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Weigelie: Müheloses Blütenglück

Von GartenFlora

Ansehnliche Blütensträucher gibt es zuhauf, doch nicht alle sind dazu noch so genügsam wie die Weigelie. Mit einem Laubgehölz wie diesem müssen Sie nicht um die nächste Blüte bangen, denn sie kommt garantiert – und zwar alles andere als bescheiden. Mit dem richtigen Standort und nur wenig Pflegeaufwand zeigen Weigelien im Frühsommer ein prunkvolles Blütenmeer, das alle Aufmerksamkeit auf sich zieht. Hier erfahren Sie, worauf es ankommt.

Herkunft

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Weigelie ist Japan, Korea, China und die Mandschurei. Es gibt etwa 12 Arten der Gattung Weigela. Die Liebliche Weigelie (Weigela florida) wird bereits seit 1845 in unseren Gärten kultiviert und ist auch heute noch die am meisten verbreitete Art. Dazu kommen viele Hybriden, entstanden durch Kreuzungen der Lieblichen Weigelie mit anderen ostasiatischen Weigelien-Arten.

Wuchs und Aussehen der Weigelie

Die Weigelien aus der Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae) sind sommergrüne, buschig aufrecht wachsende Laubgehölze. Je nach Sorte entwickeln sie sich zu kleinen Sträuchern (bis zu eineinhalb Meter hoch) oder werden mittelhoch (bis dreieinhalb Meter). Meist wachsen sie eher breit denn hoch. Das liegt auch daran, dass sie gerade im Alter ihre Außentriebe leicht überhängen lassen. Die dünnen Zweige der Weigelie besitzen eine hellbraune Rinde, bei älteren Trieben verfärbt sie sich dagegen zunehmend gräulich.

  • Tipp: Wer einen aufrechten Wuchs bevorzugt, kann mit Schnittmaßnahmen Einfluss nehmen.

Blätter, Blüten und Früchte

Weigelien besitzen meist eiförmige, verhältnismäßig große, sechs bis zehn Zentimeter lange Blätter, die gegenständig angeordnet sind. Teilweise sind die Ränder leicht gesägt. Sie haben eine hellgrüne Farbe, sind unterseits behaart und haften auch zum Herbstanfang noch lange am Strauch.

Ende Mai oder Anfang Juni erscheinen dann endlich die sehr attraktiven Blüten in großer Fülle. Die Blütezeit dauert bis Juli an. Mit ihren glockigen bis trichterförmigen Kronröhren erinnern die Blüten an die ausgefallen anmutenden Trompetenblumengewächse. Die Farbpalette reicht von Rottönen bis zu dunklem sowie hellem Rosa oder auch Weißrosa. Das Innere dieser Kronröhren zeigt manchmal andersfarbige Flecken oder helle Narben, die sich von den Blüten abheben. Je nach Sorte können die Einzelblüten bis zu drei Zentimeter lang werden. Die Kapselfrüchte sind im Gegensatz zu den Blüten recht unscheinbar.

Rosablühende Weigelie. Foto: AdobeStock_Anastaciia
Dezentes Blassrosa? Foto: AdobeStock_Anastaciia
Rotlaubige Blätter. Foto: AdobeStock_7monarda
Oder knallige Kontraste? Foto: AdobeStock_7monarda

Standort und Boden

Weigelien vertragen einen sonnigen oder absonnigen Standort. An schattigen Plätzen bilden sie allerdings weniger Blüten aus. Die Sträucher bevorzugen frische bis feuchte, nährstoffreiche und durchlässige Böden, die sauer bis schwach alkalisch sind. Abgesehen davon handelt es sich bei den Weigelien aber um frostharte, robuste und anpassungsfähige Gehölze, die viele Arten von Gartenböden tolerieren.

Staunässe kann sich ungünstig auf das Pflanzenwachstum auswirken, weshalb schwere Böden zuvor mit Kompost angereichert werden sollten. Das organische Material lockert den Boden und verbessert so die Bodenstruktur.

Mehr zum Thema Kompost erfahren Sie hier: Richtig kompostieren

Pflanzung und Pflege

Weigelien können leicht verpflanzt werden, das gelingt auch noch bei älteren Pflanzen. Laubgehölze kann man von Frühjahr bis Herbst in den Garten setzen. Dabei ist das Angießen nach dem Pflanzen natürlich immer Pflicht. Falls Sie die Weigelie im Sommer pflanzen, sollten Sie die nächsten Tage und Wochen aber besonders gut darauf achten, dass der Strauch nicht zu trocken steht und nicht etwa die Blätter hängen lässt. Halten Sie außerdem je nach Sorte einen Pflanzabstand zwischen eineinhalb und zwei Metern ein.

