Ein Wintergarten hat nicht nur im Winter seinen Charme.

Voraussichtliche Lesedauer:  5 Minuten

GartenFlora Tipp: WINTER-Garten

Von GartenFlora

Ein Wintergarten ist ein ganz besonderer Wohnraum. Er ist das perfekte Bindeglied zwischen drinnen und draußen. Hier spüren Sie schon erste Sonnenstrahlen auf der Haut, wenn es draußen noch lausekalt und viel zu ungemütlich zum Sitzen ist.

Auch Ihre Lieblingspflanzen fühlen sich unter dem schützenden Glas bei fast ungehindertem Lichteinfall viel besser als auf der Fensterbank. Und beim Ausblick in den Garten, in dem der Schnee kniehoch liegt, fühlt man sich in seinem Sessel so richtig kuschelig.

Verschiedene Varianten des Winter-Gartens

Ob ein repräsentatives Modell mit Satteldach oder ein anlehnungsbedürftiger Anbau mit Pultdach infrage kommt, ist Geschmackssache und hängt natürlich auch davon ab, was man sich leisten kann oder will. Natürlich ist eine einfachere Bauweise stets günstiger. Sie müssen damit rechnen, dass selbst schon ein einfach verglaster, unbeheizter Anbau mit mindestens 300 Euro pro m² zu Buche schlägt.

Für einen Wintergarten mit mehr Komfort müssen Sie mit rund 600 bis 1000 Euro rechnen. Dazu kommen gegebenenfalls eine Heizung und ein stabiles Fundament. Eine solch große Investition ist aber vielleicht bald in Vergessenheit geraten, die Freude am Wintergarten dagegen bleibt Ihnen über Jahrzehnte erhalten.

Apropos Wohnraum: Wer eine Einheit aus Wintergarten und dem angrenzenden Zimmer schaffen möchte, und den Aufwand nicht scheut, kann die trennende Hauswand entfernen oder die bestehenden (Tür)Öffnungen erweitern.

Die Eindeckung

Ob hier Einfachglas ausreicht, hängt von der Nutzung des Wintergartens ab. Für die Orangerie mit Palmen, Zitrusgewächsen und Mittelmeercharme, die im Winter nur wenig oder gar nicht beheizt wird, ist Einfachglas möglicherweise bereits geeignet.
Ein ganzjährig auf Zimmertemperatur gehaltenes Wohnzimmer mit vielen Pflanzen sollte optimal gegen Wärmeverluste geschützt sein.

Hier will man schließlich selbst bei tiefen Außentemperaturen gemütlich im Rattansessel sitzen. Der Wintergartenbauer berät Sie gern, wann doppeltes Isolierglas sinnvoll oder gar vorgeschrieben ist.

Für eine gemütliche Wohnatmosphäre schafft schon eine einzige Kübelpflanze die erwünschte florale Note. Das kann eine elegante Palme oder eine prächtige Bananenstaude neben der Sitzgruppe sein. Und für die grüne Kulisse sorgen dann die Pflanzen im Freien.

Um den Wintergarten optisch an dem Garten anzubinden, darf eine niedrig gehaltene Bepflanzung ruhig dicht angrenzen. Ein sommergrünes Gehölz in entsprechendem Abstand spendet zusätzlich Schatten. Und im Winter gelangt durch seine unbelaubten Zweige wieder mehr Licht in den Wintergarten.

Wintergärten bestehen aus Holz-, Aluminium- oder Kunststoffprofilen. Holz isoliert gut, muss jedoch vor Witterungseinflüssen geschützt werden. Ein Holzwintergarten wirkt zwar gemütlich, aber mitunter recht massiv.

Aluminium ist teurer, dafür leicht, witterungsunempfindlich und ermöglicht feingliedrige Konstruktionen mit deutlich höherem Lichteinfall. Auch größere Wintergartendächer lassen sich freitragend konstruieren. Die Profile müssen aufwändig gegen Wärmeverluste entkoppelt werden.

