Unsere Bewerber: Diese Akku-Grasscheren haben wir getestet. Foto: © GartenFlora/Ina Volmer

Voraussichtliche Lesedauer:  9 Minuten

Akku-Grasscheren im Praxistest: Klare Kante im Rasen

Von GartenFlora

Irgendwo grenzt der Rasen immer an Beete oder an eine Einfassung aus Stein, Holz, Stahl. Da bleiben meist ein paar Halme stehen, die der Mäher nicht erfasst. Heißt das also mühsame Handarbeit oder keine klare Kante? Keine Sorge, dafür gibt es ja Akku-Grasscheren, auch als Grasschneider oder Rasenkantenscheren bekannt. Die GartenFlora hat sieben Modelle für Sie getestet.

Alles startklar für den Praxistest der Akku-Grasscheren

Endlich ein sonniger, trockener Tag! Also rasch die sieben Testgeräte, Akku-Grasscheren, eingepackt und losgefahren. Denn auf einem ehemaligen Buga-Gelände bin ich mit drei Redakteuren und einer Fotografin verabredet. Rasen gibt es dort weit mehr, als unsere Testgeräte je trimmen könnten, und Monica, Patricia und Arne sind schon ganz gespannt, was sie erwartet und wie sich die sieben Maschinchen unterschiedlicher Markenanbieter schlagen würden.

Akkugrasscheren Foto: © GartenFlora/Ina Volmer
Unsere Redakteurinnen Arne Janssen, Patricia Städter und Monica Lietzau haben die Grasscheren unter die Lupe genommen. Foto: © GartenFlora/Ina Volmer

Die Grundvoraussetzungen der Akku-Grasscheren

Vorweg: Das Bewerberfeld war zwar sehr unterschiedlich, dennoch vergleichbar. Logisch, dass ein Akku mit 3,6 Volt nicht die exakt gleiche Leistung abliefert wie eine 18-Volt-Batterie. Dennoch erzielten alle Geräte gute bis recht passable Noten. Die kleineren Maschinen konnten beispielsweise mit ermüdungsfreierem Arbeiten punkten, hatten teils aber weniger Durchhaltevermögen. Bosch mit fest verbautem Akku stieg nach 34 Minuten aus, was eine Zwangspause zum Laden erforderte.

Das leichte Gerät konnte dafür mit guter Ergonomie ausgleichen. Auch Stihl präsentierte sich nicht als Dauerläufer, war jedoch mit einem Wechselakku innerhalb weniger Sekunden wieder am Start. Scheren mit Wechselakku brachten tendenziell deutlich mehr auf die Waage. Ihr Gewicht wurde inklusive der mitgelieferten, teils im Set enthaltenen Akkus ermittelt und kann daher, je nach eingesetzter Batterie, variieren.

Festverbauter Akku oder Wechselakku?

Als nervig empfunden wurden vor allem bei Geräten mit fest verbautem Akku die teils langen Ladezeiten. Kurze Laufzeiten führten zwar zu Abwertungen. Doch reicht die kürzeste gemessene Arbeitsdauer von stark einer halben Stunde immer noch locker aus, um die Säume kleiner bis mittelgroßer Rasenflächen, etwa im Reihenhausgarten, nachzuschneiden. Wechselakkus bestechen mit deutlich längeren Laufzeiten, die für einen guten Teil der Saison ausreichen können. Wichtiger ist jedoch ihre Kompatibilität mit anderen Garten- und Heimwerkergeräten desselben Herstellers.

Daneben ist die große Zeitreserve beim Trimmen der Rasenränder schon beruhigend, zumal ein leerer Akku ruck, zuck durch einem frischen aus der Ladestation ersetzt werden kann. Randnah zum Beispiel entlang einer erhöhten Kante oder um einen Baumstamm schnitten übrigens alle Kandidaten sauber ab.

