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Geigenfeige: Eine stattliche Erscheinung

Die Geigenfeige (Ficus lyrata) gehört zu den Klassikern unter den Zimmerbäumen. Sie überzeugt nicht nur mit ihren großen, imposanten Blättern, sondern auch durch ihre pflegeleichte und robuste Art. Weitere Namen für die Pflanze aus der Familie der Maulbeergewächse (Moraceae) sind Leier-Gummibaum, Leierkastenblättriger Gummibaum oder Leierkastenblättriger Feigenbaum.

Woher stammt die Geigenfeige?

Ursprünglich stammt die Geigenfeige aus West- und Zentralafrika. Dort wächst sie in tropischen und subtropischen Gebieten. Die Wildform des Ficus lyrata besitzt nicht nur die großen geigenähnlichen Blätter, sondern kann auch äußerst stattliche Höhen von bis zu 25 Metern erreichen.

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Geigenfeigen sind wahre Raumschmeichler. Foto: AdobeStock_rawpixel.com

Geigenfeige: Wuchs und Aussehen

Hier erhältliche Exemplare wachsen meist eintriebig und entwickeln sich zu einem stattlichen Zimmerbaum, der im Kübel eine Höhe von bis zu 200 Zentimetern und mehr erreicht. Entspitzt man den immergrünen Baum regelmäßig, verzweigt er sich und wird buschiger. Doch auch mit wenigen Verzweigungen überzeugt der malerische Wuchs mit den spiralig angeordneten Blättern.

Blätter, Blüten und Früchte der Geigenfeige

Die Blätter der Geigenfeige haben eine Form, die an eine Geige erinnert – daher auch der Name. Sie werden etwa 30 bis 50 Zentimeter lang und über 20 Zentimeter breit. Außerdem besitzen sie deutlich erkennbare Blattadern, die eine elegante Musterung ergeben. Mit kurzen Stielen sitzen die dunkelgrünen, glänzenden Blätter am Zweig.

Die Blüten sind hingegen unscheinbar und treten bei Zimmerkulturen äußerst selten auf. Aus ihnen entwickeln sich grünliche Früchte, die Walnüssen ähneln. Sie zeigen sich bereits an jungen Pflanzen.

Vorsicht: Tragen Sie bei Schnittarbeiten an der Geigenfeige Handschuhe, denn der austretende Milchsaft ist leicht giftig und kann zu Hautreizungen führen. 

Standortbedingungen und Substrat

Die Geigenfeige sollte ganzjährig an einem hellen Standort stehen, allerdings ohne volle Sonne. Im Sommer mag sie einen warmen Platz, im Winter kann sie auch kühler stehen, jedoch nicht unter 18 Grad Celsius. Zugluft, Standortwechsel und Temperaturschwankungen sollten ebenfalls vermieden werden, ansonsten reagiert der Zimmerbaum gerne mit vermehrtem Blattfall.

Setzen Sie die Geigenfeige in ein ausreichend großes Gefäß mit humusreichem, durchlässigem Substrat und einer Drainageschicht am Boden. Auch in Hydrokultur können Sie die Ficus-Art kultivieren.

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Eine Drainageschicht aus Blähton beugt Staunässe vor. Foto: AdobeStock_sonyachnyto

Geigenfeige: Die richtige Pflege

Im Sommer (April bis September) wird die anspruchslose Zimmerpflanze mäßig gegossen. Zwischen den Wassergaben sollte die Erdoberfläche antrocknen, nicht aber der Topfballen. Vermeiden Sie außerdem in jedem Fall Staunässe. Während dem Winter und bei kühlem Stand kann die Geigenfeige etwas trockener gehalten werden.

Blattpflege

Da sie ursprünglich eine Tropenpflanze ist, mag die Geigenfeige feuchte Luft. Übersprühen Sie die Pflanze ab und zu mit Wasser – besonders dann, wenn sie im Winter wärmer steht. Andernfalls können bei zu trockener Luft Schildläuse oder die Rote Spinne auftauchen. Um die großen Blätter frei von Staub und Schmutz zu halten, werden sie am besten regelmäßig mit einem feuchten Tusch abgewischt.

Geigenfeige Foto: AdobeStock_PohKim
Regelmäßiges Besprühen schützt vor Schädlingen. Foto: AdobeStock_PohKim

Düngen Sie im Sommer alle zwei Wochen, im Winter ist hingegen eine Düngung alle vier Wochen ausreichend. Je nach Bedarf wird die Geigenfeige im Frühjahr umgetopft. Falls sie zu hoch wird oder Sie einen buschigeren Wuchs erreichen möchten, kann sie zurückgeschnitten werden.

Vermehrung der Geigenfeige

Ficus lyrata lässt sich mithilfe verschiedener Methoden vermehren: durch Abmoosen, Kopfstecklinge oder Aussaat. Kopfstecklinge zu schneiden, ist nicht schwierig und daher auch für Unerfahrene möglich.

Anleitung für Kopfstecklinge

  1. Wählen Sie im Frühjahr einen frischen, noch weichen Trieb und schneiden Sie den Steckling mit scharfem Messer oder Schere knapp unter einem Blattansatz ab.
  2. Um den Fluss des Milchsaftes zu stoppen, können Sie den Steckling kurz in ein Glas mit lauwarmem Wasser platzieren.
  3. Anschließend lässt man die Schnittstelle wieder kurz antrocknen und pflanzt den Steckling anschließend in einen Topf mit Anzuchterde.
  4. Bei warmen Temperaturen, zwischen 25 und 30 Grad Celsius und regelmäßiger Bewässerung sollten sich schon bald Wurzeln bilden.

Verwendung

Die Geigenfeige ist ein Allrounder, der fast überall gut zur Geltung kommt, zum Beispiel in Wohnräumen, im Flur, in Büros oder im Wintergarten. Aufgrund ihrer stattlichen Erscheinung sollten Sie sie bevorzugt in Einzelstellung platzieren, so kann sie optisch ihre volle Wirkung entfalten. Mit seiner erheblichen Blattmasse trägt der Zimmerbaum auch maßgeblich zur Verbesserung des Raumklimas bei.

Der Klassiker unter den Zimmerbäumen ist die meist wenig verzweigte Sorte ‘Decora’ mit glatten, glänzenden Blättern. Inzwischen gibt es im Fachhandel auch kleinere und kompakt bleibende Sorten.

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