Ein Mandelbaum in voller Blüte. Foto: AdobeStock_lapas77

Voraussichtliche Lesedauer:  6 Minuten

Mandelbaum: Vereint Nutzen mit Schönheit

Von GartenFlora

Mehrere Jahrtausende reicht die Geschichte der Mandelkultur bereits zurück. Die frühen Anfänge werden in der Bronzezeit vermutet. Heute liegt in Kalifornien das mit Abstand größte – und nicht unumstrittene – Anbaugebiet. Auf über unglaublichen 280.000 Hektar werden dort etwa 80 Prozent der weltweiten Ernte erwirtschaftet.

Die frühe Blüte und ausgewogene Wuchsform machen den Zierwert des Mandelbaums aus. Zudem ist er ausreichend winterhart und kann darum auch in Mitteleuropa gepflanzt werden. Wie das geht, lesen Sie hier.

Die Herkunft des Mandelbaums

Die Herkunft des Mandelbaums (Prunus dulcis) ist nicht abschließend geklärt. Es wird aber vermutet, dass die Art aus Südwestasien stammt. Sie ist Teil der weit verbreiteten Pflanzenfamilie der Rosengewächse (Rosaceae). Wildwachsende (oder verwilderte) Exemplare wachsen unter anderem im Irak und Iran, außerdem in Usbekistan und Kirgisistan.

Mandelbaum Foto: AdobeStock_homydesign
Die Äste des Mandelbaums wachsen aufrecht bis waagrecht. Foto: AdobeStock_homydesign

Wuchs und Aussehen

Ein Mandelbaum wächst mehrstämmig als Strauch oder einstämmig als Kleinbaum mit einer Endhöhe zwischen drei und acht Metern. Er ist sommergrün und besitzt einem harmonischen Habitus, seine Krone ist luftig aufgebaut, die Äste ebenfalls locker mit Blätterbüscheln besetzt. Mandelbäume sind eher langsamwüchsig.

Blätter, Blüten und Früchte

Die in Büscheln stehenden Einzelblätter sind länglich zugespitzt, mit filigran gesägten Blatträndern. Bei gesunden Bäumen brillieren sie in einem frischen Hellgrün. Früh im Jahr und sogar noch vor dem Laubaustrieb zeigt sich an den Gehölzen die hinreißende Mandelblüte. Der Mandelbaum blüht üppig mit fünfzähligen, weiß- bis rosafarbenen, einfachen Blüten.

Honigbienen und andere Insekten bestäuben die Blüten. Die meisten Mandelsorten benötigen zusätzlich eine Befruchtersorte, es gibt aber auch selbstfruchtende Züchtungen. Bis zum Herbst reifen die Früchte heran. Ausgewachsene Bäume können Erntemengen von bis zu 30 kg und mehr bescheren.

Mandeln werden zu den Steinfrüchten gezählt, weshalb die essbaren Mandeln eigentlich Samen – und nicht, wie oft fälschlicherweise vermutet wird, Nüsse – sind. Die Steine sind in eine weiche, haarige Hülle gebettet.

Standortbedingungen und Substrat

Warm und sonnig (oder halbschattig) mag der Mandelbaum es am liebsten. Betrachtet man die Anbauregionen der Mandelkultur, ist das schlüssig. Kalifornien, Marocco, Spanien, die Türkei und selbst die kleinen deutschen Anbaugebiete in der Pfalz sind von mildem Klima geprägt. Ein windgeschütztes Plätzchen ist ebenfalls sinnvoll, da Zugluft vor allem von jungen Pflanzen mitunter schlecht vertragen wird.

Auch auf schweren, lehmigen Böden bekommen Mandelbäume Schwierigkeiten. Bevorzugt werden darum durchlässige Böden, die gerne leicht kalkhaltig sein dürfen – ein pH-Wert ab 7 wird empfohlen.

Mandelbaum pflanzen

Weil Frost sowie lange Trockenheit einem frisch gepflanzten Mandelbaum schaden können, sind mögliche Pflanzzeiten auf das (frostfreie) zeitige Frühjahr und den (nicht zu heißen) Spätsommer begrenzt. Sollte es im Spätsommer immer noch sehr heiß sein, können Sie die Triebe auch etwas einkürzen, um somit die Verdunstungsmenge zu reduzieren. Der außerordentlich hohe Wasserbedarf der Mandelbäume wird auch in vielen der Anbaugebiete zum Problem, besonders da, wo der Klimawandel sich durch zunehmende Dürre äußert.

