[Foto: © GartenFlora_Sabine Rübensaat]

Voraussichtliche Lesedauer:  5 Minuten

Unkraut bekämpfen: 7 Tipps

Von GartenFlora

Kaum beginnen die Zierpflanzen sich zu regen, sind die unerwünschten Beikräuter auch schon da – den Stauden, Rosen & Co stets eine Nasenlänge voraus. Da hilft es nur, dem Unkraut gründlich zu Leibe zu rücken!

7 Tipps, wie Sie Unkraut dezimieren

1) Unkraut bekämpfen – von Anfang an

Samenunkräuter sollten unbedingt vor der Samenreife entfernt werden, um ihre weitere Verbreitung zu verhindern. Wurden bereits Samen ausgebildet, gehören die Pflanzen nicht auf den Kompost. Ausläufertreibende Arten sollten erst gar nicht erst die Chance bekommen, sich z. B. im Wurzelbereich von Stauden und Gehölzen einzunisten.

2) Besser zupfen und nicht hacken

Unkraut zupfen
[Foto: © GartenFlora_Olaf Szczepaniak]

Samenunkräuter wie Franzosenkraut, Vogelmiere und Ehrenpreis lassen sich jung leicht auszupfen oder mit einer Schuffel flach unterschneiden. Hacken in bestehenden Pflanzungen schadet dagegen oft mehr als es nutzt: Allzu leicht werden die Wurzeln und Austriebe von Stauden und Zwiebelblumen beschädigt. Durch das Umschichten des Bodens gelangen zudem neue Samen an die Oberfläche, die dann wiederum keimen.

3) Unkraut an der Wurzel packen

Wurzelunkräuter sollten Sie möglichst gründlich ausstechen. Den tiefreichenden Pfahlwurzeln von Acker-Kratzdistel, Löwenzahn und Stumpfblättrigem Ampfer rücken Sie mit einem soliden Unkrautstecher zu Leibe. Die wuchernden Ausläufer von Giersch, Quecke, Zaun- und Ackerwinde erwischt man am besten nach einem kräftigen Regen. Dann lassen sich die oft meterlangen Rhizomstrippen leichter (und mit viel Glück auch restlos) aus dem nun aufgeweichten Boden ziehen.

4) Notfalls „alles auf Anfang setzen“

Völlig verunkrautete Rabatten lassen sich allein durch Zupfen und Stechen kaum wieder flottmachen. Hier hilft nur, alle Stauden aufzunehmen und ihre Wurzelballen sowie den Boden vor dem erneuten Pflanzen peinlichst genau vom Wildwuchs zu befreien. Die Grabegabel ist dabei das Gerät der Wahl. Der Spaten hinterlässt dagegen viele kleine Rhizomstücke, aus denen sich neue lästige Beikräuter entwickeln.

5) Unkraut bekämpfen durch Mulchen

Eine mindestens 5 cm dicke Schicht Rindenmulch erschwert Samenunkräutern das Keimen und erleichtert das Herausziehen von Wurzelunkräutern. Allerdings: Beim Zersetzen des Materials wird Stickstoff festgelegt, der den Pflanzen dann fehlt. Das lässt sich jedoch durch Düngen mit Hornspänen oder Hornmehl ausgleichen. Rindenmulch eignet sich für Gehölze und eingewachsene Großstauden, nicht aber für frisch gepflanzte oder zierliche Stauden. Hier besser bereits verrotteten Rindenhumus oder Rasenschnitt zum Mulchen verwenden.

Zu Pflanzungen mit Steppen-, Heide- oder Alpin-Charakter passt mineralisches Material wie Stein- oder Ziegelsplitt, Lava oder Kies. Vorteil: Es wird nicht zersetzt, und Stickstoff wird nicht festgelegt.

6) Vlies als Wuchsbarriere

Spezielle Gartenvliese lassen Wasser, Luft und Nährstoffe durch, aber kein Unkraut. Die Bahnen einfach mit gut 10 cm Überlappung auf der gesäuberten Pflanzfläche verlegen. Dann Stauden und Gehölze durch kreuzförmig hineingeschnittene Schlitze einsetzen. Das Vlies abschließend etwa 5 cm hoch mit Rindenmulch, Holzhäcksel oder Kies abdecken. So bleibt es rund 20 Jahre wirksam.

7) Unkraut bekämpfen durch Aushungern

Haben Sie ein Jahr Geduld? Dann können Sie ein geräumtes Beet auch so lange mit dicker schwarzer Folie (UV-stabil!) oder mit einer ca. 5 cm hohen Lage alter Zeitungen bedecken. Wichtig: Die Auflage muss absolut lichtdicht sein! Dadurch können Sie Unkraut komplett bekämpfen und Sie können auf „sauberer“ Fläche neu starten.

Extratipp mit Video: Unkraut auf Wegen und Plätzen bzw. auf befestigten Flächen

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Mehr Informationen

Dr. Markus Phlippen ist promovierter Biologe und Buchautor. Seit Jahrzehnten ist er als TV-Gartenexperte im WDR bekannt. Er ist der wissenschaftliche Leiter von Gardify, einer Garten-App für Hobby- und Profigärtner, die unter anderem einen To-do-Kalender bereithält, Pflanzen scannt und bestimmt, das Garten-Wetter präsentiert und in der Kategorie „Pflanzen-Doc“ Nutzer-Fragen zu Pflege, Krankheiten und Schädlingsbefall beantwortet.

Rispengras, Quecke, Löwenzahn und andere Pflanzen aus den Fugen, ist das nicht nur ein ästhetisches Problem. Die Pflanzenwurzeln können Steine lockern und so die Trittsicherheit gefährden. Beim Entfernen unterstützen schmalklingige Fugenkratzer. Moos und Hungerblümchen kann man mit Fugenbürsten mit harten Borsten aus Kunststoff oder Stahl entfernen. Auf großen Flächen helfen elektrisch betriebene Fugenbürsten. Abflammgeräte töten die Pflanzen durch sehr hohe Temperaturen. Die Flamme wird nur für kurze Zeit auf die Pflanzen gehalten, sodass sie welken. Gut ist, dass so auch in den Fugen befindliche Unkrautsamen zerstört werden.

Unkraut in Fugen
Unkraut in Fugen zu bekämpfen ist keine leichte Aufgabe! [Foto: AdobeStock_venerala]

Die Wurzeln von Wurzelunkräutern bleiben allerdings unbehelligt. Normalerweise ist die Anwendung von Chemikalien auf Wegen, Terrassen und anderen befestigten Flächen nicht zugelassen, etwa Herbiziden, aber auch selbst hergestellten Salz- und Essiglösungen. Der Schaden für die Umwelt ist zu groß, wenn die Chemikalien ins Grundwasser gelangen. Eine Ausnahme ist der neue Grundstoff Essig in anwendungsfertiger Mischung. Den dürfen Sie, punktuell auf die Unkräuter gesprüht, auch auf befestigten Flächen anwenden.

Ausführlichere Informationen zum Thema: >> Unkraut: Tipps zum Bestimmen, Entfernen und Verzehren

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