Der Johannistag am 24. Juni markiert traditionell die Halbzeit im Gartenjahr und symbolisiert den Übergang von Wachstum zur Reifeperiode. Eingebettet in jahrhundertealte Bräuche – wie Sonnenwende, Kräutersammeln und Ernterituale – ist er auch im modernen Gartenkalender eine wichtige Marke für Schnitt, Ernte und Pflege. Mit unserem Wissen nutzen Sie den Johannistag optimal für Ihren Garten.
Der Johannistag wird jedes Jahr am 24. Juni gefeiert und erinnert an die Geburt von Johannes dem Täufer. Dieses Datum liegt etwa um die Zeit der Sommersonnenwende, was dem Tag schon seit vorchristlicher Zeit eine besondere Bedeutung verleiht. Heidnische Sonnenwendfeiern gingen dem christlichen Brauch voraus.
Mit der Verbreitung des Christentums wurde der Tag dann in das Kirchenjahr integriert und entwickelte ein reiches Brauchtum. In vielen Regionen gehören deshalb Johannisfeuer, Kräuterweihen und Tanzfeste zu den traditionellen Feierlichkeiten.
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Im Gartenjahr ist der Johannistag eine Art Wendepunkt. Die Hauptwachstumsphase des Frühjahrs endet, viele Pflanzen verlangsamen zudem ihren Saftstrom und die Natur bereitet sich auf die Reifezeit vor. Für unsere Gärten ist dies ein wichtiger Stichtag, denn was nun getan oder gelassen wird, kann die nächste Ernte und das gesunde Wachstum im kommenden Jahr beeinflussen.
Ein altes Sprichwort sagt: „Kirschen rot, Spargel tot.“ Gemeint ist damit, dass die Spargelernte – gleiches gilt aber auch für den Rhabarber – traditionell mit dem Johannistag endet. Doch warum?
Ab Johanni verlangsamt sich der Saftstrom in Gehölzen. Das macht den Sommerschnitt bei Apfel, Birne, Kirsche & Co. somit sinnvoll.
Der Johannistrieb: zweiten Wachstumsschub nutzen
Viele Pflanzen – vor allem Hecken, Obstbäume und Ziergehölze – treiben um Johanni ein zweites Mal aus. Dieser „Johannistrieb“ ist ein natürlicher Wachstumsschub, der gezielt genutzt werden kann, um die Form zu korrigieren. Bei Obstgehölzen kann das Entfernen neuer Triebe auch dabei helfen, mehr Energie in die Fruchtbildung zu leiten.
Viele Frühjahrsstauden wie Frauenmantel oder Salbei können jetzt zurückgeschnitten werden. Das fördert eine zweite Blüte im Spätsommer und verhindert zudem die Samenbildung.
Außerdem ist jetzt noch Zeit für eine späte Aussaat von schnellwachsenden Kulturen:
Der Johannistag verbindet altes Brauchtum mit praktischer Gartenpflege. Wer sich daran orientiert, nutzt die Naturzyklen optimal und pflegt traditionelle Gartenkultur. Wenn Sie den Garten im Einklang mit den natürlichen Jahreszeiten pflegen möchten, finden Sie in unserem Beitrag zum phänologischen Kalender eine hilfreiche Orientierung zu Blühbeginn, Reifezeiten und typischen Gartenarbeiten im Jahresverlauf.
Das sind die Top-Themen: