Zimmerpflanzen Pflege im Winter Foto: AdobeStock_Photographee.eu

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Zimmerpflanzen-Pflege im Winter: 5 Tipps

Von GartenFlora

Bei der Zimmerpflanzen-Pflege im Winter ist Fingerspitzengefühl gefragt. Für unsere Pflanzen ist Licht ein wesentlicher Wachstumsmotor, doch gerade während der Wintermonate wird es knapp. Das, was wir noch als angenehm hell empfinden, genügt Wachsblume, Zimmerbambus oder Birkenfeige oft nicht mehr. Vielen macht überdies die trockenwarme Heizungsluft zu schaffen. Was kann man also tun, um die Bedingungen in der dunklen Jahreszeit zu verbessern?

Zimmerpflanzen-Pflege im Winter – voraussichtliche Lesedauer: 4 Minuten

5 Tipps für die Zimmerpflanzen-Pflege im Winter

1. Lichtmangel verhindern

Reihenweise fallen die Blätter, buntlaubige Sorten vergrünen, Neutriebe wachsen lang und dünn, sie „vergeilen“. Neben den trüben und zu kurzen Tagen mindern ungünstige Standortbedingungen die Lichtausbeute fürs Grün.

Bereits Fensterscheiben sind Lichträuber: „Normales“ Zweifach-Isolierglas lässt rund 80 Prozent der für das Pflanzenwachstum wichtigen Strahlung durch, Dreifachscheiben etwas über 70 Prozent. An einem sonnigen Südfenster ist das noch ausreichend, an der Nordseite oder unter einem Balkonüberstand wird es dagegen schon grenzwertig. Kommen dann noch lichtschluckende Rollos und Gardinen oder schmutzige Scheiben hinzu, wird der Mangel akut. Vor allem, wenn die Pflanzen nicht direkt am Fenster, sondern weiter im Raum stehen. Grob gesagt, nimmt die Lichtmenge mit jedem Meter Abstand vom Fenster um jeweils die Hälfte ab. 

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Hinter einem Vorhang und weit ab vom Fenster erhalten Pflanzen oft zu wenig Licht, auch wenn die Verhältnisse ausreichend hell erscheinen. Foto: AdobeStock_Photographee.eu

Lichthungrige Zimmerpflanzen sollten also im Winter, wenn möglich, an einem sehr hellen Platz stehen und notfalls umziehen. Zu dieser Zeit vertragen die meisten auch volle Südseite. Alternativ lassen sich viele Arten durch einen kühleren Stand im Gewächshaus, Hausflur oder Wintergarten in eine Art Vegetationspause zwingen. Die Wasser- und Nährstoffgaben werden dann der reduzierten Wuchsleistung angepasst.

Keine übertriebenen Pflegemaßnahmen!

Versuchen Sie nicht, durch ein vermehrtes Gießen und Düngen den Kümmerwuchs zu beheben, der sich durch Lichtmangel einstellt! Den Pflanzen fehlt in der dunklen Jahreszeit schlicht die Energie, um beides zu verarbeiten.

2. Staubablagerungen auf Blättern entfernen

Ihre Zimmerpflanzen werden es Ihnen danken, wenn sie gelegentlich von allen Flusen befreit werden. Schließlich erschweren auch dicke Staubschichten die Zimmerpflanzen-Pflege im Winter. Die aufsteigende, warme Luft über der Heizung sorgt dafür, dass viel Staub aufgewirbelt wird, der sich dann auch gern auf den Blättern niederlässt. So kann die Energiegewinnung der Pflanze um bis zu 35 Prozent reduziert sein – die Photosynthese läuft nicht optimal ab.

Mit lauwarmem Wasser und einem weichen Lappen werden die Blätter schnell wieder blitzblank. Klein- und feinlaubige Arten lassen sich in der Dusche sanft abbrausen. Damit dabei kein Substrat ausgespült wird, den Topf zuvor in einen Kunststoffbeutel stellen und diesen rund um die Pflanzenbasis dicht verschließen.

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Ein Staubwischen lohnt sich auch bei Zimmerpflanzen. So bekommen sie wieder mehr Licht. Foto: AdobeStock_New_Africa

3. Zimmerpflanzen-Pflege im Winter: Blätter regelmäßig einsprühen

Der Einsatz eines Zerstäubers verhindert, dass die Blätter unter der trockenen Heizungsluft leiden und braune Ränder ausbilden. Die Wassertropfen legen sich wie ein feiner Nebelschleier auf das Laub und spenden so Feuchtigkeit. Tipp: Verwenden Sie dafür möglichst Regenwasser oder destilliertes Wasser, damit keine Kalkflecken entstehen.

4. Sukkulente Pflanzen ruhen lassen

Sukkulente Pflanzen mit markant verdickter Sprossbasis, sogannte Caudexpflanzen wie Wüstenrose (Adenium), Madagaskarpalme (Pachypodium), Flaschenpflanze (Jatropha) und Elefantenfuß (Beaucarnea), legen in der dunklen Jahreszeit eine Ruhephase ein.

Somit fällt die Winterpflege bei diesen Arten vergleichsweise gering aus. In dieser Zeit werden laubabwerfende Arten nicht gegossen und bei Immergrünen wird das Wässern deutlich reduziert. Anders als Kakteen, die Kälte brauchen, um erneut zu blühen, mögen es diese Pflanzen ganzjährig zimmerwarm – die Raumtemperaturen sollten 16 °C nicht unterschreiten. Erst nach einem kräftigen Austrieb wird wieder gewässert. 

5. Flammende Käthchen dunkel halten

Flammende Käthchen (Kalanchoe-Blossfeldiana-Hybriden) zählen zu den sogenannten Kurztagspflanzen und können im Winter ein besonderes Highlight sein. Sie blühen erst, wenn eine bestimmte Tageslänge über einen gewissen Zeitraum unterschritten wurde.

Optimal für Kalanchoe sind vier bis sechs Wochen lang mindestens 15 Stunden Dunkelheit pro Tag. Das lässt sich im düsteren November bis Dezember ganz gut bewerkstelligen – sofern kein Störlicht dazwischenkommt – etwa von einer Zimmerlampe oder Straßenlaterne. Sicherheitshalber kann man die Käthchen daher täglich mit einem Karton oder Eimer abdunkeln. Sobald die Knospen erste Farbe zeigen, sollten Sie die Pflanzen wieder warm und sehr hell aufstellen.

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Bei gefüllten Sorten des Flammenden Käthchens erinnern die Blüten beinahe an Mini-Röschen. Foto: AdobeStock_summersum

SASKIA RICHTER

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