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Knoblauch pflanzen: Kultur und Verwendung

Von GartenFlora

Wer Knoblauch pflanzen möchte, versucht sich daran, in seinem Garten eine der ältesten Gewürzpflanzen der Welt zu kultivieren. Mit ihrem kraftvollen Aroma sind die Knollen imstande, die unterschiedlichsten Rezepte zu verfeinern. Ob auf dem Grill oder in zarter Butter – mit Knoblauch schmeckt alles herrlich würzig. Doch er punktet nicht nur in der Küche.

Warum lohnt es sich Knoblauch zu pflanzen?

Das Zwiebelgewächs zählt ebenfalls zu den ältesten Heilpflanzen und unterstützt den menschlichen Körper beim Schutz seiner Zellen. In Mischkultur mit gewissen Pflanzen hilft er zusätzlich dabei, Schädlinge und Pilze abzuwehren. Wir zeigen Ihnen, was in der tollen Knolle steckt, worauf Sie für eine üppige Ernte achten sollten und wie Sie leckere Rezepte mit Knoblauch zaubern können.

Geschichte

Knoblauch ist eine der ältesten Heil- und Gewürzpflanzen. Darstellungen der Knolle fand man schon in altägyptischen Totenkammern. Knoblauch wurden gar mythische Kräfte zugeschrieben: sein intensiver Geruch soll – einem Aberglauben nach – Dämonen oder Vampire auf Abstand halten. Aber das sind natürlich nicht die Hauptargumente Knoblauch zu pflanzen.

Der griechische Philosoph Pythagoras nannte ihn sogar „König der Gewürze“, denn Knoblauch gilt seit jeher als Symbol für Fruchtbarkeit und Gesundheit.

Standort & Pflege

Um Knoblauch zu pflanzen, eignen sich besonders sonnige, warme Standorte – im Idealfall kombiniert mit lockerem, humusreichem Boden. Wer besonders große Knoblauchknollen ernten möchte, sollte dafür die Blütenstiele noch vor der Blüte entfernen. Somit kann die Pflanze ihre Kraft in die Knollenbildung stecken.

Knoblauch im Gemüsebeet
Knoblauch im Gemüsebeet. Foto: © GartenFlora/Christian Gehler

Vermehren

Die einzelnen Knoblauchzehen sollten im Frühjahr oder im Herbst etwa 4 cm tief in einem Abstand von 20 cm gepflanzt werden. Die Vermehrung erfolgt sowohl über die Zehen, als auch über die in den Scheindolden entstehenden Brutzwiebeln. Werden diese Brutzwiebeln in der Erde vergraben, entwickeln sich daraus innerhalb von zwei Jahren wieder neue Knollen mit mehreren Zehen.

Knoblauch pflanzen und ernten

Reif ist die Knoblauchknolle ungefähr ab Juli/August, sobald das Laub abgestorben ist. In der Knoblauchknolle haben sich dann circa 6 bis 15 Zehen gebildet. Bei der Ernte sollte man das Laub an den Knollen belassen. Dann können die Knollen auf praktische Art miteinander zu einem Zopf verflochten werden. Dieser Zopf lässt sich dann ganz leicht an einem trockenen, luftigen Ort bis zur weiteren Verwendung aufhängen. Bis in das Frühjahr hinein können die Zehen dann entnommen und genutzt werden.

Knoblauch pflanzen Foto: AdobeStock_fusssergei
Frisch geernteter Knoblauch. Foto: AdobeStock_fusssergei

Knoblauch pflanzen und in der Küche verwenden

Es gibt viele leckere Rezepte, in denen Knoblauch eine große Rolle spielt. Wer nach neuen Ideen sucht, probiert es vielleicht mit unserer Dorade vom Grill. Mit nur wenigen Handgriffen entfaltet sich das unverkennbare Aroma der Knolle in diesem sommerlichen Grillgericht.

