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Felsenbirne schneiden: Leicht auslichten

Von GartenFlora

Schon früh im Jahr zieren die Felsenbirnen ihre weißen Blütentrauben, anschließend tragen sie saftige, kleine Beeren und den Herbst besiegeln sie schließlich mit ihrem fulminanten flammend-orangeroten Herbstlaub. Ihr Wuchs ist eher locker aufgebaut, die meisten Arten bilden eine ovale bis trichterförmige Krone aus und wachsen eher langsam. Falls sie stellenweise zu dicht wächst, können Sie Ihre Felsenbirne schneiden, sollten dabei aber zurückhaltend sein und nicht das alte Holz einkürzen.

Wann sollte man eine Felsenbirne schneiden?

Sinnvoll ist es, wenn Sie Ihre Felsenbirne (Amelanchier) nach der Blüte schneiden. Der Schnitt kann zwar auch im Frühjahr, vor Beginn der Blüte, angesetzt werden, allerdings fällt die Blüte dann natürlich etwas weniger üppig aus. Nach der Blüte befindet sich das Gehölz zudem bereits mitten in der Wachstumsperiode, weshalb Schnittwunden besonders schnell verheilen.

Standortansprüche der Felsenbirne

Viele Arten der Felsenbirne haben empfindliche Wurzeln, die nicht gut in verdichteten Böden wachsen. Der Boden sollte frischfeucht, leicht humos, aber auch durchlässig sein. Der pH-Wert liegt am besten im leicht sauren Bereich. Felsenbirnen mögen Sonne, vertragen aber auch lichten Schatten.

Felsenbirne schneiden: Anleitung und Tipps

Felsenbirne schneiden: AdobeStock_M. Schuppich
Das Highlight der Felsenbirne ist ihre Blüte. Foto: AdobeStock_M. Schuppich

Manche Gehölze benötigen einen regelmäßigen Schnitt, damit sie nicht irgendwann blühschwach oder kahl werden. Die Felsenbirne wird hier aber glücklicherweise nicht dazugezählt. Denn auch ohne ständiges Nachhelfen ist ihr Wuchs ausgeglichen und die Blühfreude lässt selbst nach vielen Jahren noch nicht nach. Um eine gesunde und harmonische Krone zu erhalten, kann dennoch ein gelegentliches Auslichten sinnvoll sein.

Auslichtungsschnitt

Mit dem Auslichten wird verhindert, dass viele engstehende Triebe sich gegenseitig beschatten und zu stark um Nährstoffe und Wasser konkurrieren, wodurch Gehölze oftmals an Wuchskraft einbüßen. Gleichzeitig werden selbstverständlich abgestorbene, verletzte oder erkrankte Äste entfernt, da sie die Pflanze viel Kraft kosten. Wenn genügend Licht und Luft auch das Innere der Krone erreichen, ist das Resultat eine gesunde, schädlings- und krankheitsresistente Pflanze. Auch die Optik spielt natürlich eine Rolle, denn der Wuchs soll möglichst ausgeglichen sein und die natürliche Wuchsform unterstützt werden.

Schneiden Sie an Ihrer Felsenbirne alle Äste ab, die in Richtung des Kroneninneren wachsen, um dadurch ein harmonisches Gesamtbild zu erhalten. Eine Krone sollte sich immer nach außen öffnen, statt kreuz und quer oder ineinander wachsen. Außerdem werden besonders steile Triebe entfernt, denn Äste, die in einem zu steilen Winkel stehen, rauben den anderen viele Nährstoffe. Auch Äste, die eng nebeneinander stehen, konkurrieren um Nährstoffe. Es genügt also, wenn einer der beiden weiterwachsen darf.

Grundlegend werden alle Äste immer am sogenannten Astring entfernt. Das ist die kleine Verdickung zwischen Verzweigungen, an denen besonders viele teilungsfähige Zellen sitzen. Dieses Gewebe wird als Kambium bezeichnet und ist im Prinzip für die Wundheilung zuständig. Wenn Sie einen Schnitt an dieser Stelle ansetzen – also keinen „Huthaken“ stehenlassen und auch nicht zu tief in den Nebenast schneiden – kann die Heilung besonders schnell und reibungslos ablaufen.

Felsenbirne schneiden Foto: AdobeStock_Iva
Die meisten Felsenbirnen tragen im Frühsommer Früchte. Foto: AdobeStock_Iva

Keine starken Verjüngungsschnitte

Felsenbirnen sollten Sie nicht stark zurückschneiden, denn ihre Regenerationsfähigkeit ist bei Schnitten ins alte Holz nicht gerade vielversprechend. Allerdings wird das zum Glück meistens auch gar nicht notwendig. Falls es sich gar nicht vermeiden lässt, muss das Verjüngen unbedingt auf mehrere Jahre verteilt werden.

Lichten Sie stattdessen lieber regelmäßig aus und entfernen Totholz zeitnah, damit querwachsende Triebe auch gar nicht erst besonders dick werden und keine anderweitigen Schäden entstehen können. Denn auch große Schnittflächen vertragen die Amelanchier-Arten nicht gut.

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Einige Arten können bis zu 10 Metern hoch werden. Foto: AdobeStock_TasfotoNL

Übersicht beliebter Felsenbirnen-Arten

Art/SorteWuchs und BlätterBlütezeitFruchtBesonderheiten
Amelanchier lamarckiitrichterförmige Krone, elliptische Blattformab Ende Aprilblauschwarz, leicht süßsilbriger Austrieb, orangerote Herbstfärbung
Amelanchier laevisrundwüchsige Kronen elliptische BlattformEnde April bis Anfang Maiblauschwarz bis rötlich, süß-saftigtreibt rötlich aus, gelb-orangefarbene Herbstfärbung
Amelanchier alnifolia ‘Obelisk‘säulenförmig, elliptische BlattformEnde April bis Maiblauschwarz, süßlichzahlreiche Blüten, flammenfarbene Herbstfärbung
Amelanchier arborea ‘Robin Hill‘eiförmig bis rundlich, kurze Zweige, elliptische BlattformMärz bis Aprilpurpurfarben, nur schwaches Aromaduftende Blüten, auffällige Herbstfärbung
Amelanchier rotundifoliaausladender Wuchs, kreisrunde BlätterAnfang Mailänglich rund und schwarz, leicht süßlichunempfindlich, silbrig-wolliger Austrieb, rote Herbstfärbung

LUISA ROTH

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