[Foto: AdobeStock_pusteflower9024]

Voraussichtliche Lesedauer:  5 Minuten

Glockenrebe: Turboschnelle Kletterpflanze

Von GartenFlora

Mit der rasant wachsenden Glockenrebe wird ein Sichtschutzelement ganz fix zum blühenden Blickfang auf Balkon, Terrasse oder im Garten. Die Kletterpflanze ist aber nicht nur für ihre Wuchsgeschwindigkeit, sondern auch für die attraktiven glockenförmigen Blüten mit Wow-Effekt bekannt. Wir stellen sie Ihnen genauer vor.

Steckbrief

Name

Cobaea scandens

Frucht

grüne Kapselfrüchte

Lebenszyklus

mehrjährig

Bodenverhältnisse

frisch bis mäßig feucht, nährstoffreich, humos

Wuchshöhe

4 bis 6 Meter

Lichtverhältnisse

Sonne

Verwendung

Kübelpflanze, Sichtschutz, Balkon & Terrasse

Wuchsform

Kletterpflanze

Winterhärte

nicht winterhart

Blüte

Glockenblüten

Giftigkeit

nicht giftig

Blatt

elliptisch, paarig gefiedert

Woher stammt die Glockenrebe?

Die schöne Glockenrebe (Cobaea scandens) ist eine tropische Pflanze. Man nennt die Sprinterin unter den Kletterpflanzen auch Glockenwinde oder Krallenwinde. Sie stammt ursprünglich aus Mexiko, ist aber heute in vielen Teilen der Welt eine beliebte Zierpflanze. Die Gattung wird der Familie der Sperrkrautgewächse (Polemoniaceae) zugeordnet.

Wuchs und Aussehen

Die Glockenrebe ist eine äußerst schnellwüchsige Kletterpflanze. Mit ihren stark verzweigten Ranken windet sie sich in eine Höhe von vier bis sechs Metern. Glockenreben sind sogenannte Selbstklimmer. Das bedeutet, dass sich die Kletterpflanzen an rauen Flächen durch hakenähnliche Triebenden von alleine halten können.

Blüte einer Glockenrebe: Die Blüte ist nach links geöffnet und lange Staubgefäße ragen aus der glockenförmigen, violettfarbenen Blüte. Das Laub der Kletterpflanze ist frischgrün. Foto: AdobeStock_Golden Shark
Die langen Staubgefäße ragen aus der Glockenblüte. [Foto: AdobeStock_Golden Shark]

Blüten, Blätter und Früchte der Glockenrebe

Wann blüht die Glockenrebe? Ihre glockenförmigen Blüten zeigt sie von Juli bis Oktober, beziehungsweise bis zum ersten Frost. Die Glockenblüten sind zuerst unauffällig grünlich bis weiß, verwandeln sich dann in Blauviolett und besitzen auffällige gelbe Staubgefäße. Sie werden von einem zarten Duft begleitet. Durch die bis zu 20 Zentimeter langen Stiele, an denen die nickenden, fingerlangen Blüten sitzen, stehen diese noch mehr im Vordergrund. Die imposanten Blüten locken auch zahlreiche Insekten an. Es gibt übrigens auch eine weiß blühende Sorte mit dem Namen ‘Alba‘.

Eine Glockenrebe mit einer grünen, länglichen Fruchtkapsel. Foto: AdobeStock_guentermanaus
In den Kapselfrüchten befinden sich geflügelte Samen. [Foto: AdobeStock_guentermanaus]

Aus den Blüten entwickeln sich am Naturstandort kleine grüne Kapseln. Bei uns in Mitteleuropa bildet die Glockenrebe jedoch kaum Fruchtstände aus.

Gefiederte Blätter in einer Größe von acht bis zehn Zentimetern bilden den frischgrünen Rahmen für die Blüten. Im Austrieb sind die elliptisch geformten Blätter aber zunächst noch rötlich.

Welcher Standort für die Glockenrebe?

Glockenwinden gedeihen am besten an einem sonnigen Platz, im Halbschatten wachsen und blühen sie hingegen weniger reich. Sie bevorzugen einen frischen bis mäßig feuchten Boden, der nährstoff- und humusreich ist. Im Topf ist außerdem ein durchlässiges Substrat wichtig.

Ist die Glockenrebe eigentlich winterhart? Leider nein: Die Glockenrebe wird bei uns in der Regel als einjährige Kletterpflanze kultiviert, da sie frostige Temperaturen im Winter draußen nicht überstehen würde. Man kann sie aber auch hell und kühl überwintern oder ganzjährig im Gewächshau oder Wintergarten kultivieren.

Die Topfkultur ist problemlos möglich, allerdings bleibt sie dann etwas kleiner. Eine Kletterhilfe ist notwendig, zum Beispiel Spanndrähte oder ein Rankgitter.

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Glockenrebe vermehren

Möchten Sie die Pflanzen selber aus Samen ziehen, beginnen Sie ab Ende Februar bis März mit der Voranzucht. Ideal sind ein heller Platz und Keimtemperaturen von 18 bis 20 Grad Celsius. In ein Töpfchen steckt man am besten zwei Samen. Ein kleiner Bambusstab dient schon in diesem Stadium als Stütze.

Pflanzung und Pflege

Ab Mitte Mai können Sie die Glockenreben dann ins Freie pflanzen, denn ab diesem Zeitpunkt drohen keine Fröste mehr. Geben Sie bei der Pflanzung einen Langzeitdünger mit ins Gefäß oder Pflanzloch.

Die geschlossene Blüte einer Glockenrebe. Foto: AdobeStock_TwilightArtPictures
Die Glockenrebe kann als kurzfristige Sichtschutzlösung im Sommer dienen. [Foto: AdobeStock_TwilightArtPictures]

Aufgrund des starken Wachstums brauchen Glockenreben viel Nährstoffe. Düngen Sie deshalb regelmäßig, zum Beispiel mit Flüssigdünger. Zudem haben die Kletterpflanzen einen hohen Wasserbedarf. Durch das Abkneifen der Triebspitzen wird die Verzweigung gefördert. Wer mag, entfernt auch regelmäßig Verblühtes.

Krankheiten und Schädlinge

Krankheiten treten an der Glockenrebe selten auf. Im Frühling und Sommer kann es aber zu Blattlaus- oder Spinnmilbenbefall kommen.

Verwendung

Auch wenn sie nicht im Freien überwintert werden kann: Die Glockenrebe wächst derart schnell, dass es sich auch nur für eine Gartensaison lohnt. Die ansehnlichen und duftenden Blüten verschönern Sitzplatzecken, Zäune oder Gartenhäuschen. Und wer doch länger etwas von ihr haben möchte, kultiviert sie ganz einfach im Topf mit Rankhilfe für Balkon oder Terrasse.

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