Jetzt kennt er kein Halten mehr, der Frühling ist da! Auch wenn unser gesellschaftliches Leben momentan wegen der Corona-Pandemie stillsteht, dreht sich die Welt für die Natur unbeirrt weiter. Rund um uns herum blüht es – und summt hoffentlich auch. Honigbienen und Wildbienen sind auf Futtersuche und letztere – ebenso wie viele andere Insekten – auch auf der Suche nach einer passenden Immobilie. Ein Insektenhotel kann eine ideale Behausung sein.
Nicht nur der Wohnungsmarkt für uns Menschen ist überhitzt, auch für Wildbienen ist es immer schwerer, eine geeignete Behausung zu finden.
Bei Insekten liegt das allerdings nicht am Populationswachstum, sondern daran, dass der Mensch durch Flächenversiegelung wortwörtlich Landraub betreibt. Monokulturen und der flächendeckende Pestizideinsatz machen den Nützlingen das Leben zusätzlich schwer. Höchste Zeit, aktiv zu werden und den so wichtigen Wildbienen – rund 500 Arten gibt es davon in Deutschland – neue Häuser zur Verfügung zu stellen. Damit trägt man wesentlich zum Bestandsschutz bei und die Insekten, die angelockt werden, leisten im Garten unverzichtbare Dienste: Nicht nur die für die Bestäubung sind diese Insekten wichtig, sie helfen auch dabei mit, Schädlingen auf den Pelz zu rücken und dienen als proteinreiches Futter für Singvögel.
Wer einen Garten oder Balkon hat, kann sich im Grunde sehr einfach am Bienen- und Insektenschutz beteiligen: durch ein Bienenhotel. Während es im Baumarkt fertige Bausätze für Insektenhotels gibt, kann man mit ein bisschen handwerklichem Geschick auch selbst eines bauen – vor allem Kinder haben daran Spaß und erfahren ganz nebenbei, wie wichtig Artenschutz ist. Zu beachten ist allerdings, dass es in der Nähe des Insektenhotels auch ausreichend Nahrung gibt. Sterile Rasenflächen oder importierte Zierpflanzen sind für Wildbienen und Co. uninteressant. Heimische Blumen und Sträucher, Wildkräuter und Wildblumen bieten hingegen ein reichhaltiges Buffet, um die fliegenden Nützlinge anzulocken und auch zu halten.
Der beste Standort für ein Bienenhotel im Garten oder auf dem Balkon ist ein geschützter Bereich, sonnig bis halbschattig – entweder freistehend, an der Hauswand montiert oder an einem Baum angebracht. Die Tiere sollten jedenfalls freie Flugbahn zu ihrem Hotel haben. Sobald die Fassade und die Trennwände des Bienenhotels gezimmert sind (unbehandeltes Holz verwenden!) geht es an die Inneneinrichtung.
Alles, was für ein gemütliches Bienen-Zuhause benötigt wird, findet sich in der Natur: Pflanzenstängel und kleine Äste, Tannenzapfen, angebohrte Rundhölzer, Stroh und Bambusröhrchen sind ideal geeignet, um die einzelnen Zimmer für die verschiedenen Bewohner einzurichten. Hohle und markhaltige Pflanzenstängel sind Wildbienen und Wildwespen als Nistplätze willkommen. Auch angebohrte Rundhölzer werden gern angenommen.
Auf jeden Fall ist darauf zu achten, dass die “Eingänge” nicht ausgefranst sind. Das Anbohren der Rundhölzer sollte immer in Holzrichtung erfolgen, um glatte Kanäle zu erhalten. Abstehende Splitter könnten die empfindlichen Bienenflügel ansonsten verletzten. Auch Schilfrohre und Bambus werden von Wildbienen und Wildwespen sehr gern bezogen. Mit kleinen Ästen lockt man Schmetterlinge an, Tannenzapfen finden etwa Marienkäfer und Ohrwürmer richtig gut. Wer Lehm und Sand zur Verfügung stellt, bietet den Gästen die Möglichkeit zum Eigenbau, eine Wasserquelle in der Nähe erhöht die Attraktivität des Hotels zusätzlich. Wichtig ist, dass für alle Einrichtungsgegenstände nur Materialien verwendet werden, die frei von Pestiziden sind.
Ein Bienenhotel hat über mehrere Jahre Bestand. Wichtig ist, dass es wettergeschützt steht und die Einrichtung jedes Jahr erneuert wird – sofern die Zimmer nicht belegt sind.
Wer neben seinem eigenen Bienenhotel noch weiter und messbar zum Bienenschutz beitragen will, kann das etwa mit der Übernahme einer Bienenpatenschaft im PROJEKT 2028 von Hektar Nektar tun. Schon mit einem geringen Betrag ist man dabei. Damit unterstützt man zu gleichen Teilen den Schutz von Wildbienen und Honigbienen und bekommt dafür ein Zertifikat, ab einem Beitrag von 30 Euro außerdem regionalen Honig dazu. Hier gehts zur Bienenpatenschaft.
Dieser Artikel entstand in Kooperation mit Hektar Nektar
Das sind die Top-Themen: