[Foto: AdobeStock_Polina Ponomareva]

Voraussichtliche Lesedauer:  4 Minuten

Die besten Erdbeersorten: Hier sind unsere Tipps

GartenFlora
Redaktion

Unter den über 1000 Erdbeersorten findet sich eigentlich für jeden Bedarf und Geschmack etwas. Doch wer behält da schon den Überblick? Damit Sie nicht stundenlang Pflanzenkataloge wälzen müssen, haben wir hier die aromatischsten Sorten für Beet und Topf für Sie zusammengestellt.

Ursprung der heutigen Erdbeersorten

Walderdbeeren haben Menschen bereits seit der Steinzeit gesammelt und verzehrt. Ab dem Mittelalter wurden die leckeren roten Früchte in Europa dann auch gezielt angebaut. Wer heute von Erdbeersorten spricht, meint damit aber meistens Züchtungen der Gartenerdbeere (Fragaria x ananassa). Entstanden ist diese Kreuzung aus der Scharlach-Erdbeere (Fragaria virginiana) und der Chile-Erdbeere (F. chiloensis) Ende des 18. Jahrhunderts in der Bretagne. „Rote Ananas“ wurde die großfrüchtige Kultur-Erdbeere früher genannt. So erklärt sich dann auch ihr botanische Name.

Wer hätte das gedacht? Die bescheiden anmutenden Erdbeerstauden tragen bereits im ersten Jahr mehr Früchte als beispielsweise große Kirsch- oder Birnbäume auf der gleichen Fläche.

Einmaltragende oder remontierende Sorten

Die klassischen einmaltragenden Erdbeersorten bilden nur etwa zwei Wochen Früchte aus. Der Vorteil: In kurzer Zeit reifen sehr viele Erdbeeren heran. Falls die Ernte aber lieber über einen längeren Zeitraum anhalten soll, sind die remontierenden Sorten (manchmal auch „immertragende Erdbeeren“ genannt) die richtige Wahl. Die ersten Früchte können bereits im Frühsommer geerntet werden – zur gleichen Zeit wie die einmaltragenden Erdbeeren. Die Nachkömmlinge in der Folgezeit fallen etwas kleiner aus, doch dafür lassen sich noch bis zum Frost leckere Früchte naschen.

Erdbeersorten für Balkon und Terrasse

Grundsätzlich lassen sich alle Erdbeersorten auch in einen Topf pflanzen. Immer mehr Züchtungen werden aber speziell für Kästen und Kübel entwickelt. Sie tragen zwar nicht so viel auf einmal wie Gartenerdbeeren, doch sind sie in aller Regel mehrmalstragend. Nach einer Haupternte im Juni folgen peu à peu ständig neue Früchte zum Naschen. Es gibt auch Sorten, die sehr lange und viele Triebe ausbilden. Diese können einfach an einem Rankgerüst nach oben gebunden werden. So erzielt man einen hübschen Anblick, der das Warten auf die reifen Früchte erleichtert. ‘Hummi KletterToni‘ kann beispielsweise über einen Meter lang werden.

Erdbeersorten – Erdbeerpflanze in einem Terrakotta-Blumentopf mit reifenden Erdbeeren; einige Früchte sind noch grün, während andere bereits rot sind. Die Pflanze hat grüne gezackte Blätter und eine kleine weiße Blüte. Im Hintergrund ist unscharf ein Dach und grüne Vegetation zu sehen.
Wichtig für die Topfkultur ist eine Drainage, um Staunässe vorzubeugen. [Foto: AdobeStock_Andreas]

Für die Topfkultur auf Balkon und Terrasse gibt es auch Züchtungen, die sich dadurch auszeichnen, dass sie viele Blüten bilden und ihre Blüten und Jungfrüchte oberhalb der Blätter stehen. Mit zunehmender Größe neigen sich die langen Fruchtstände nach unten und entwickeln somit einen schönen überhängenden Wuchs, der auch die Ernte erleichtert. ‘Parfum Fraisibelle‘ und ‘Parfum Fraisonette‘ sind beispielsweise zwei Erdbeersorten, die man gut miteinander kombinieren kann, da sie unterschiedliche Erntezeiten aufweisen. Auch die Hänge-Erdbeere ‘Parfum Freejumper‘ wurde einst speziell für die Topfkultur entwickelt.

Was Sie bei der Pflege von Balkon-Erdbeeren beachten sollten

Die Pflanzgefäße für Balkon-Erdbeeren sollten großzügig dimensioniert sein: Hat die Wurzel Platz, belohnt die Pflanze dies mit vielen Früchten. Auf dem Balkon sollte im Spätherbst ein Schnitt wie im Freiland erfolgen. Entfernen Sie alle Ausläufer sowie alte Blätter (junge Blattentwicklungen sollte man nicht abschneiden). So werden Fleckenkrankheiten vermieden. Die Töpfe sollten im Winter gut von außen (mit Jute oder Folie) isoliert werden, damit keine Frostschäden auftreten. Die Überwinterung erfolgt im Freien an einem schattigen und geschützten Ort.