Um Trockenschäden gänzlich zu verhindern, sollten Sie den Wurzelballen zudem vor der Pflanzung für einige Minuten in Wasser baden, damit er sich mit Flüssigkeit vollsaugen kann. Heben Sie das Pflanzloch großzügig aus (doppelt so breit und tief wie der Ballen), und entfernen Sie dabei grobe Steine aus dem Boden. Der Gartenerde kann Kompost untergemischt werden. Nachdem die Erde sanft angedrückt wurde, folgt schließlich das Angießen. Wässern Sie den frisch gepflanzten Baum in den ersten zwei Wochen nach Bedarf, wenn die Erde trocken scheint.

Mandelbaum pflegen

Mandelbaum Foto: AdobeStock_freila
Erntereife Früchte. Foto: AdobeStock_freila

Der höchste Pflegeaufwand eines Mandelbaums besteht während den Sommermonaten, in denen lange Trockenzeiten ausgeglichen werden müssen. Gießen Sie regelmäßig und reichlich, sodass die Erde immer feucht bleibt. Bei Kübelbepflanzungen müssen Sie dementsprechend öfter wässern. Eine Mulchschicht kann zusätzlich vor Austrocknung schützen.

Düngen Sie jeweils einmal jährlich im Frühjahr – im Freiland am besten mit Kompost, für den Kübel ist hingegen Langzeitdünger zu empfehlen. Der Pflegeschnitt erfolgt im Herbst nach der Ernte. Dabei wird Totholz entfernt und die Krone ausgelichtet. Nach innen wachsende Triebe dürfen Sie an der Basis entfernen.

Wenn die Früchte nach und nach erste Risse zeigen und stellenweise aufplatzen, kann die Ernte eingeläutet werden. Nachdem Sie die Schale entfernt haben, muss noch der harte Mandelkern geknackt werden. Wenn Sie die Mandeln trocknen, können Sie sie längere Zeit lagern.

Vermehrung

In Anzuchtbetrieben wird der Mandelbaum zum größten Teil durch Veredelung vermehrt, meistens durch die Okulation, bei der im Sommer ein Auge der Edelsorte auf einen Mandel, Pflaumen- oder Pfirsichsämling veredelt wird. Auch Reiserveredelungen sind möglich, haben aber geringere Erfolgschancen.

Mandel ist nicht gleich Mandel

Man unterscheidet in drei Mandelvarietäten, die sich in Aussehen und Geschmack unterscheiden. Die Bittermandel (Prunus dulcis var. amara) enthält im rohen Zustand Blausäure und ist nicht zum Verzehr geeignet. Süßmandel (Prunus dulcis var. dulcis) und deren Unterart der Knackmandel (Prunus dulcis var. fragilis) schmecken süßlich.

Krankheiten und Schädlinge

Ein fachgerechter, jährlicher Rückschnitt reduziert die Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge des Mandelbaums auf ein Minimum. Pilzbefallene Gehölze entwickeln sich oft durch zu eng stehende Äste. Zwei Pilzkrankheiten, die es in sich haben können, sind die Kräuselkrankheit (verursacht durch Taphrina deformans) und die Spitzendürre (Monilinia-Arten). In beiden Fällen fördert vor allem langanhaltend feuchte Witterung die Ausbreitung. Bekämpft werden können sie nur durch gründlichen Rückschnitt ins gesunde Holz. Davor und danach unbedingt das Werkzeug desinfizieren. Wie bei so vielen anderen Pflanzen können auch Blattläuse auftreten, die aber meistens ausreichend mit biologischen Mitteln im Zaum gehalten werden können. Selten wird das Holz auch von Holzkäfern befallen.

Mandelbaum Foto: AdobeStock_ombre spagla
Je nach Region und Temperatur blühen Mandelbäume zwischen März und April. Foto: AdobeStock_ombre spagla

Verwendung

Mandeln sind dank ihrer Inhaltstoffe gesundheitsfördernd, sie enthalten neben Vitamin B und E auch viel Magnesium und viele Antioxidantien. Sie werden roh, getrocknet oder geröstet gegessen, außerdem zu zahlreichen Lebensmitteln weiterverarbeit – von Mandelmilch über Mandelöl und -mehl bis hin zum Marzipan. Aber auch aus optischen Gründen wird der Mandelbaum gerne gepflanzt, in privaten Gärten macht er sich hervorragend als Solitärgehölz. Wer ausschließlich an der hübschen Blüte interessiert ist, kann auch auf eine Ziermandel zurückgreifen.

LUISA ROTH

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