  • Tipp: Da Weigelien ein flach ausgebreitetes Wurzelwerk besitzen, können Sie tiefere Erdschichten schlecht erreichen. Eine Mulchschicht wirkt sich aber positiv auf den Wasserhaushalt aus und schützt vor Austrocknung. Oder man unterpflanzt die Sträucher mit Blüten- oder Bodendeckerstauden.

Im Garten ausgepflanzte Exemplare sind sehr genügsam. In trockenen und heißen Sommermonaten kann aber eine zusätzliche Bewässerung nötig werden. Als Frühjahrsdüngung im Freiland eignet sich Kompost am besten – reifer Kompost wirkt schnell und fördert die Blütenbildung. Arbeiten Sie hierfür vorsichtig rund um den Strauch etwas Kompost in die oberste Bodenschicht ein, zum Beispiel mit einer Harke.

Weigelien im Kübel

Kleinere Weigelien eignen sich auch hervorragend für eine Pflanzung im Kübel. Voraussetzung ist natürlich ein ungestörter Wasserabfluss. Neben großzügigen Abzugslöchern im Boden erweist sich auch eine Drainageschicht als sinnvoll.

Wichtig zu beachten: Der Pflegeaufwand ist bei Kübelpflanzen generell höher. Achten Sie stets auf eine ausreichende Wasserversorgung. Auch düngen sollte man in regelmäßigen Abständen – es sei denn, die Pflanze wurde gerade frisch umgetopft.

So schneidet man Weigelien

Die Schnittmaßnahmen beschränken sich auf einen Auslichtungsschnitt alle zwei bis drei Jahre, bei dem alte, blühunwillige Triebe bodennah herausgenommen werden. Damit stärkt man die Vitalität und Blühwilligkeit des Strauchs. Der beste Zeitpunkt dafür ist direkt nach der Blüte. Aber auch ein etwas radikalerer Verjüngungsschnitt nach vier bis fünf Jahren ist möglich.

Pinkblühende Weigelie mit gelb-grün-panaschiertem Laub. Foto: AdobeStock_Florin
Der überhängende Wuchs verleiht der Weigelie einen malerischen Ausdruck. Foto: AdobeStock_Florin

Vermehrungsmethoden für die Weigelie

Weigelien lassen sich problemlos vegetativ vermehren. Für die Stecklings- oder Steckholzmethode sind auch nicht viele Vorkenntnisse erforderlich. Stecklinge werden von den weichen Triebspitzen entnommen, am besten im späten Frühjahr oder Frühsommer. Für das Schneiden von Steckhölzern muss der Strauch dagegen kein Laub tragen, diese Methode wird üblicherweise im Herbst oder Winter angewandt.

Krankheiten und Schädlinge

Weigelien sind nicht nur unkompliziert in der Pflege, sondern gelten auch als widerstandsfähig gegenüber Pflanzenkrankheiten und -schädlingen. Es werden hauptsächlich Pflanzen befallen, die ohnehin geschwächt sind. Staunässe oder ein zu enger Stand können beispielsweise derartige Probleme verursachen.

Verwendung

Die Weigelie ist ein wertvolles Ziergehölz, das schon seit dem 19. Jahrhundert ein unverzichtbarer Bestandteil von Blütenhecken in Gärten und Parks ist. Im Hausgarten kommen sie in Einzelstellung, in Blütenstrauchgruppen oder -hecken zum Einsatz.

Rotblühende Weigelie neben Kiefer. Foto: AdobeStock_MarinoDenisenko
Neben immergrünen Laub- oder Nadelgehölzen kann die Weigelie ihre volle Strahlkraft entfalten. Foto: AdobeStock_MarinoDenisenko

Da die Blütezeit der Weigelie beginnt, wenn die von anderen Frühlingsblühern wie Flieder, Forsythien, Zierkirschen oder Zieräpfeln zu Ende geht, hat sie eine ganz besondere Stellung. Zudem blüht sie sehr lange, durch vereinzelte Nachblüten manchmal bis zum ersten Frost, und ist eine wertvolle Bienenfutterpflanze. Die Auswahl ist groß: Es gibt Sorten mit rotem Laub (Weigela florida ‘Purpurea’, ‘Alexandra’, ‘Minor Black’), andere mit panaschierten Blättern (‘Nana Variegata’) oder Sorten mit weißen Blüten (‘Snowflake’, ‘Black and White’).

Weitere Sträucher, die die Bienenwelt unterstützen finden Sie in diesem Beitrag: Spätblühende Gehölze für Bienen und Hummeln

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