Saxifraga cortusifolia 'Rubrifolia' - Foto: iStock/Gratysanna

Voraussichtliche Lesedauer:  2 Minuten

Herbst-Steinbrech: Zarte Blüten, starker Charakter

GartenFlora
Redaktion

Aus Japan und England stammen die meisten Sorten des Herbststeinbrechs. Jetzt wurden sie auch bei uns entdeckt und in der Staudengärtnerei Peters nahe Hamburg gezüchtet. Ein neuer Schatz für Pflanzensammler!

Saxifraga cortusifolia ist eine dekorative Polsterstaude, die sich selbst für stark beschattete Bereiche im Garten eignet. Botanisch zählt der Herbststeinbrech zur großen Familie der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae). Er blüht sehr spät im Jahr, weswegen er mitunter auch liebevoll „Oktoberle“ genannt wird.

Herbst-Steinbrech – Voraussichtliche Lesedauer: 2 Minuten

Herbst-Steinbrech: Späte Blütezeit bis in den Winter hinein

Dass eine Pflanze im Garten bis in den Dezember hinein blüht, ist an sich schon bemerkenswert. Wenn sie dann noch so anmutig wirkt und sich zu dieser Jahreszeit so tapfer zwischen all dem Laub und anderen Stauden behaupten kann wie der Herbst-Steinbrech, muss man sie einfach mögen. 

In den Waldrändern Japans, Koreas und Chinas sind die Vorfahren der faszinierenden neuen Sorten von Saxifraga cortusifolia zuhause, die heute immer mehr Pflanzenliebhaber begeistern. 

Der ideale Standort für den Herbst-Steinbrech

Wo der Boden nicht zu trocken ist, leicht sauer und nährstoffhaltig, fühlen sich die edlen Gewächse wohl. Schattig oder halbschattig sollte der Standort im Sommer sein und, so gut es eben geht, geschützt vor Frost. 

Frühe Minustemperaturen im Herbst schaden den Blüten, späte Fröste im Frühjahr den äußerst dekorativen Blättern. „Wenn die Pflanzen von oben Schutz haben, etwa durch Sträucher, Rhododendron oder Koniferen, hilft das schon sehr viel,“ sagt Staudengärtner Jürgen Peters aus Uetersen. „Zur Not kann man sie auch mit Zeitungspapier oder Vlies abdecken.“

Große Saxifraga-Vielfalt in Uetersen

Seit zwölf Jahren kultiviert Jürgen Peters Herbst-Steinbrech und testet unter anderem ihre Winterhärte. Die ersten Exemplare kamen per Post von befreundeten Pflanzensammlern aus Japan nach Uetersen. In England hat Jürgen Peters sich weitere Sorten besorgt. 

Inzwischen züchtet er die auch als „Oktoberle“ bekannten Pflanzen selbst. Experten aus England suchen bei ihm Rat und schätzen die große Sortenvielfalt der norddeutschen Gärtnerei. „40 verschiedene Herbst-Steinbrech habe ich gerade für einen Langzeitversuch an den botanischen Garten in Wisley geliefert“, berichtet der umtriebige Gärtner stolz.

Varietäten von Saxifraga cortusifolia

Die schönsten Blütenfarben haben die japanischen Sorten zu bieten, vom zarten Rosa bis zu dunklem Pink. Ihre Blütenblätter sind zum Teil bizarr geformt, bildhafte Namen wie „Eine rosa Giraffe“ sprechen für sich. Diese Züchtungen entstammen unterschiedlichen Varietäten von Saxifraga cortusifolia. 

Die meisten wild vorkommenden Arten blühen in Weiß, etwa Saxifraga cortusifolia var. obtusocuneata, zu der auch ‚Mt. Nachi‘ gehört. Sie empfehlen sich mit einer Wuchshöhe von knapp 15 Zentimetern besonders für Tröge und Steingärten. 

Die farbintensiven neuen Sorten sind meist 30 bis 40 Zentimeter hoch. Sie lassen sich im Garten gut mit kleineren Farnen und Funkien, Gräsern, Heuchera, Alpenveilchen und anderen Schattenstauden kombinieren, sofern diese nicht zu groß und wuchskräftig sind. 

Tipp:
Ein Herbst-Steinbrech gedeiht hervorragend in Töpfen. So kann man die Pflanzen sogar zur Blütezeit in kühle Räume holen und sich bis Weihnachten an der filigranen Pracht freuen.

Die Top-Themen der September-Ausgabe:

1. Duftiges für den Herbst

Florale Parfüms verbinden wir eher mit Frühlingsblühern oder sommerlichen Blütenreigen. Aber auch das ausgehende Gartenjahr wartet mit duftenden Stauden auf.

2. Wilde Wiesenstauden mit Pflanzpaket

Wiesen bieten ein großartiges Naturerlebnis. Sie sind Heimat für unzählige Pflanzen, Tiere – und für den Menschen, der sie schafft. Mit unserem Pflanzpaket erblüht sie auch bald in Ihrem Garten.

3. Ungewöhnliches Gemüse und passende Rezepte

Wer dem Klimawandel etwas Gutes abgewinnen möchte, wird im Gemüsegarten fündig. Und auch vergessene Einheimische erleben eine Renaissance.

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