Keine Früchte, dafür umso schönere Blüten. [Foto: GartenFlora/Christian Gehler]

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Zierkirsche: Vielfältiger Blütenzauber

Von GartenFlora

Wie schön wäre es doch, einen Kirschbaum im Garten zu haben! So einen herrlich großen, alten Baum, dessen Zweige im April über und über mit schneeweißen bis rosafarbenen Blüten überzogen sind. Haben Sie schon mal über eine Zierkirsche nachgedacht? Wir möchten Ihnen das romantische Gehölz genauer vorstellen.

Zierkirsche – voraussichtliche Lesedauer: 7 Minuten

Blütenzauber aus Japan: Zierkirschen

Ebenso überwältigend wie die fruchttragenden Kirschbäume blühen die Japanischen Zierkirschen. Ihr Wuchs ist ähnlich stattlich, sie bleiben mit etwa 12 bis 15 Metern jedoch etwas kleiner als die Süßkirschen. Ihre Krone ist im Alter breit und trichterförmig bis schirmförmig. Leider gibt es bei den Arten aus Japan keine Kirschen, dafür aber umso mehr Blütenvielfalt.

Bildet ein japanischer Kirschbaum Früchte aus, sind diese meist dunkel gehalten und unscheinbar. Doch ist eine Zierkirsche giftig? Sind die Früchte der japanischen Zierkirsche essbar? Die Antwort ist: Wer sich ab und an einen Happen gönnen möchte, kann dies unbesorgt tun. Denn im Gegensatz zu vielen Hausbäumen, die sich in so manchem Garten zeigen, sind bei der Japanischen Kirsche und Zierkirsche keine Bestandteile giftig.

Vielmehr finden Sie Früchte, Blüten und Blätter in vielen Bentō oder direkt auf dem Teller, wenn zu Hanami (japanisch: Blüten betrachten) die Sakura, die Kirschblüte, Japan verzaubert.

Schon von Bentōboxen gehört?

Das sogenannte Bentō bezeichnet eine in der japanischen Küche verbreitete Darreichungsform von Speisen, wobei diese in einem Kästchen mit Wänden voneinander getrennt werden. Bentōboxen gibt es mittlerweile auch bei uns. Sie sind mit üblichen Brotboxen vergleichbar, bieten jedoch etwas mehr Komfort, da verschiedene Speisen getrennt voneinander transportiert werden können.

blühende Zierkirsche in einem Vorgarten [Foto: © GartenFlora/Christian Gehler]
Eine Zierkirsche im Vorgarten macht ein Haus unverwechselbar. [Foto: © GartenFlora/Christian Gehler]

Doch wann blühen Kirschen genau?

Die Sakura findet in Japan meist ab Ende März und bis in den April statt. Angesichts der Geografie des Landes erstreckt sich die Kirschblütensaison jedoch tatsächlich über 4 Monate.

Bei uns blühen Kirschbäume in der Regel zwischen April und Mai. Doch auch hier ist der genaue Zeitraum abhängig von Standort und Klima.

  • Interessant: Süßkirschen blühen etwa zwei Wochen eher als Sauerkirschen.

Zierkirschen für jeden Geschmack

Am beliebtesten sind die Sorten der Japanischen Blütenkirsche (Prunus serrulata): zum Beispiel ‘Shirotae’ mit einfachen weißen Blüten, ‘Shirofugen’ mit stark gefüllten weißen Blüten, ‘Accolade’ und ‘Kanzan’ mit gefüllten rosafarbenen Blüten. ‘Royal Burgundy’ hat dunkelrotes Laub.

