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Zecken beim Hund: Sicher durch den Garten

Von GartenFlora

Schönes Wetter, angenehme Temperaturen und lange Tage locken nach draußen. Nicht nur wir Menschen genießen es, Zeit im Garten zu verbringen. Auch unsere Vierbeiner lieben es, durch den Garten zu tollen oder im kühlen Schatten von Gebüschen zu ruhen. Doch auch im heimischen Garten können im Gras und niedrigen Büschen Zecken lauern. Die kleinen Parasiten können sich leicht im dichten Fell unserer Hunde verstecken und so unbemerkt ins Haus gelangen. Das birgt sowohl Risiken für unsere Vierbeiner als auch für uns. Welche effektiven Maßnahmen gibt es also, um Ihren Hund vor Zecken zu schützen? Wir haben hilfreiche Tipps für Sie zusammengestellt.

Gefahr von Zecken für Hund und Mensch

Eigentlich freuen wir uns alle über die Gartensaison. Doch mit den wärmeren Tagen beginnt auch die Zeckenzeit. Wussten Sie, dass der landläufige Begriff Zeckenbiss gar nicht stimmt, denn Zecken beißen nicht, sie stechen. Sie warten vor allem im Gras und Gebüsch auf ihren Wirt und gelangen beim Vorbeigehen durch Abstreifen an seinen Körper – deshalb sind besonders unsere Vierbeiner gefährdet. Nach dem Stich saugt die Zecke über mehrere Tage bis zum 200-Fachen ihres Körpergewichts an Blut auf. Da Zecken schwere Krankheiten wie das FSME-Virus (Frühsommer-Meningoenzephalitis, Impfung für Menschen gegeben) und Borreliose (Impfung nur für den Hund) übertragen können, ist Achtsamkeit geboten.

Wann ist Zeckenzeit?

Mit Zecken ist in Deutschland regional schon von Februar bis zum Oktober zu rechnen. Entgegen der Annahme, dass Zecken bei Hitze besonders aktiv sind, bevorzugen sie feuchtes Wetter mit einer Temperatur um 10 – 25 °C. Sie fallen erst ab einer Außentemperatur von -7 °C in Winterstarre. Als Überträger von Krankheiten spielen in Deutschland mehrere Zeckenarten eine Rolle. Der Gemeine Holzbock ist am häufigsten auf Haustieren zu beobachten – ein Wald- bzw. Waldrandbewohner, der in Deutschland auch Parks, Campingplätze, Freibäder und Sportanlagen, Gärten sowie Friedhöfe besiedelt. Auch die Braune Hundezecke, Auwald-, Schaf- und Igelzecke können vorkommen.

Fellpflege als Zeckenschutz bei Hunden

Im Frühjahr stoßen Hunde ihr dickes Fellkleid ab und ersetzen es dann durch eine leichtere Sommervariante. Besonders in dichtem Fellfilz ist ein Befall mit unerwünschten Krabblern schlecht erkennbar. Unterstützen Sie Ihren Vierbeiner mit einer gründlichen Fellpflege durch Kämmen und Bürsten! Sofern Ihr Hund es sich gefallen lässt, können Sie das Fell, besonders die dichte Unterwolle, schonend ausdünnen. Das gelingt mit einer speziellen Fellbürste. Es gibt sie für verschiedene Felltypen und Haarstrukturen. Sie erfasst lose Haare und löst leichte Verfilzungen auf. Zecken lassen sich auch mithilfe eines Flohkamms gut im Fell des Hundes erkennen, dabei aber vorsichtig vorgehen, um die Zecke nicht versehentlich unsachgemäß herauszureißen.

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Zecken bei Hunden entfernen

Anders als beim Menschen sticht die Zecke beim Hund meist schon draußen an Ort und Stelle, ohne lange auf ihm herumzukrabbeln. Untersuchungen haben gezeigt, dass sie oft an Kopf, Brust, im Nacken und an den Schultern des Hundes zu finden sind. Hunde sollten Sie deshalb nach dem Gassigang durchs Grüne oder nach dem Auslauf im Garten auf Zecken untersuchen. Zecken übertragen den Borreliose-Erreger erst nach 12 bis 24 Stunden. Entdecken Sie eine Zecke an Ihrem Hund, die sich bereits festgesetzt hat, sollten Sie diese sofort mit einer Zeckenzange entfernen (erhältlich z.B. in Apotheken).

