Koi-Karpfen können sich auch im Gartenteich wohlfühlen. Foto: AdobeStock_Lyona

Voraussichtliche Lesedauer:  6 Minuten

Koi im eigenen Teich: Juwelen aus Fernost

Von GartenFlora

Koi-Karpfen waren ursprünglich nur japanischen Liebhabern vorbehalten. In den letzten Jahrzehnten haben sie nicht nur in England und Nordamerika, sondern auch in Deutschland immer mehr Freunde gefunden. Doch wie sorgt man im eigenen Gartenteich für optimale Bedingungen und füttert Kois richtig?

Koi: Glücksbringer und Sinnbild

Die bunten Zierfische sind Züchtungen des Karpfens und wegen ihrer vielfältigen Farben und Zeichnungen begehrt. Es gibt Hunderte von Varianten, die gemäß ihren Farbmustern mit blumigen, japanischen Bezeichnungen belegt werden: „Ochiba Shigure“ etwa bedeutet „Herbstlaub auf dem Wasser“. In Japan gelten Koi-Karpfen als Glücksbringer. Ihre Kraft und Fähigkeit, in Gewässern starken Strömungen zu trotzen, machen sie zum Sinnbild für Zielstrebigkeit und Ausdauer.

Einen Koi kaufen

In Deutschland sind Koi-Karpfen in Zoogeschäften, im gut sortierten Gartenfachhandel sowie bei speziellen Koi-Händlern erhältlich. Auch wenn besonders gefärbte, ältere Exemplare so teuer wie ein Kleinwagen sein können, ist das Hobby mittlerweile für die meisten Gartenteichbesitzer erschwinglich geworden. Stattliche Tiere gibt es schon im unteren dreistelligen Bereich, und Gruppen mit fünf Jungtieren sind mitunter für einen Preis um 100 Euro zu haben. Neben dem Farbenreichtum ist die erstaunliche Anhänglichkeit der Karpfen eine weitere Besonderheit.

Farbenfrohe Kois im Teich
Farbenfrohe Koi-Karpfen tummeln sich im Teich. Foto: AdobeStock_weedezign

Hätten Sie es gedacht?

Nach einer Eingewöhnungsphase erkennen die Kois ihre Besitzer am Tritt und an der Schrittgeschwindigkeit, sobald sie sich dem Teich nähern. Sie warten dann am Rande des Gartenteichs auf ihre Versorger, lassen sich mitunter sogar gerne streicheln. Bei Fremden dagegen bleiben sie in der Teichmitte oder tauchen sogar ab. Koi-Karpfen sind sehr soziale Wesen, für eine artgerechte Haltung sollte man sie immer in Gruppen schwimmen lassen.

Der ideale Koi-Teich

Man kann Koi-Karpfen gut bei hiesigem Klima in Gartenteichen halten, sofern einige Voraussetzungen erfüllt sind: Die Tiere überstehen selbst kalte Winter problemlos, wenn der Teich mindestens 1,80 bis 2 m tief ist. Dann kann er nicht bis auf den Grund zufrieren, andererseits bleibt das Wasser auch in heißen Sommern angenehm temperiert. Beim Bau sollte man auf steil abfallende Teichwände achten. So kann man seinen Tieren auch in kleineren Gärten ein ausreichend großes Teichvolumen bieten. Gleichzeitig schützt diese Bauweise vor Feinden, etwa vor Katzen und vor allem vor Reihern, die den „dicken Happen“ gerne im Uferbereich auflauern. Zu einem funktionierenden Koi-Domizil gehört natürlich auch eine leistungsfähige Reinigungstechnik, welche organische Schwebstoffe und Nährstoffpartikel aus dem Wasser herausfiltert. Das verhindert übermäßiges Pflanzen- und Algenwachstum, was sauerstoffzehrende Abbauprozesse bei deren Zersetzung zur Folge hätte. Ein Fiasko für die gewichtigen Fische, die auf sauberes, sauerstoffreiches Wasser angewiesen sind!