Zierkirsche oder Japanische Bluetenkirsche ‘Royal Burgundy’ [Foto: AdobeStock_ANGHI]
Die Japanische Blütenkirsche ‘Royal Burgundy’ überzeugt neben ihren Blüten mit dunkelrotem Laub. [Foto: AdobeStock_ANGHI]

EXTRA-WISSEN: Kirschblüten im Winter

Mancher ist erstaunt, im Winter Kirschblüten zu entdecken. Das sind im Allgemeinen die Blüten der Frühjahrs-Kirsche ‘Autumnalis’ (Prunus subhirtella). Bereits Anfang November öffnet sie ihre Blütenknospen. Bei milder Witterung wird durchgeblüht, bis die Hauptblüte der Frühjahrs-Kirsche von Ende März bis Mai einsetzt. Allein durch Frostperioden wird die Blütezeit unterbrochen. Die Knospen erfrieren jedoch nicht, sodass sich bei milder Witterung wieder die nächsten Blüten öffnen. Besonders schön ist die Sorte ‘Autumnalis Rosea’, deren Blüten zartrosa getönt sind.

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Tipp: Zierkirsche für kleine Gärten

Mit ihrem ausladenden Wuchs sind die meisten Sorten der Japanischen Blütenkirsche nicht gerade für kleine Gärten vorgesehen. Da passt die Prunus serrulata ‘Amanogawa’ schon besser. Kleine Bäume oder Sträucher in Säulenform eignen sich aufgrund ihrer schmalen Wuchsbreite nicht nur für den Vorgarten, sondern auch für die Terrasse oder den Balkon. Wer Zierkirschen in Säulen pflanzt, wird sich auch auf keinem Raum an den hübschen Gehölzen erfreuen können.

Keine Früchte, dafür umso schönere Blüten. [Foto: © GartenFlora/Christian Gehler]

Die Säulenkirsche ‘Amanogawa’ mit ihrer etwa einen bis zwei Meter breiten Krone und ihrer Höhe zwischen 3 und 5 Meter kann sogar kleine Vorgärten schmücken. Sorten wie die Hängende Nelkenkirsche sind ebenfalls kompakter. Der Kleinbaum mit dem klingenden botanischen Namen Prunus serrulata ‘Kiku-shidare-Zakura erreicht eine Wuchsbreite und -höhe zwischen 3 und 5 Metern.

Was bedeutet der botanische Name?

Prunus serrulata werden Sie sehr oft in Baumschulen lesen, wenn Sie gezielt nach einer Japanischen Zierkirsche suchen. Der botanische Name ist dabei weniger romantisch als man denkt, denn „serruluta“ deutet lediglich den markanten Blattrand an: „fein gesägt“. Die Blätter sind also mit feinen Sägezähnen umrandet. Im Übrigen sind Sägezähne typisch für Kirschblätter, auch bei unseren heimischen Arten.

Nahaufnahme einer Zierkirsche [Foto: AdobeStock_Sonja-Birkelbach]
Nahaufnahme Blüten einer Zierkirsche Prunus serrulata ‘Kanzan‘. [Foto: AdobeStock_Sonja-Birkelbach]

Als solitären Vorgartenbaum lässt sich gerade noch so die Nelkenkirsche ‘Kanzan oder die ‘Ariake’ pflanzen. Beide können etwa zwischen 5 und 8 Meter hoch und breit werden.

Dagegen zählt die Yoshino-Kirsche (Prunus x yedoensis) mit ihren bis zu 10 Metern zu den mittelgroßen Bäumen. Über die Jahre entsteht zudem eine bis zu 12 Meter breite, schirmförmige Krone. Mögen Sie es kleiner, entscheiden Sie sich für die Sorte ‘Pandora’.

Die Steppenkirsche

Doch nicht nur Japanische Zierkirschen können den eigenen Vorgarten verzaubern. Pflegeleicht, kompakt und fast das ganze Jahr über dekorativ ist zum Beispiel auch die Steppenkirsche. Im Frühjahr trägt sie weiße bis weiß-rosa Blüten. Über das Jahr bleiben ihre kleinen Blätter grün, bis sie sich im Herbst auffallend rot-orange färben.