Neben der herkömmlichen Pinzette und einer speziellen Zeckenzange gibt es ebenfalls das sogenannte Zeckenlasso und die Zeckenkarte. Letztere verfügt über einen V-förmigen Spalt, mit dem sich die kleinen Biester einklemmen und durch leichtes Hebeln nach vorne und oben ganz einfach entfernen lassen. Eine solche Zeckenkarte ist allerdings nur mit Einschränkungen zu empfehlen, denn selbst mit dem kleinsten Spalt lassen sich die Parasiten während der kleinsten Zeckenstadien (Larve und Nymphe) mitunter nur schwer entfernen. Das Hilfsmittel eignet sich für prall gefüllte Zecken an gut zugänglichen Fellstellen, wenn man die Karte flach an das Ungeziefer heranschieben kann. Für Zecken in Hautfalten oder auf gerundeten Partien verwendet man besser Pinzette, Zeckenzange oder -lasso.

Zecken bei Hund und Katze sorgsam entfernen
Zecken bei Hunden sorgsam entfernen. [Foto: AdobeStock_DoraZett]

Kurzanleitung zur Entfernung

  • Legen Sie die betroffene Stelle frei, indem Sie das umliegende Fell behutsam zur Seite schieben.
  • Setzen Sie die Zeckenzange dicht an der betroffenen Stelle an, um die Zecke vorsichtig herausziehen.
  • Zecken sind hart im Nehmen und überleben unter den widrigsten Umständen. Experimentieren Sie nicht! Töten Sie die entfernte Zecke in einem mit Alkohol gefüllten Glas und entsorgen Sie sie anschließend.

Wichtig: Die Zecke nie am Hund oder Menschen zerdrücken, damit sie keine Sekrete (mit möglichen Krankheitserregern) abgeben kann.

Obwohl manche Haustierbesitzer eher aufs Herausdrehen schwören, bringt das eigentlich keinen Vorteil, denn der Stechapparat der Zecke hat kein Gewinde. Wichtig ist in jedem Fall, die Zecke nicht ruckartig zu entfernen. Je gleichmäßiger Sie ziehen, desto geringer das Risiko, dass Teile des Blutsaugers stecken bleiben.

Zeckenschutz für den Hund: besser vorbeugen

Um es gar nicht erst zum Zeckenstich kommen zu lassen, stehen Ihnen einige Möglichkeiten zur Verfügung. Hunde können gegen drei Borrelienarten geimpft werden. Ein Impfstoff gegen Babesiose ist mit Ausnahmeregelung erhältlich. Gegen die anderen von Zecken übertragenen Krankheiten gibt es leider aktuell noch keine Impfung. Zum Schutz des Hundes vor Zecken kann ein antiparasitäres Halsband angelegt oder ein Spot-on-Präparat aufgetragen werden.

Bitte beachten: Nicht alle Anti-Zecken-Präparate sind für jedes Hundealter geeignet. Deshalb sollten Sie sich vorab bei Ihrem Tierarzt informieren.

Kautabletten

Indem die Substanzen bei der Einnahme über den Magen-Darm-Trakt in den Blutkreislauf gelangen, wirken sie dadurch auf der gesamten Körperoberfläche. Die am Wirt haftenden Zecken nehmen den Wirkstoff auf und sterben dann ab. Nur vollständig verzehrte Tabletten entfalten ihre Wirkung, achten Sie deshalb darauf, dass Ihr Vierbeiner auch die gesamte Tablette schluckt.

Spot-On-Präparate

Diese Lösungen werden auf die Haut getropft und wirken von hier aus als Zeckenschutz für Ihren Hund. Dabei ist es wichtig, das Mittel auf eine für das Tier unerreichbare Stelle aufzutragen, etwa im Nackenbereich. Die Tropfen sollen direkt auf der Haut, nicht im Fell landen. Je nach Wirkstoff gibt es unterschiedliche Wirkzeiten, die mehrere Wochen anhalten können. Bei Spot-Ons sollten Sie nach der Behandlung immer warten, bis das Mittel vollständig in die Haut des Tieres eingezogen ist. Abends aufgetragen, hat es über Nacht dann genügend Zeit zum Einziehen.

Hund mit Ball auf Wiese
Mit vorbeugenden Maßnahmen haben Zecken keine Chance und es lässt sich draußen unbeschwert toben. [Foto: AdobeStock_LIGHTFIELD-STUDIOS]

Zeckenhalsbänder

Halsbänder funktionieren ähnlich wie Spot-On-Präparate mit einem Wirkstoff, der sich über die Haut auf dem gesamten Körper verteilt. Oft genügt schon der erste Kontakt mit dem Wirkstoff, um Parasiten zu dezimieren. Ein Vorteil hochwertiger Halsbänder ist ihre länger anhaltende Wirkung im Vergleich zu Tabletten und Spot-On-Produkten.

Nicht nur Zecken, sondern auch Mücken machen Ihnen zu schaffen? Wir haben Tipps, welche Pflanzen die lästigen Biester abhalten, damit Sie Ihre Auszeit im Garten oder auf dem Balkon in vollen Zügen genießen können. Wie Sie Ihren Hund bei hohen Temperaturen unterstützen und ihm das Leben leichter machen können, erfahren Sie hier.

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