[Foto: AdobeStock_Mikhailov Studio]

Voraussichtliche Lesedauer:  3 Minuten

Goldregen: Duftende Arkaden

Kerstin Ackermann
Fachredakteurin, Ressorts Biogarten & Nutzgarten

Ab etwa Mai zeigt sich der Goldregen von seiner schönsten Seite. Wie schon sein Name verrät, ziehen im frühlingshaften Sonnenlicht seine goldgelben, hängenden Blütentrauben die Blicke auf sich. Einziges Manko: seine Giftigkeit! Vorsicht ist vor allem geboten, wenn der Goldregen in der Nähe von kleinen Kindern wächst. Wir haben einen genaueren Blick auf das hübsche Gehölz mit kleinem Schönheitsfehler geworfen und geben Ihnen Tipps zur Pflege und Gestaltung.

Steckbrief

Name

Laburnum

Frucht

Hülsen

Lebenszyklus

mehrjährig

Bodenverhältnisse

anspruchslos

Wuchshöhe

5 bis 7 Meter

Lichtverhältnisse

Sonne bis Halbschatten

Wuchsbreite

3 bis 4 Meter

Verwendung

Solitär, Hecken, Laubengänge

Wuchsform

Strauch

Winterhärte

winterhart

Blüte

Traubenblüten

Giftigkeit

giftig

Blatt

lanzettlich

Woher stammt der Goldregen?

Der Goldregen (Laburnum), manchmal auch Bohnenbaum oder Goldrausch genannt, stammt ursprünglich aus lichten Wäldern Südeuropas. In Süddeutschland gilt er mittlerweile als eingebürgert. Die Gattung gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae).

Im Handel ist zumeist die Sorte Laburnum x watereri ‘Vossii’ erhältlich, mit 40 bis 50 Zentimeter langen, goldgelben, dicht besetzten, duftenden Blütentrauben. Daneben wird regelmäßig die Wildart, der Gemeine Goldregen (Laburnum anagyroides), angeboten, jedoch mit deutlich kürzeren, maximal 30 Zentimeter langen, hellgelben Blütentrauben, die zudem duftlos sind.

Etwa im Mai erblüht der Laubengang im Bodnant Garden.

[Foto: AdobeStock_Gail Johnson]

[Foto: AdobeStock_Chris Lofty]

In diesem Englischen Garten wird der Goldregen von Zierlauch, Lavendel und Hortensien flankiert.

Wuchs und Aussehen

Der Goldregen wächst als Großstrauch oder Kleinbaum und erreicht durchschnittlich Höhen von fünf bis sieben Metern. Wenn es dem Gehölz gut gefällt, kann ein Goldregen aber durchaus auch mal neun oder zehn Meter in der Höhe erreichen. Seine Wuchsform ist leicht trichterförmig, ausgehend vom schlanken Stamm öffnet sich die Krone in die Breite.

Blätter, Blüten und Früchte

Die langgestielten Blätter stehen wechselständig an den Zweigen. Der Jahreshöhepunkt liegt im Mai und Juni: Duftende Blütentrauben im schönsten Goldgelb reihen sich dicht gedrängt am Strauch. Anschließend bilden sich die Hülsenfrüchte des Goldregens aus, die noch lange Zeit haften bleiben.

Ist Goldregen giftig?

Bei aller Pracht bringt der Goldregen einen kleinen Schönheitsfehler mit sich: Er ist äußerst giftig! Zudem ist er recht kurzlebig: Nach etwa 40 Jahren lässt seine Vitalität deutlich nach. Angesichts seiner verschwenderischen Blütenfülle, mit der er sich Jahr für Jahr verausgabt, mag ihm letzteres großzügig verziehen sein. In einem Haushalt mit kleinen Kindern sollte seine Pflanzung jedoch gründlich überdacht werden.

Achtung, giftig!

Die höchste Giftkonzentration steckt in den Samen des Goldregens. 15 bis 20 der erbsenähnlichen, cytisin-haltigen Samen, die in den bohnenförmigen Früchten des Goldregens enthalten sind, können für ein Kleinkind tödlich sein.

Standort und Boden

Der Goldregen ist nicht nur völlig frosthart, sondern auch äußerst anspruchslos. Ob sonnig oder halbschattig, trocken oder frisch, schwach sauer oder stark alkalisch – der Goldregen schlägt seine Wurzeln in jeden Boden und verträgt, einmal eingewachsen, auch Trockenheit problemlos.

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Goldregen regelmäßig schneiden

Für den Goldregen genügt, im Gegensatz zum wüchsigen Blauregen (Wisteria), ein einziger Erziehungsschnitt pro Jahr, um die Form zu wahren. Frei wachsend und ohne jeglichen Schnitt entwickelt sich der Goldregen zu einem malerischen, mehrstämmigen Kleinbaum mit überhängenden Seitenästen und einer Höhe von maximal sieben Metern.

Ab diesem Zeitpunkt ist es schließlich ratsam, jährlich zum Ende der Wachstumszeit einen gezielten Rückschnitt durchzuführen, um die Gesundheit zu erhalten und die Vitalität der Pflanzen zu fördern. Hierbei werden abgestorbene Äste sorgfältig entfernt, um Platz für neues Wachstum zu schaffen. Beseitigen Sie auch störende Äste, die das Erscheinungsbild oder die Struktur der Pflanze beeinträchtigen könnten.

Gelbblühender Goldregen in Laubengang. Foto: AdobeStock_manuta
Regelmäßige Schnittmaßnahmen in den folgenden Jahren werden dazu beitragen, dass die Heister prächtig gedeihen und schon bald die erste Blütenpracht präsentieren. [Foto: AdobeStock_manuta]

Um außerdem die Bildung blühender Kurztriebe anzuregen und somit eine reiche Blüte zu ermöglichen, empfiehlt es sich, die diesjährigen Triebe auf zwei bis drei Augen einzukürzen. Durch diesen gezielten Schnitt werden die Pflanzen angeregt, vermehrt neue Triebe auszubilden, die in der kommenden Saison üppige Blüten hervorbringen können.

Ein Goldregen-Laubengang im Garten

Sie möchten sich den Traum von der eigenen Goldregenlaube erfüllen? Pflanzen Sie im Abstand von zwei bis drei Metern junge Heister entlang des Gerüstes und binden Sie diese sorgfältig an, um eine stabile Wachstumsstruktur zu gewährleisten. Falls sich die Verzweigungen der Pflanzen nicht optimal entwickeln sollten, empfiehlt es sich, Seitentriebe zu entspitzen, um das Wachstum der Haupttriebe zu fördern. Nachdem drei Jahre vergangen sind, sollte das Gerüst vollständig aufgebaut sein und eine solide Grundlage für die weitere Entwicklung bieten.

Skizze zu einem Laubgang mit Goldregen.
So könnte Ihr Laubengang mit Goldregen aussehen. [Illustration: GartenFlora/Klaus-Dieter Röding]

Goldregen eignet sich gleichermaßen als freistehender Hausbaum oder in Form geschnittene Pergolabegrünung. Zu seinen Füßen macht sich zum Beispiel zeitgleich blühender Zierlauch sehr schön sowie gelbe, violette oder blaue Bart-Iris. Der Goldregen ist aber auch mit anderen Gehölzen gut gesellschaftsfähig. Mit Zieräpfeln (wie ‘Calocarpa’ oder ‘Prof. Sprenger’), Flieder, rotlaubiger Bluthasel oder Blutbuche bietet er reizvolle Gemeinschaften.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg beim Pflanzen und Pflegen!

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