Unter dem Namen „Zebragras“ werden verschiedene Sorten des Chinaschilfs Miscanthus sinensis gefasst, die mit ihrer auffälligen, gestreiften Musterung die Blicke auf sich ziehen. Damit die gestreiften Halme dieses Süßgrases optisch ihre volle Wirkung entfalten können, ist es besonders wichtig, das Zebragras auch zu schneiden. Dabei geht es vor allem darum, die über den Winter abgestorbenen, vertrockneten Halme zu entfernen, damit der Neuaustrieb ausreichend Platz zum Wachsen hat.
Die unregelmäßigen Querstreifen an den breiten, flachen Halmen des Zebragrases machen zweifellos dessen besonderen Charme aus. Zu Rosen oder auffällig und farbenfroh blühenden Stauden bilden sie einen interessanten Kontrast. Zwar entwickeln sie sich erst im Laufe der jährlichen Vegetationsperiode, allerdings ist es dann umso wichtiger, dass das alte Laub nicht das grün-gelb gestreifte Muster der frischen Triebe verdeckt.
Obwohl das Zebragras winterhart ist und der unterirdische Teil in jedem Frühjahr aufs Neue austreibt, vertrocknen die Halme bei zunehmender Kälte und das einstige Streifenmuster verwandelt sich in Braun-, Gelb- und Orangetöne. Zusammen mit den filzigen Blütenwedeln werden die Blätter den Winter über aber unbedingt noch stehengelassen. Wenn sich der erste Frost auf sie legt, sieht das außerdem sehr schön aus – und das Beet muss an dieser Stelle nicht leerstehen.
Bevor die neuen, frischen Triebe wachsen, sollte man das Zebragras schneiden. Die neuen Blätter benötigen dann genügend Platz, um sich voll entfalten zu können, außerdem alles Sonnenlicht, das sie kriegen können. Alte Halme stören dabei und versperren den neuen den Weg.
Greifen Sie erst dann zur Schere, wenn sich das erste, neue Grün am Grashorst zeigt. Dann schneiden Sie alles Vertrocknete bodennah mit scharfer Schere zurück.
Ähnlich vieler anderer Ziergräser sollten Sie das Zebragras erst im Frühjahr schneiden. Denn obwohl es winterhart ist, wird es Ihnen danken, wenn es sein altes Laub noch als Puffer vor der Kälte behalten darf. Außerdem ist so die Gefahr von überhöhter Feuchtigkeit im Zentrum der Pflanze minimiert, was andernfalls zu Schimmel oder Fäulnis führen könnte.
Die Natur mag keine kahlen Böden
Auch wenn es oft irgendwie aufgeräumter aussieht, wenn alles zeitig zurückgeschnitten wurde, kein altes Laub oder vertrocknete Triebe im Garten herumstehen: Umweltfreundlicher ist es, wenn Sie die Zeiten nach radikalen Rückschnitten möglichst begrenzt halten. Gerade über den Winter bieten vertrocknete Gräser oder andere Stauden Rückzug für Insekten, Vögel können das Material zum Nestbau nutzen. Auch der Boden selbst sollte nicht über längere Zeiträume „nackt“ sein, denn das begünstigt Bodenerosion und Austrocknung.
Nicht zu lange warten: Den Rückschnitt sollten Sie also auf keinen Fall zu früh ansetzen. Zu viel Zeit sollten Sie jedoch auch nicht verstreichen lassen, denn das macht dann schlicht mehr Arbeit. Je länger der Neuaustrieb bereits gewachsen ist, umso mühsamer wird es, die alten Halme zwischen den neuen herauszuschneiden.
Zebragras in Kübeln können Sie auf dieselbe Weise schneiden. Hier ist es umso wichtiger, dass die abgestorbenen Halme während der Wintermonate stehenbleiben, denn Kübelpflanzen sind generell anfälliger für Kälte. Den Topf können Sie zusätzlich mit Vlies oder Jute einpacken, damit der Wurzelballen nicht durchfriert. Ebenfalls kältedämmend wirkt sich ein Untersatz aus Styropor aus.
Die bekanntesten Zebragras-Sorten ‘Zebrinus’, ‘Strictus’ und ‘Little Zebra’ weichen in Wuchsform und -höhe geringfügig voneinander ab. Miscanthus sinensis ‘Strictus‘ macht seinem Beinamen als „Stachelschweingras“ alle Ehre: Es wächst stramm aufrecht, seine Blätter wirken darum wie spitze Stacheln. Seine Horste bleiben eher schmal, erreichen aber stattliche Höhen von bis zu knapp zwei Metern. ‘Zebrinus’ wächst ebenso hoch und ist zusätzlich breiter, vor allem, weil die Blätter der Sorte weniger straff sind und leicht zu den Seiten überhängen. Die Sorte ‘Little Zebra’ ist für kleine Gärten oder Balkone ideal, ihre feinen Blätter schießen weniger schnell in den Himmel und lassen kleinere Endhöhen zwischen 90 und 120 Zentimeter erwarten.
Bei jeder Pflanzung sollte die in etwa zu erwartende Endgröße der Pflanze mitbedacht werden. Sie gibt den empfohlenen Pflanzabstand vor, damit es nicht schon nach einigen Jahren zu eng wird. Für ‘Little Zebra’ genügt ein Abstand von einem Meter, ‘Strictus’ benötigt etwa 1,30 Meter und ‘Zebrinus’ mindestens 1,50 Meter Platz zu anderen Pflanzen.
Nun kann es natürlich passieren, dass der Umfang eines Ziergrases doch mal aus dem Ruder läuft, schließlich wachsen diese auch in die Breite. Für Zebragras und viele andere Ziergräser bietet es sich dann an, den Wurzelballen zu teilen. Diese Pflegemaßnahme am Zebragras sollte ebenfalls im Frühjahr, zeitgleich zum Schneiden erfolgen. Große Horste können mit einem Spaten in bis zu vier Teile geteilt werden. Wichtig ist, dass Sie großzügig ausstechen, damit Sie möglichst alle Wurzeln scharf abtrennen und nachher nichts abreißen. Geteilte Gräser können einen neuen Platz im Garten bekommen, in Kübel gepflanzt oder weiterverschenkt werden. Danach wird gründlich gegossen und etwas Kompost eingearbeitet.
LUISA ROTH
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