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Voraussichtliche Lesedauer:  4 Minuten

Echter Ginster & Besenginster: So schneidet man sie

Luisa Roth
Online-Redakteurin

In ihrer Blütezeit mausern sich Ginstersträucher im Garten zu fantastischen Blickfängern und sorgen für überaus regen Insektenbesuch. Zwar sind Ginster grundsätzlich robuste und pflegeleichte Pflanzen, allerdings neigen die meisten von ihnen mit den Jahren zur Verholzung. Wie Sie Ihren Ginster schneiden können, um dem vorzubeugen und worauf dabei zu achten ist, erfahren Sie in unser Anleitung.

Muss man Ginster zwingend schneiden?

Prinzipiell ist das Schneiden von Ginstern absolut kein Muss. Die genügsamen Pflanzen entfalten ohne Schnitt ihre natürliche Wuchsform, die ihren eigenen Charme hat und gut in naturnahen Pflanzungen oder im Präriegarten zur Geltung kommt. Wer aber kompaktere Sträucher dem bisweilen verholzten und wenig verzweigten Habitus des Ginsters vorzieht, darf auch zur Schere greifen. Einmal für den Schnitt entschieden, sollte das Zurückschneiden allerdings jährlich wiederholt werden, da Ginster aus ihrem alten Holz nur schlecht austreiben.

Wichtig: Ginster sollte man nie bis in ihr altes Holz zurückschneiden, denn die meisten werden dann nicht wieder austreiben.

Wann sollte man Ginster schneiden?

Ginster ist nicht gleich Ginster. Bevor es an den Schnitt geht, sollten Sie sich also im Klaren sein, um welchen Ginster es sich in Ihrem Garten handelt. Denn was im Deutschen als Ginster bezeichnet wird, gehört botanisch gesehen nicht zwangsläufig derselben Pflanzengattung an. Unterschieden werden der Echte Ginster (Genista) und der sogenannte Besenginster (Cytisus).

Während Vertreter der Gattung Genista an ihren diesjährigen Trieben blühen, bilden Cytisus-Arten ihre Blüten an den vorjährigen Trieben aus. Für den idealen Schnittzeitpunkt bedeutet das also: Den Echten Ginster können Sie bedenkenlos Anfang des Jahres vor dem Austrieb zurückschneiden. Um die Blütenanlagen des Besenginsters nicht zu beschädigen, sollte dieser hingegen erst im Anschluss an die Blütezeit geschnitten werden.

Blütenknospen an Besenginster. Foto: AdobeStock_Annette Pieper
Ein starker Rückschnitt vom Besenginster vor der Blüte wäre fatal. [Foto: AdobeStock_Annette Pieper]

Idealer Schnittzeitpunkt für Genista und Cytisus

  • Echter Ginster (Genista): Februar/Anfang März
  • Besenginster (Cytisus): nach der Blüte; je nach Art und Sorte Mai bis Juli

Ginster schneiden: So geht der jährliche Erhaltungsschnitt

Unabhängig davon, um welchen Ginster es sich handelt, können Sie Totholz, zurückgefrorene Triebe oder krankheitsbefallene Stellen jederzeit entfernen, damit die Sträucher kräftig und gesund bleiben. Darüber hinaus ergeben sich aber einige, feine Unterschiede in der Schnitttechnik.

Vorsicht, giftig!

Sowohl der Echte Ginster als auch der Besenginster sind giftig. Tragen Sie darum bei jeglichen Pflegearbeiten an den Pflanzen Handschuhe.

Echten Ginster schneiden

Möchte man den Echten Ginster kompakt halten und daher jährlich schneiden, kann man ihn dabei jeweils um etwa zwei Drittel seiner Höhe einkürzen. So wirkt man der Verholzung entgegen und die Sträucher wirken noch viele Jahre lang vital und frisch.

Besenginster schneiden

Auch den Besenginster können Sie in den ersten Jahren noch jährlich um bis zu zwei Drittel einkürzen. Später vertragen die Sträucher die starken Schnitte allerdings weniger gut. Um dennoch für eine kontinuierliche Verjüngung zu sorgen, konzentriert man sich später nur noch auf Auslichten und vorsichtiges Verjüngen. Dabei werden ältere Triebe nach und nach durch jüngere ausgetauscht. Wählen Sie hierfür zwei bis vier der ältesten Triebe Ihres Strauches aus und leiten Sie diese auf jüngere Seitenzweige ab.

Selbstaussaat vorbeugen

Wenn Sie Ginster nach seiner Blütezeit schneiden, erübrigt sich die Frage nach der Samenbildung. Doch auch beim Echten Ginster können Sie – falls gewünscht – die Selbstaussaat verhindern, indem Sie alles Verblühte zeitnah zurücknehmen.

Längliche Samenkapseln am Ginster. Foto: AdobeStock_Dr. N. Lange
Ginster betreiben fleißig Selbstaussaat. [Foto: AdobeStock_Dr. N. Lange]

Tipps zum richtigen Werkzeug

Für das Entfernen von Totholz oder einzelnen Trieben im Strauchinneren nutzt man am besten eine geschärfte und gesäuberte Rosen- beziehungsweise Gehölzschere. Möchten Sie hingegen den gesamten Ginster schneiden, kann eine manuelle oder eine Heckenschere die Arbeit erleichtern. Auch hier ist wichtig, dass die Schere scharf ist, damit keine Ausfransungen an den Schnittstellen entstehen. Für eine gute Wundheilung muss stets sauber und glatt geschnitten werden.

Der Ginster hat es Ihnen angetan und Sie möchten mehr über die verschiedenen Ginsterarten erfahren? Dann schauen Sie auch in diesen Artikel: Ginster – Blüten in den wärmsten Farben der Sonne.

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