf dem Hund herumzukrabbeln. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Lästlinge oft an Kopf, Brust, im Nacken und an den Schultern des Hundes zu finden sind. Hunde deshalb nach dem Gassigang durchs Grüne auf Zecken untersuchen. Hat eine Zecke schon gebissen, umgehend mit einer Zeckenzange entfernen.

Zecken übertragen den Borreliose-Erreger erst nach 12 bis 24 Stunden. Entdecken Sie eine Zecke an Ihrem Hund, die sich bereits festgesetzt hat, sollten Sie diese sofort mit einer Zeckenzange (erhältlich in Apotheken) entfernen.

Zecken lassen sich mit Hilfe eines Flohkamms gut im Fell des Hundes erkennen, dabei aber vorsichtig vorgehen, um die Zecke nicht versehentlich unsachgemäß herauszureißen. Hat sich eine Zecke festgebissen, fasst man sie mit einer Pinzette, besser mit einer speziellen Zeckenzange nahe der Haut des Wirtstieres und zieht sie langsam heraus. Alternativ gibt es Zeckenkarten mit einem V-förmigen Spalt, damit lassen sich die kleinen Biester einklemmen und durch leichtes Hebeln nach vorne und oben ganz einfach entfernen.

Zeckenbiss beim Hund: Was tun?

Neben der herkömmlichen Pinzette und einer speziellen Zeckenzange gibt es ebenfalls das sogenannte Zeckenlasso und die Zeckenkarte. Letztere sollten Sie allerdings nur mit Einschränkungen nutzen, denn selbst mit dem kleinsten Spalt solch einer Karte lassen sich die winzigen Zeckenstadien (Larve, Nymphe) mitunter nur schwer entfernen. Das Hilfsmittel eignet sich für prall gefüllte Parasiten an gut zugänglichen Fellstellen, wo man die Karte flach an das Ungeziefer heranschieben kann. Für Zecken in Hautfalten oder auf gerundeten Partien verwendet man besser Pinzette, Zeckenzange oder -lasso.

Zecken beim Hund sorgsam entfernen
Zecken beim Hund sorgsam entfernen. Foto: AdobeStock_DoraZett

Legen Sie die Bissstelle frei, indem Sie das umliegende Fell behutsam zur Seite schieben. Setzen Sie die Zeckenzange dicht an der Bissstelle an, um die Zecke vorsichtig herausziehen. Zecken sind hart im Nehmen und überleben unter den widrigsten Umständen. Experimentieren Sie nicht! Töten Sie die entfernte Zecke in einem mit Alkohol gefüllten Glas und entsorgen Sie sie anschließend. Wichtig: Die Zecke nie am Hund oder Menschen zerdrücken, damit sie keine Sekrete (mit möglichen Krankheitserregern) abgeben kann.

Obwohl manche Haustierbesitzer eher aufs Herausdrehen schwören, bringt das eigentlich keinen Vorteil, denn der Stechapparat der Zecke hat kein Gewinde. Wichtig ist in jedem Fall, die Zecke nicht ruckartig zu entfernen. Je gleichmäßiger Sie ziehen, desto geringer das Risiko, dass Teile des Blutsaugers stecken bleiben.

Zeckenschutz für den Hund: am besten vorbeugend vorgehen

Um es gar nicht erst zum Zeckenbiss kommen zu lassen, stehen Ihnen einige Möglichkeiten zur Verfügung. Hier finden Sie die gängigsten Lösungen. Hunde können gegen drei Borrelienarten geimpft werden. Ein Impfstoff gegen Babesiose ist mit Ausnahmeregelung erhältlich. Gegen die anderen von Zecken übertragenen Krankheiten gibt es keine Impfung. Zum Schutz des Hundes vor Zecken ein antiparasitäres Halsband anlegen oder ein Spot-on-Präparat auftragen.

Bitte beachten: Nicht alle Anti-Zecken-Präparate sind für jedes Hundealter geeignet.

Kautabletten

Sie wirken, indem die Substanzen über den Magen-Darm-Trakt in den Blutkreislauf gelangen und dadurch auf der gesamten Körperoberfläche wirken. Die am Wirt haftenden Zecken nehmen den Wirkstoff auf und sterben dann ab. Nur vollständig verzehrte Tabletten entfalten ihre Wirkung – deshalb kann das Verabreichen gerade bei Schleckermäulchen zum Problem werden.

Spot-On-Präparate

Diese Lösungen werden einfach auf die Haut aufgetropft und wirken von hier aus als Zeckenschutz für Ihren Hund. Dabei ist es wichtig, das Mittel auf eine für das Tier unerreichbare Stelle aufzutragen, etwa im Nackenbereich. Die Tropfen sollen direkt auf der Haut, nicht im Fell landen. Je nach Wirkstoff gibt es unterschiedliche Wirkzeiten, die mehrere Wochen anhalten können. Bei Spot-Ons sollten Sie nach der Behandlung immer warten, bis das Mittel vollständig in die Haut des Tieres eingezogen ist. Abends aufgetragen, hat es über Nacht dann genügend Zeit zum Einziehen.

Hund mit Ball auf Wiese
Mit vorbeugenden Maßnahmen haben Zecken keine Chance. Foto: AdobeStock_LIGHTFIELD-STUDIOS

Zeckenhalsbänder

Halsbänder funktionieren ähnlich wie Spot-On-Präparate über einen Wirkstoff, der sich über die Haut auf dem gesamten Körper verteilt. Oft genügt schon der erste Kontakt mit dem Wirkstoff, um Parasiten zu dezimieren. Ein Vorteil hochwertiger Halsbänder ist ihre länger anhaltende Wirkung im Vergleich zu Tabletten und Spot-On-Produkten.

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