Kunststoffrahmen mit Stahlkern sind preisgünstig, jedoch schwer. Sie eignen sich nicht für größere, freitragende Überdachungen. Die Profile benötigen wie Alu-Rahmen isolierende Gummi- oder Kunststoffeinlagen. Die Kunststoffoberfläche, meist aus PVC, kann mit der Zeit stumpf werden.

Extra-Tipp: Wintergartenfeeling ohne (echten) Wintergarten?

Zimmerwände verglasen

Wer keine Möglichkeit hat, sein Haus um einen Wintergarten zu erweitern, lässt einfach in einem vorhandenen Raum großzügig bemessene Fenster und Glastüren einbauen. Fragen Sie auf alle Fälle zuvor einen Statiker und beauftragen Sie mit der Ausführung eine versierte Baufirma.

Terrasse überdachen

So gut wie jedes Haus verfügt über eine Terrasse mit idealer Größe und Lage für einen Wintergarten. Sie lässt sich kostengünstig mit Einfachglas überdachen. Die Glasfaltwände können vollständig geöffnet werden und gewährleisten eine optimale Lüftung (Solarlux).

Einen Wintergarten bauen

Vier wichtige Punkte, an die Sie bei der Planung denken sollten. Der Wintergartenbauer berät dann vor Ort.

Brauche ich für einen Wintergarten eine Baugenehmigung?

Ja, unbedingt, denn er gilt als voll nutzbarer Anbau, als Wohnraum. Er braucht ein stabiles Fundament und muss thermisch ausreichend isoliert sein. Eine Alternative sind Glasfaltwände, die man in eine bestehende Wand integriert. Da hier Änderungen am Baukörper vorgenommen werden, ist ein Bauantrag Pflicht.

Wem das zu aufwändig ist oder wer nicht bereit ist, den Anbau zu beheizen, lässt vielleicht ein schlichtes Glashaus errichten. Es handelt sich dabei um ein meist einfach verglastes Dach über der Terrasse, das mit beweglichen Glas-Elementen geschlossen werden kann. Für diese einfachere Lösung ist nicht in jedem Bundesland eine Genehmigung erforderlich.

Was muss ich bei der Verglasung beachten?

Ein Wintergarten gilt, wie erwähnt, als Wohnraum und muss daher der geltenden Energieeinspar-Verordnung entsprechen. Eine optimale Wärmeisolierung kann beispielsweise durch eine Doppelverglasung und thermisch entkoppelte Profile erreicht werden. Das spart eine Menge an Heizenergie.

Zudem ist es günstig, Sicherheitsglas zu verwenden. Es ist deutlich weniger bruchgefährdet als gewöhnliches Glas. Bricht es dennoch, zerfällt es wie eine

Autoscheibe in viele kleine Bruchstücke.

Es besteht also kaum Verletzungsgefahr. Denken Sie in diesem Zusammenhang auch an den Einbruchschutz. Das härteste Glas nutzt nichts, wenn die Schlösser zu schwach sind.

Wie beheize ich meinen Wintergarten am besten?

Es kommt darauf an. Einen einfach verglasten Anbau, ein sogenanntes Glashaus, zu beheizen, wäre nicht sinnvoll. Dabei würde zu viel Heizenergie verschwendet werden. Ansonsten sind heute Fußbodenheizungen üblich. Eine verbindliche Empfehlung gibt es jedoch nicht. Das hängt auch von den Gegebenheiten vor Ort ab.

In welcher Himmelsrichtung steht ein Wintergarten optimal?

In aller Regel wird er auf einer bestehenden Terrasse erbaut, die meist in südlicher Richtung ausgerichtet ist. Er ist dann sehr gut belichtet, kann sich jedoch mitunter aufheizen.

Um ein Überhitzen im Sommer zu verhindern, sollten Sie eine passende Schattierung und großzügige Lüftungsmöglichkeiten montieren lassen. Viele Wintergärten sind zum Beispiel mit großflächigen Glas-Faltwänden ausgestattet, die sich mit wenigen Handgriffen vollständig öffnen lassen. Eine Außenschattierung ist in aller Regel effektiver als eine innen angebrachte.

Achim Werner

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