Katze lauert am Teich mit Koi-Karpfen
Katzen lauern gern am Teich auf die Koi-Karpfen, deshalb sollte der Teich ausreichend tief sein. Foto: AdobeStock_Andrea

Die Teichfilter- und Teichpumpen-Technik ist heute so ausgereift, dass in einem 10.000-Liter-Teich bis zu 20 ausgewachsene Koi gute Bedingungen vorfinden. Gerade an der Gartenteich-Hightech sollte man nicht sparen: Ein gesunder Zierkarpfen kann schließlich 30 bis 50 Jahre alt werden! Ein Gewässer für Kois, ob nun im japanischen oder im klassisch-europäischen Stil eingerichtet, sollte schon fertig angelegt sein, bevor die wertvollen Tiere Einzug halten. Dann sind alle Installationen für die Teichhygiene abgeschlossen, die Technik wurde bereits mehreren Testläufen unterzogen. Die Mikrobiologie des Teichwassers sollte sich innerhalb von zwei bis vier Wochen stabilisiert haben. Die Bepflanzung der Uferzonen – idealerweise unerreichbar für die gefräßigen Karpfen angelegt – konnte schon etwas einwurzeln. Ist eine Unterwasservegetation vorgesehen, zum Beispiel mit Hornkraut, Wasserstern oder Wasserpest, wird der Teichbesitzer von Zeit zu Zeit neue Pflanzen einbringen müssen, denn nichts ist vor dem großen Appetit der Zierfische sicher.

Koi-Futter: Darauf kommt es an

Die variantenreich gefärbten Zierfische sind echte Schmuckstücke im Gartenteich. Aber wie füttert man, damit der wertvolle Besatz gesund und die Teichwasserqualität im „grünen Bereich“ bleibt?

Koi frisst aus der Hand
Zutrauliche Koi-Karpfen fressen sogar aus der Hand. Foto: AdobeStock_Stefan Richter

Futter für Koi-Karpfen im Frühjahr

Gerade nach dem Winter sind die Koikarpfen mit steigenden (Wasser-)Temperaturen wieder rege und viel an der Oberfläche zu sehen. Wie füttert man sie jetzt am besten?
Im Frühjahr, bei Wassertemperaturen zwischen 10 und 20 °C, sind die Tiere vom entbehrungsreichen Winter oft sehr geschwächt. Erschwerend kommt hinzu, dass die schwankenden Wassertemperaturen die Teichbewohner enorme Energie kosten. Das Fischfutter im Frühjahr hat die Aufgabe, die Karpfen zu kräftigen und schnell mit Energie zu versorgen. Das richtige Protein-Fett-Verhältnis des Futters liegt bei 3:1. Da die Kois jetzt zunehmend aktiver werden und sich häufiger an der Oberfläche zeigen, sollte das Futter auch lange oben schwimmen, damit es bequem für sie erreichbar ist.

Futter für Kois im Sommer

Stellt der Teich selbst dann nicht genügend Futterquellen bereit? Je nach Wasservolumen, Naturnähe des Koi-Teiches und Besatzdichte können zusätzliche Rationen Fischfutter überflüssig sein. In Japan, dem Mutterland des Koi, benötigen die Fische in schlammreichen, aber pflanzenfreien Naturteichen den ganzen Sommer über keinerlei zusätzliche Futtergaben. Hierzulande lagert sich auf dem Grund der sorgfältig gefilterten Wasserbecken aber meist nur wenig oder gar kein Schlamm ab. Deshalb ist Zufüttern hier ratsam, sofern es denn richtig betrieben wird.

Koi-Karpfen richtig füttern: Die Menge macht’s

Haben Sie Bedenken, dass durch das Zufüttern zu viele Nährstoffe ins Wasser gelangen, die dann übermäßigen Algenwuchs verursachen?
Generell gilt: Ein- bis zweimal am Tag nur so viel füttern, wie die Tiere in wenigen Minuten fressen können. Frühjahrs- und Sommerfutter sollte nicht schnell auf den Teichgrund sinken, wo es beim Zersetzen Nährstoffe freisetzt, die dann übermäßiges Algenwachstum fördern. Wie beim Menschen ist auch bei den wertvollen Karpfen in Zeiten hoher Sommertemperaturen eher leichte Kost gefragt. Das gewährleistet Futter mit höherem Protein- und geringem Fettgehalt, ein Verhältnis von 4:1 ist ideal. Da bei hohen Wassertemperaturen der Sauerstoffgehalt des Wassers auf Tiefstwerte sinkt, würde zu fetthaltiges Futter den Koi-Organismus zusätzlich belasten.

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