Japanische Kirsche Baum – Steppenkirsche [Foto: tor7.de]
Grün als Sonnenschutz und farbenfroh im Herbst: Die Steppenkirsche. [Foto: tor7.de]

Aufgrund ihrer dichten Verzweigung ist die Steppenkirsche selbst im Winter noch ein attraktiver Anblick. Über Ost- und Mitteleuropa kam sie zu uns nach Deutschland und ist vor allem im süddeutschen Raum heimisch. Mit ihrer Wuchsform und -breite von 3 Metern eignet sich die Prunus fruticosa ‘Globosa für den Vorgarten. Nicht umsonst ist sie ein oft gesehener Wächter vor Hauseingängen und Einfahrten.

Der kleine Baum kann als Solitär gepflanzt werden. Ein sich gegenüberstehendes Paar macht aus Durchgängen einen Hingucker. Dank der Wuchsbreite von maximal 3 Metern ist dies leicht zu realisieren. Als kleiner Herzwurzler ist die Steppenkirsche relativ gnädig, was nebenstehende Bodenplatten angeht. Pflastersteine und Fliesen werden in der Regel nicht angehoben.

Die Steppenkirsche: ein leuchtender Hingucker. [Foto: tor7.de]
Auch im Herbst ist die Steppenkirsche ein leuchtender Hingucker. [Foto: tor7.de]

Der Beiname ‘Globosa deutet übrigens auf ihre Wuchsform hin. Sie gehört zu den Kugelbäumen, weshalb sie auch Steppenkugelkirsche genannt wird. Die Eigenschaft „fruticosa“ steht für buschig. Die aus einem Strauch hervorgegangene und auf Hochstämmchen veredelte Zierkirsche kann mit einem relativ dichten Blätterdach dienen. Ihr entsprechend dicht verzweigtes Gehölz ist ein gern genutzter Nistplatz für kleine Gartenvögel.

Wie die Süßkirschen sind auch die Zierkirschen anspruchsvoll!

Sie mögen einen sonnigen Standort mit einem frischen, tiefgründigen, nährstoffreichen Boden. Ein kurzer Blick in den Herbst sei erlaubt: Kirschen bringen sich auch zum Saisonende noch einmal in Stellung. Ihr Laub ist dann in leuchtende Gold-, Orange- und Rottöne getaucht.

Kirschbaum-Vielfalt: Blut-Pflaumen, Trauben- und Sauerkirschen

Etwas zurückhaltender als die anderen Zierkirschen, aber dennoch sehenswert blühen Traubenkirschen, Sauerkirschen und Blutpflaumen.

Blueten einer Zierkirsche: Trauben-Kirsche (Prunus padus) [Foto: AdobeStock_etfoto]
Traubenkirschen (Prunus padus) blühen wunderschön und sind anspruchslos. [Foto: AdobeStock_etfoto]

Die anspruchslose Traubenkirsche (Prunus padus) kommt auf vielen Böden zurecht. Ihre Sorten werden etwa zehn Meter hoch: ‘Watereri’ mit besonders langen, weißen Blütentrauben, ‘Colorata’ mit kupferfarbenem Austrieb und rosa Blüten.

Schöne Blütenkirschen gibt es auch für kleine Gärten. Etwa die Kurilen-Kirsche (Prunus nipponica var. kurilensis), die nur drei Meter hoch wird. Und manche Zierkirsche kommt selbst in einem großen Kübel klar.

Ist eine Zierkirsche bienenfreundlich?

Die Japanische Zierkirsche (Prunus serrulata) ist in unseren Regionen zwar nicht heimisch, aber liefert für einige Tage im Frühling und bei gutem Wetter wertvolle Pollen für Wildbienen wie die Weibchen der Gehörnten Mauerbiene und erste Hummelköniginnen. Auch Traubenkirschen, Sauerkirschen, Blutpflaumen und Steppenkirschen dienen als Nektarquellen für Frühlingsbienen.

Doch das gilt nur für ungefüllte Blüten! Varianten mit gefüllten Blüten sind für Bienen wertlos, da sie nicht an die Pollen gelangen.

Sie haben bereits eine Zierkirsche im Garten und suchen nach einem weiteren Hausbaum? Dann interessieren Sie sich vielleicht für eine Apfelbaum – hier finden Sie interessante Tipps und Entscheidungshilfen für den idealen Hochstamm.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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