Wüstenrosen auf der Insel Sokotra im Jemen Foto: AdobeStock_Vladimir_Melnik

Voraussichtliche Lesedauer:  3 Minuten

Wüstenrose – bizarrer Wuchs und prächtige Blüte

Von GartenFlora

Die in Afrika und Arabien heimische Wüstenrose (Adenium obesum) ist hierzulande noch eine echte Rarität unter den Zimmerpflanzen. Die beiden eklatanten Attribute der Stammsukkulente sind ihr markanter Wuchs mit dem verdickten Stamm und die sich bei Sonne ausbildende Blütenpracht. Als Teil der Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae) ist sie mit dem allseits beliebten Oleander verwandt. 

Wüstenrose Foto: AdobeStock_Vladimir_Melnik
Eine wild wachsende Wüstenrose in der kargen Landschaft Sokotras Foto: AdobeStock_Vladimir_Melnik

Achtung: Wie es der Familienname schon sagt, sind alle Pflanzenteile der Wüstenrose giftig – insbesondere der Milchsaft, der bei Verletzungen der Pflanze austritt.

Wuchs und Aussehen 

Wildwachsende Wüstenrosen sind wirklich eindrucksvolle Erscheinungen. Ihr dicker Stamm, der Caudex genannt wird, fungiert als Wasserspeicher und kann im Durchmesser bis zu zwei Metern erreichen. Dem Stamm sitzen die bizarr verästelten Triebe auf. Auch in der Höhe werden Wüstenrosen teilweise bis zu 4 Metern groß. Als äußerst langlebige Trockenheitskünstler können sie in Wüstengebieten bis zu 100 Jahre alt werden. 

Im Topf kultiviert ähneln sie infolge ihres langsamen Wachstums allerdings eher einer Art Bonsai. Sie erreichen zwar keine derart großen Ausmaße, stechen aber trotzdem durch ihre besondere Wuchsform hervor. 

Wüstenrose Foto: AdobeStock_mayura
Wüstenrosen im Topf ähneln oft kleinen Bonsai Foto: AdobeStock_mayura

Blüten und Blätter der Wüstenrose 

Auch die Blätter der Wüstenrose sind auf Wasserspeicherung ausgelegt. Spiralförmig und in Gruppen angeordnet sitzen sie an den Triebenden der Pflanze. Dank der dicken Epidermis, die möglichst viel Wasser einbehält, schimmern die etwa 15 cm langen Blätter in einem attraktiven Dunkelgrün. 

Mehrere Monate, zwischen Anfang April und Juli, zeigt die Wüstenrose ihre bestechenden Blüten. Oft treiben sie noch vor den Blättern aus. Die Schalenblüten sind fünfzählig und können durch verschiedene Sorten-Variationen rosa, weiß oder rötlich sein. 

Standortbedingungen 

Für die Wüstenrose kann es gar nicht warm und sonnig genug sein – Südfenster oder ein voller Sonnenstandort im Freien sind für die Topfpflanze daher gut geeignet. Gegen kalte Luft ist sie dagegen weniger gewappnet. Lediglich im Winter eignet sich ein etwas kühlerer Standort zwischen 11 bis 15 Grad Celsius. Im Zimmer sollte regelmäßig gelüftet werden, da warm-feuchte Luft bei der Wüstenrose einen Befall durch Blatt- oder Schildläuse fördert. 

Nicht wundern: An ihren natürlichen Heimatstandorten ist die Wüstenrose zwar immergrün, in hiesigen Wintern lässt sie aber alle Blätter fallen. Das ist kein Grund zur Beunruhigung.

Für die trockenheitsresistente Wüstenrose sollten Sie unbedingt ein durchlässiges Substrat wählen. Das Wasser muss abfließen können und darf im Topf nicht anstauen. Am einfachsten ist es, wenn Sie gleich zur Kakteen– oder Sukkulentenerde greifen. Andere Substrate sollten Sie mit Tongranulat oder Sand vermischen. 

Pflege der Wüstenrose 

Die Wüstenrose ist die ideale Zimmerpflanze für Vergessliche und Gießfaule. Zu viel Wasser schadet ihr und führt zu Fäulnis. Selbst während der Wachstumsperiode sollten ihr selten und immer nur geringe Wassermengen gegeben werden. In der Ruhephase im Winter reduzieren sich die Gießzeiten dann wiederrum auf alle paar Wochen.

Mit Beginn der Blüte im Frühjahr können Sie die Wüstenrose umtopfen – allerdings nur, wenn der Topf sie inzwischen einengt oder die Erde nicht mehr frisch ist. Um die Pflanze in den Blütenmonaten zu unterstützen können kleine Mengen Kakteen- oder Sukkulentendünger hilfreich sein.

Verwendung 

Die echte Wüstenrose als Zimmerpflanze ist noch nicht besonders geläufig und im Handel auch eher selten anzutreffen. Wer ein echtes Exemplar der außergewöhnlichen Steppenpflanze ergattern kann, darf sich glücklich schätzen. 

Häufiger zu finden sind veredelte Varianten, bei denen die Wüstenrosenzweige auf einer Stamm- und Wurzelunterlage des Oleanders wachsen. Leider bleibt der Pflanze so das Charakteristikum ihres verdickten Stammes aus. Doch diese Varianten blühen ebenso schön, wachsen schneller und sind kostengünstiger. 

Wüstenrose Foto: AdobeStock_Vladimir_Melnik
Der typische, verdickte Stamm lässt die Wüstenrosen wie kleine Bäume wirken Foto: AdobeStock_Vladimir_Melnik

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