Aromatische Züchtungen für den Garten

Erdbeeren aus dem Garten brauchen nicht transportfähig oder riesig groß zu sein wie die aus dem Laden. Stattdessen müssen sie vor allem schmecken. Am besten ist es, wenn sie zusätzlich reich tragen und widerstandsfähig gegenüber Krankheiten sind. Neben den modernen Züchtungen wurden in den letzten Jahren auch einige alte Erdbeersorten wiederentdeckt, zum Beispiel ‘Elsanta‘, ‘Mieze Schindler‘ oder ‘Senga Sengana‘.

Die besten einmaltragenden Erdbeersorten: Unsere Tipps

‘Elsanta‘: Ernte ab Ende Juni, groß und kegelförmig, dunkelrot, intensiv süß und fruchtig, anfällig für Wurzelfäule

‘Honeoye‘: Ernte ab Mai, ertragreich, mittelrot, mittelgroß bis groß, Walderdbeeraroma

‘Hummi Aroma Auslese’: Ernte ab Ende Mai, mittelgroß, stark aromatisch, dunkelrot, durchgefärbt

‘Kent‘: Ernte ab Ende Mai, ertragreich, leuchtendrot, groß, besonders süß und aromatisch, wenig anfällig für Krankheiten

Korona’: Ernte ab Anfang Juni, mittel bis groß, stark aromatisch, süß, anfällig für Fruchtfäule

‘Lambada‘: Ernte ab Ende Mai, mittelgroß bis groß, sehr süßer Geschmack, gut geeignet für Kuchen und Desserts

‘Malwina‘: Ernte im Juni, mittelgroß bis groß, fest, mittelrot, süß und fruchtig, sehr wenig anfällig für Krankheiten

Erdbeerpflanze auf offenem Boden mit einer großen, reifen roten Erdbeere im Vordergrund. Umgeben von unreifen, grünen Früchten, einer weißen Blüte und welken Blättern auf brauner Erde.
Beim Gießen im Beet gilt: Am besten den Boden neben den Pflanzen wässern. [Foto: AdobeStock_romti]

‘Mieze Schindler‘: Ernte im Juli, klein, dunkelrot, intensives Walderdbeeraroma, braucht Befruchter

‘Pegasus‘: Ernte im Juni, große und feste Früchte, leuchtendrot, aromatisch, leicht säuerlich, etwas anfällig für Fruchtfäule

‘Polka‘: Ernte ab Mitte Juni, groß, dunkelrot, sehr aromatisch

‘Senga Sengana‘: Ernte ab Mitte Juni, hohe Erträge, mittelgroß, dunkelrot, fest, aromatisch, anfällig für Fruchtfäule

‘Snow White‘: Ernte ab Mai, mittelgroß, weiß, fruchtig bis leicht säuerlicher Geschmack, intensives Erdbeer-Ananas-Aroma, stark duftend

‘Wädenswil 6′: Ernte etwa Mitte Mai, ertragreich, mittelgroß bis groß, mittelrot, süß und fruchtig, Walderdbeeraroma

Die besten remontierenden Erdbeersorten: Unsere Tipps

Everlin’: Ernte ab Juni, großfrüchtig, aromatisch, sowohl für Kübel als auch für den Beetanbau geeignet

‘Hummi Meraldo‘: Ernte ab Juni, herzförmig, dunkelrot, mittelgroß bis groß, fest und saftig, robust, anfällig für Schneckenfraß

‘Hummi Weiße Fee‘: Ernte ab Mai, Walderdbeere mit kleinen weißen Früchten, robust

‘Mara de Bois‘: Ernte ab Juni, rund, mittelgroß und weich, Walderdbeeraroma, mittlerer Ertrag, wenig krankheitsanfällig

‘Mieze Nova‘: Ernte ab Mai, kleine Nachernte, mittelgroß, dunkelrot, herzförmig, süß und fruchtig

‘Ostara‘: Ernte ab Mitte Juni, lange Erntezeit, mittelfest, süß-säuerlich

‘Seascape‘: Ernte ab Mitte Juni, lange Erntezeit, dunkelrot, Fruchtfleisch durchgefärbt, große Früchte, süß und fruchtig

Walderdbeeren: Geschmacksintensiv trotz kleiner Erträge

Auch die sogenannten Monatserdbeeren und deren Urform, die Walderdbeeren, ermöglichen das Ernten über einen Zeitraum von mehreren Monaten. Walderdbeeren zählen zu den aromastärksten Arten in der Gattung Fragaria. Ihre Früchte schmecken so gut, dass sie auch in der Spitzengastronomie gefragt sind. Zwar bringen Walderdbeeren keine Riesenerträge, doch sie schmecken unvergleichlich intensiv.

Ob die Erdbeersorten geschmacklich letzten Endes halten, was sie versprechen, hängt natürlich auch von der richtigen Pflege ab. Werden die Pflanzen gleichmäßig feuchtgehalten, dann können sich die Erdbeeren optimal entwickeln, sie werden groß und aromatisch.

Noch mehr Tipps zur Erdbeerpflege finden Sie außerdem in diesem Beitrag: Erdbeeren pflanzen, pflegen und ernten.

Wir freuen uns auf Sie!

Unsere aktuelle Ausgabe

Das sind die Top-Themen:

  • Der Natur abgeschaut: Vorbilder für gelungene Gartenteichgestaltung
  • Süß und sauer: Wir zeigen Ihnen die besten Stachelbeer-Sorten
  • Glühwürmchen: Leuchtendes Beispiel für intakte Natur
Zur aktuellen Ausgabe