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Winterharte Kakteen: Pflegeleichte Arten für den Garten

Von GartenFlora

Diese Überlebenskünstler kommen mit sengender Hitze und großer Trockenheit sehr gut zurecht. Winterharte Kakteen oder auch Freilandkakteen wachsen selbst in unseren Breiten ganzjährig im Garten und bringen sogar Blüten hervor.

Winterharte Kakteen – voraussichtliche Lesedauer: 4 Minuten

Inhalt

Winterharte Kakteen

Es gibt manchmal sehr heiße und trockene Standorte im Garten, da möchte so gar nichts mehr richtig wachsen. Warum hier nicht Pflanzen ansiedeln, die dieses Klima mögen? Winterharte Kakteen sind bei uns noch gar nicht so weit verbreitet. Dabei sind sie pflegeleicht und blühen reich. Es gibt einige geeignete Arten und Sorten, die sich in Wuchs, Form und Blütenfarben unterscheiden. Mit ihnen kann man sogar ein kleines Kakteenbeet gestalten.

Pflegeleichte Sorten

Für Einsteiger stellen Spezialgärtnereien oft ein Paket mit sehr pflegeleichten Sorten zusammen. Bei der Planung sollte man dabei die Wuchshöhe der winterharten Kakteen im Auge behalten. Für den vorderen Beetbereich wählt man polsterbildende Arten.

Opuntia fragilis (Zerbrechlicher Feigenkaktus) ist eine der robustesten Arten der Gattung und bis –25 °C gut winterhart. Für eine reichliche Blütenbildung sollte bei großer Trockenheit im Frühjahr allerdings zusätzlich gewässert werden. Ansonsten benötigen winterharte Kakteen keine zusätzlichen Wassergaben. Bewährte Sorten bei Opuntia fragilis sind ‘Föhr’ (rötlich blühend), ‘Füssen’, ‘Freiberg’ (lila-violette Blüten) sowie ‘Feldberg’, ‘Frankfurt’ und ‘Freiburg’ (gelb blühend).

winterharte Kakteen Foto: AdobeStock_Sundry Photography
Ein bunter Hingucker: Diese Opuntia fragilis blüht besonders farbenfroh. Foto: AdobeStock_Sundry Photography

Auf der Suche nach winterharten Kakteen fällt auch Opuntia polycantha auf. Niedrig-buschig mit einer Höhe bis 20 cm wächst der Vieldornige Feigenkaktus. Durch seine zahlreichen Dornen, auf die der Name schon hinweist, wirkt er sehr bizarr. Sorten, die sicher Blüten hervorbringen, sind ‘Linz’ (dunkellila blühend), ‘Hamburg’ (rosa blühend) und ‘Heidelberg’ (gelbe Blüten).

In der Beetmitte ist der Niedrige Zylindrische Feigenkaktus (Opuntia whipplei) gut aufgehoben. Er wird bis zu 50 cm hoch. Diese grüngelblich blühende Sorte hat einen säulenförmig-verzweigten Wuchs, der an Kronleuchter erinnert.

Mehr Platz benötigt der Hohe Zylindrische Feigenkaktus (Opuntia imbricata). Er wächst recht langsam, je nach Standort 10–20 cm pro Jahr. Insgesamt kann er bis zu 2 m hoch werden. Daher pflanzt man ihn im Hintergrund des Beetes. Für die erste Blüte (lila bis purpurrot) braucht man allerdings Geduld, denn sie erscheint erst nach fünf bis zehn Jahren.

winterharte Kakteen Foto: AdobeStock_RukiMedia
Der Zylindrische Feigenkaktus (Opuntia imbricata) wird auch bei uns bis zu 2 m hoch. Foto: AdobeStock_RukiMedia

Welche Pflanzen passen zu winterharten Kakteen?

  • Dachwurz (Sempervivum)

    Zauberhafte Rosetten in vielen Sorten und Farben wirken am besten in größeren Gruppen gesetzt.

  • Palmlilie (Yucca filamentosa)

    Sie bildet spektakuläre weiße Blütenrispen und braucht viel Platz, daher im hinteren Beetbereich pflanzen.

  • Bitterwurz (Lewisia cotyledon)

    Viele kleine Sternchenblüten in knalligen Farben bezaubern im Frühjahr.

  • Oregon-Fetthenne (Sedum oreganum)

    Der robuste Bodendecker füllt mit seinen grün-rötlichen Trieben die Lücken im Beet.

  • Felsen-Fetthenne, Tripmadam (Sedum reflexum ‘Chocolate Ball’)

    Zwischen Mauerspalten und Steinen kommt sie am besten zur Geltung.

  • Mittagsblume (Delosperma congestum)

    Leuchtend gelbe Strahlenblüten bringt diese kompakte, niedrige Polsterstaude hervor.

Sempervivum und Sedum Foto: AdobeStock_Macrossphoto
Mit Sempervivum und Sedum bringt man Abwechslung ins Beet. Sie wirken auch zwischen Kakteen in Gruppen oder als Lückenfüller. Foto: AdobeStock_Macrossphoto

Kakteenbeet: So wird’s gemacht

  • Die wichtigsten Standortvoraussetzungen für winterharte Kakteen sind direkte Sonne für mindestens mehrere Stunden am Tag. Auch wenig Bodenfeuchtigkeit ist entscheidend. Eine wind- und regengeschützte Stelle vor einer südlich gelegenen Hauswand oder ein nach Süden ausgerichtetes Beet wären ideal. Selbst auf dem Balkon oder auf der Terrasse gedeihen niedrige und mittelhohe Freilandkakteenarten in ausreichend großen Gefäßen (Mindesttiefe von 50 bis 60 cm) gut.
  • Der Boden sollte dabei sehr durchlässig sein, darf nicht zu Staunässe neigen. Die vom Aufwuchs und Unkräutern bereinigte Fläche mindestens 60 cm tief ausheben, wenn das Beet ebenerdig sein soll. Alternativ kann man entsprechend höhere, abgegrenzte Beete für winterharte Kakteen schaffen.
  • Im unteren Drittel sorgt eine Drainageschicht aus grobem Kies oder Schotter für ausreichenden Wasserabzug. Darauf legt man ein wasserdurchlässiges Vlies. Das verhindert, dass Reste von Wurzelunkräutern nach oben wachsen.
  • Es folgt eine etwa 30 cm hohe, lockere, gut durchlüftete Substratschicht. Sie wird zu einem Drittel aus hochwertiger Pflanz- oder Gartenerde und zu zwei Dritteln aus mineralischen Bestandteilen (z. B. Lavasplitt, gebrochenem Blähton, Bims, Perlite) gemischt.
  • Die oberste Bodenschicht (ca. 3–5 cm) besteht aus Kiesel, Splitt, gebrochenem Blähton oder Schieferbruch. Durch diese Schicht und durch größere Steine wird die Wärme dann gespeichert und wieder abgeben. Das verbessert das Mikroklima.

Winterharte Kakteen können gut mit winterharten Sukkulenten und anderen Stauden aus dem Steingartenbereich, die ebenfalls viel Sonne und wenig Wasser benötigen, kombiniert werden.

PATRICIA STÄDTER

Sie suchen nach Stauden, die sich an trockenen Standorten wohlfühlen?

Dann schauen Sie doch mal in unseren Artikel über Fetthenne.

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