Rezept: Dorade vom Grill

Knoblauch pflanzen Foto:  AdobeStock_shaiith
Dorade eignet sich wunderbar für gemütliche Grillabende. Foto: AdobeStock_shaiith

Zutaten pro Person:

  • 1 Dorade (Goldbrasse)
  • 1 Knoblauchzehe
  • 2 kleine Lavendelzweige
  • 1 kleines Stück Ingwerwurzel
  • ½ Zitrone
  • 1 TL Olivenöl
  • Salz und frisch gemahlener Pfeffer
  • Alufolie

Zubereitung

Den Fisch innen und außen mit Salz und Pfeffer einreiben. Lavendelzweige und fein geschnittenen Knoblauch sowie fein gehackten Ingwer zur Hälfte in den Fisch geben. Den Fisch auf die geölte Alufolie legen und den restlichen Lavendel, Knoblauch und Ingwer darüberstreuen. Zitronenscheiben auf dem Fisch verteilen und alles in der Alufolie einschlagen. Von jeder Seite 10 Minuten grillen.

Zerdrückten Knoblauch sollten Sie sofort verbrauchen. Er reagiert empfindlich, wenn er mit Sauerstoff in Kontakt kommt.

Konservierung: Knoblauch-Sirup

Wenn Sie Knoblauch pflanzen, aber keine Knoblauchzöpfe flechten wollen oder schlicht keinen Platz zum Aufhängen finden, können Sie alternativ dazu auch konservieren. Haben Sie schon Knoblauch-Sirup ausprobiert? Das bewährte Hausmittel stärkt die Immunabwehr und sollte daher zu Beginn der Winterzeit seinen festen Platz in der Hausapotheke haben. Ein paar Knollen reichen bereits für einen selbst gemachten Sirup.

Zubereitung

Zerdrücken Sie sechs Knoblauchzehen und vermischen Sie diese mit ¼ l Weißwein und 250 g Honig. Alles im Topf ein wenig erwärmen und den Knoblauch-Sirup anschließend in eine Flasche füllen.

Achtung: Erwärmen Sie den Sirup nicht über 40 °C, da sonst die Wirkstoffe des Honigs zerstört werden.

Knoblauch pflanzen Foto: AdobeStock_chamillew
Auch eine Möglichkeit: Knoblauch in Öl. Foto: AdobeStock_chamillew

Naturkosmetik

Wer Probleme mit unreiner Haut oder Aknepickeln hat, kann versuchen, dagegen mit Knoblauch vorzugehen. Einfach im Garten Knoblauch pflanzen und bei Bedarf schnell mit einer frischen Zehe an der betroffenen Stelle Abhilfe schaffen. Es hilft, die betroffenen Stellen dann mit der Zehe einzureiben – vorausgesetzt man reagiert nicht empfindlich oder gar allergisch auf den Saft der Knoblauchzehe. Im Alter werden die Körperzellen unproduktiver und die Haut braucht Hilfe. Knoblauch fördert den Stoffwechsel und schützt die Zellen. Er sorgt für den Zellenaufbau sowie für eine bessere Durchblutung.

Heilanzeigen

Knoblauch hat eine blutreinigende, blutdruck- und cholesterinsenkende Wirkung. Er hilft gegen Erkältungen und Infektionen aller Art und hilft außerdem bei der Vorbeugung von Arterienverkalkung und Herzinfarkt. Knoblauch ist auch ein natürliches Antibiotikum und im Gegensatz zu künstlich erzeugten Produkten verursacht er keine Schäden in der Darmflora.

Passende Nachbarn für Knoblauch

Wer Knoblauch pflanzen möchte, kann die Knollen auch zwischen Erdbeeren, Himbeeren, Gurken, Tomaten, Möhren, Tulpen, Lilien und Rosen setzen. Somit schützt er die benachbarten Pflanzen vor Pilzbefall und vertreibt viele Schädlinge. Einzeln in Beete gesteckt hält er Ameisen fern.

Tipp: Auch Knoblauchtee, der regelmäßig auf die Pflanzen gesprüht wird, beugt Pilzbefall vor.

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Hier stehen Erdbeeren neben Knoblauchpflanzen. Foto: AdobeStock_karnauhov

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