Stiefmütterchen und Tulpen im März

Voraussichtliche Lesedauer:  7 Minuten

Antjes Tagebuch: Garten im März

Von GartenFlora

Im März kribbelt es vielen Garten- und Balkonbesitzern wieder in den Fingern. Endlich aus dem Vollen schöpfen, denn nun kommt der Frühling mit geballter Kraft.

Mit natürlichem Charme zaubern Kissenprimeln nach dem Winter rosa Farbpolster ins Beet. Auch Stiefmütterchen und viele Zwiebelblumen blühen – Antje hat dazu Tipps bereit.

Außerdem sät sie jetzt Samen von Duft-Wicken aus und erklärt, warum sie manche Frühlingsblüher lieber in Töpfe als in Beete pflanzt, sie kann dem oft lästigen Giersch etwas Gutes abgewinnen … und sie hat sich in ein sehr ausdrucksstarkes, charaktervolles Gehölz verliebt.

Aus Antjes Tagebuch im März: Wicken machen glücklich!

Manche Pflanzen habe ich einfach zu gern. Dazu gehören auch Duft-Wicken (Lathyrus odoratus). Ich mag ihren ungezwungenen Wuchs, ihre Blütenfülle und natürlich ihren lieblichen Geruch.

Duft-Wicken gedeihen seit Jahrhunderten in unseren Gärten und sie verzaubern uns immer noch.Schon im Mittelalter entstanden in England zahlreiche Kreuzungen in allen Farben mit Ausnahme von Gelb, darunter früh- und spätblühende, lang- und kurzstielige, klein- und großblütige sowie hoch- und niedrigwachsende Sorten.

Bei der Jagd nach immer spektakuläreren Blüten hatte der Duft allerdings das Nachsehen: Das stärkste Aroma verströmen die eher kleinblütigen Formen.

Tipps rund um die Duft-Wicken

Für ihre Blütenfülle stellt die Duft-Wicke gewisse Ansprüche: Sie braucht einen nahrhaften Boden, der nicht austrocknen darf. Dazu Sonne, doch auch gern ein bisschen Schatten in den heißen Mittagsstunden.

Duft-Wicken sind hervorragende Schnittblumen, die in der Vase am besten pur zur Geltung kommen. Je mehr Blüten man schneidet, desto mehr wachsen nach. Auf keinen Fall sollten Sie Samen reifen lassen, denn dann ist es mit der Blüte schnell vorbei.

Duft-Wicken können ab Mitte März unter Glas in Töpfen vorgezogen werden. Kappt man die Triebspitze der jungen Pflanzen nach Erscheinen der ersten Blattpaare, so wachsen sie verzweigter und damit noch dichter.

Duft-Wicken aussäen – so klappt´s

Ich lege in die mit Anzuchterde gefüllten Töpfe jeweils zwei bis drei Samenkörner und siebe anschließend eine ein bis zwei Zentimeter dicke Schicht Erde über die Saat.

Duft-Wicken dürfen nach der Aussaat nicht lange austrocknen, denn sonst keimen und wachsen sie schlecht. Sind die Sämlinge zehn Zentimeter hoch, kneift man für einen buschigen Wuchs die Triebspitzen aus.

Neues Hortensien-Kleid für die Hauswand

Keiner wollte sie haben. Dabei zeigte sie so viel Charakter, die alte Kletter-Hortensie in der Baumschule. Ich habe mich spontan in sie verliebt, sie mitgenommen, in mein Auto gequetscht und nach Hause chauffiert. Und nicht wie geplant ein junges Gehölz gekauft, das locker in den Kofferraum passt.

Vor dem Pflanzen galt es, den Ballen aus dem Pflanzgefäß zu bekommen. Geschafft! Nun zeigte sich aber, dass sich vom langen Aufenthalt im Container ein dichter Wurzelfilz gebildet hatte. Den sollte ich besser erst mal lockern!

Spaten? Fehlanzeige! Den zähen Wurzelfasern war letztlich nur per Axt beizukommen. Das Pflanzloch zu graben, war auch ein gutes Stück Arbeit, weil es ja dem großen Ballen entsprechen sollte.

Wär toll, wenn die Kletter-Hortensie ihre langsame Jugendphase hinter sich hätte und meine schattige Hauswand dank Haftwurzeln in Windeseile erobern würde. Ich freu mich schon auf die weißen Schirmblüten!

Düngen mit Verstand

Im Frühling verteile ich einen Volldünger, der alle wichtigen Haupt- und Spurennährelemente enthält. Ich habe dafür von meiner Gartennachbarin eine Packung geschenkt bekommen. Etwas streng riecht er ja … trotz der Pelletform! Aber kein Wunder, es handelt sich ja auch um kompostierten, getrockneten Rinderdung.

Wie viel ich verteilen soll, steht auf der Rückseite: 100 bis 150 Gramm pro Quadratmeter – das sollte kein Problem sein. Dieser Wert gilt aber nicht pauschal für den Gemüsegarten. Abhängig vom Anbau brauche ich an einigen Stellen gar nicht zu düngen. Denn der Nährstoffbedarf richtet sich danach, ob die Gemüse, die dort wachsen sollen, zu den Schwach-, Mittel- oder Starkzehrern gehören.

Wo Stickstoff sammelnde Hülsenfrüchte wie Erbsen und Bohnen, aber auch Schwachzehrer wie Rucola und Radieschen geplant sind, fällt die Grunddüngung aus. Mittelzehrer wie Wurzelgemüse und Spinat, aber auch Kohlrabi und Salat bekommen eine Extraportion Düngepellets. Ebenso die Starkzehrer mit langer Kulturdauer, etwa Kopfkohl und Fruchtgemüse wie Tomaten oder Zucchini. Und die Hochbeete? Sie sind gut versorgt, hier habe ich bereits abgelagerten Kompost mit eingearbeitet.

Zwiebelblumen düngen – Luft und Liebe reichen nicht

Auch Zwiebelblumen brauchen Nährstoffe. Jetzt ist die richtige Zeit, sich um die Frühlingsblüher zu kümmern und ihnen etwas Gutes zu tun.

Blausternchen (links) und Winterlinge sind jedoch genügsam. Zierlauch dahingegen blüht nur alle Jahre wieder, wenn er gut versorgt wird.

Zarte Frühlingsboten wie Winterling, Blausternchen und Schneestolz sind anspruchslos und mit sehr wenig zufrieden: Es reicht ihnen, wenn ich sie Ende Februar mit gesiebtem, reifem Kompost überstreue.

Zwiebelblumen: „Kraftfutter“ für die Großen

Narzissen, Tulpen oder Zierlauch, die große Blüten tragen, bekommen dagegen einen organisch-mineralischen Dünger aus dem Gartencenter, damit sie schnell genug Kraft für das nächste Jahr in ihren Zwiebeln sammeln.

Mit dem Düngen starte ich, sobald sie ihre ersten Blätter aus dem Boden herausschieben. Ich streue den Dünger rund um die Pflanzen und harke ihn ein.

Vorsichtshalber gieße ich anschließend, damit kein Dünger in den Blattachseln liegen bleibt.

Giersch: Blätter zum Vernaschen

Was des einen Leid, ist des anderen Freud! Gemeint sind die unterirdischen Ausläufer vom Giersch, mit denen er ganze Beete einnehmen würde, wenn ich ihn gewähren ließe.

Wir beide haben einen Kompromiss geschlossen: Zwischen Stauden und Gemüse hat er nichts zu suchen, dafür habe ich ihm im Garten ein paar Ecken eingeräumt, wo er sich breitmachen darf. Er dankt es mir jedes Frühjahr mit würzigen, jungen Blättern für meine Salate!

Stiefmütterchen: Gesichter zum Hingucken

Ob knallbunt, zart wie ein Aquarell, gefleckt, geädert oder als Rokoko-Variante mit gerüschten Blüten – es gibt für jeden Zeitgeist das passende Stiefmütterchen (Viola-Wittrockiana-Hybriden). Als Kind waren die blau und weiß gezeichneten Blüten meine Favoriten. Heute fasziniert mich jedes Jahr eine andere Sorte.

Ich pflanze Stiefmütterchen meist in Töpfe, weil ich ihnen dort besser ins Gesicht schauen kann. Vielleicht aber auch, weil ich den Anblick von Vorgärten mit ordentlich im selben Abstand gepflanzten Stiefmütterchen auf nackter Erde eher langweilig finde.

Eher selten sehe ich sie fröhlich zwischen farbstarken Partnern wie Tulpen, Narzissen oder Goldlack hervorleuchten. Eines darf man nicht vergessen: Stiefmütterchen sind echte Frühlingspflanzen! Sie mögen kein heißes, trockenes Wetter. Was aber nicht bedeutet, dass man sie in den Schatten stellen sollte. Dort fällt die Blüte eher spärlich aus.

Tausendschön, Maßliebchen, Margritli

Bellis perennis, das züchterisch veredelte Gänseblümchen, hat viele niedliche Namen.

Das könnte mit seinen dicht gefüllten Puschelblüten zu tun haben, die oft bis zum Frühsommer blühen.

In einen schönen Topf gepflanzt beziehungsweise in einen schönen Übertopf gestellt bringen sie jetzt fröhliche Farben und einen Hauch von Unbekümmertheit in den Garten. Auch auf einer Fensterbank oder neben dem Hauseingang machen die hübschen kleinen Blumen eine gute Figur.

Rasen außer Rand und Band

So sollte die Einfassung nicht aussehen! Wo gefühlt vor noch nicht allzu langer Zeit eine Reihe Pflastersteine sauber Beete und Rasen trennte, quellen überall grüne Halme aus den Fugen – und zwar so viele, dass die Einfassung kaum noch zu sehen ist.

Mit dem Spaten konnte ich den überstehenden Rasenfilz entlang der Steinkante relativ schnell abstechen. Meter für Meter in der Hoffnung, dass ich das nicht so schnell wiederholen muss.

Ordentlicher Start im Staudenbeet

Ich weiß, es gibt einige Gärtner, die halten einen Frühjahrsputz im Staudenbeet für überflüssig. Die Stauden treiben ja auch aus, wenn man ihn ausfallen lässt. Ich kann diese Einstellung ohne Bauchweh gelten lassen, für mich fühlt sich das aber nicht richtig an.

Ich entferne folglich das Herbstlaub mit dem Rechen, schneide vertrocknete Pflanzenreste ab und pflücke die welken Blätter zwischen den jungen Trieben mit den Händen heraus.

Dabei achte ich sehr darauf, dass jeder verträumte Marienkäfer seinen Rückzugsort im Beet behält und ich die Pflanzen nicht verletze. Erst wenn schließlich noch die oberste Bodenschicht im Beet vorsichtig gelockert ist, bin ich zufrieden.

Robinie: Für eine formschöne Kronenkugel

Meine Nachbarin war ein bisschen schockiert, als sie meine radikal gestutzte Kugel-Robinie erblickte.

Ich befürchte, sie hat mir – wie jedes Jahr – nicht geglaubt, dass durch den kurzen Putz der Baum rundum kompakt, grün und dicht wieder austreibt. Das tut er aber. Wirklich!

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Das sind die Top-Themen:

  • Blauregen in neuen Sorten
  • Bühne frei für Pelargonien
  • Zucchini: Kürbis für den Sommer
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