AL-KO spendierte seinem Grasschneider dafür sogar eine Art aufsteckbaren Fangrechen. Bei der Kernkompetenz dieser kleinen Balkenmäher, dem exakten Scherenschnitt, führten Stihl, Worx und Gardena. Die ersten beiden waren dabei zudem besonders schnell. Grundsätzlich lieferten alle ein sichtbar besseres Schnittbild ab als etwa ein Fadentrimmer, der die Halme abschlägt. Trotz deutlich erkennbarer Unterschiede war keine der getesteten Maschinen also wirklich schlecht. Je nach Rasengröße können daher auch günstige Bewerber wie die von AL-KO, Gardena oder Bosch interessante Alternativen sein.

Wie präzise soll es sein?

Wer freilich Golfrasenqualität vor Augen hat oder endlos lange Rasenkanten sein Eigen nennt, sollte auf Schnittqualität und -geschwindigkeit achten und lieber ein paar Euro mehr investieren. Sie nutzen bereits das Wechselakkusystem eines der getesteten oder eines anderen Anbieters? Dann stellt sich die Frage nach der Marke vielleicht gar nicht. Wahrscheinlich brauchen Sie dann kein zusätzliches Ladegerät und keine weiteren Akkus zu erwerben. So werden auch die tendenziell teureren „Akkuwechsler“ zur finanziell interessanteren Variante. Und: Nehmen Sie die Akkugrasscheren vor dem Kauf Ihres persönlichen Favoriten in die Hand, probieren Sie sie aus. Und dann frisch losgerattert, der Rasen wächst gerade besonders flott!

Testergebnisse der sieben Modelle in absteigender Reihenfolge
© GartenFlora

Akku-Grasscheren: Die Bewerber im Überblick

Drei Tester und sieben Akku-Grasscheren. Auf die Probe gestellt wurden die Geräte im Britzer Garten, einem großen Berliner Park mit hektarweise Rasenflächen zum Ausprobieren.

Akkugrasscheren Foto: © GartenFlora/Ina Volmer
Die Akku-Grasscheren-Testsieger: Die HSA 26 von Stihl, Einhells GE-GG 18 Li. und die WG 801 E von Worx Foto: © GartenFlora/Ina Volmer
Akkugrasscheren Foto: © GartenFlora/Ina Volmer
ComfortCut Li von Gardena. Foto: © GartenFlora/Ina Volmer

ComfortCut Li von Gardena – Die komfortable Genaue

Die ComfortCut Li von Gardena hielt lange durch und bestach durch ihr angenehmes Arbeitsgeräusch und eine recht gute Schneidqualität sowie ein einfaches, sauberes Tauschen des Mähwerks. Sie liegt angenehm in der Hand, schneidet jedoch nicht allzu schnell. Nervig ist die lange Ladedauer, die wegen des fest verbauten Akkus lange Zwangspausen verursachen kann.

Akkugrasscheren Foto: © GartenFlora/Ina Volmer
WG 801 von Worx. Foto: © GartenFlora/Ina Volmer

WG 801 von Worx – Die Laute mit viel Power

Das Scheppern gehört beim WG 801 E von Worx zum Mähwerk dazu, aber da sie bei Schnittqualität und Schnelligkeit ziemlich weit vorn lag, kann man über das Geräusch und über 307(!) Minuten Ladezeit mit dem im Set enthaltenen Ladegerät großzügig hinwegsehen. Mit einem extra erhältlichen Schnellladegerät (29,99 Euro) hätte Worx durchaus dem zweitplatzierten, mit dem leider 69,99 Euro teuren Superschnellader (rund 30 Minuten Ladezeit!) gar dem erstplatzierten Modell Konkurrenz machen können.

Akkugrasscheren Foto: © GartenFlora/Ina Volmer
GE-GG 18 Li von Einhell. Foto: © GartenFlora/Ina Volmer

GE-GG 18 Li von Einhell – Roter, flotter Dauerläufer

In kurzer Zeit geladen, flott beim Schneiden, und das über eine lange Zeit. Bei der Schneidqualität ist noch etwas Luft nach oben, und ein Leichtgewicht ist die etwas laute GE-GG 18 Li von Einhell ebenfalls nicht. Unterm Strich eine gute Zweite mit viel Ausdauer.

Akkugrasscheren Foto: © GartenFlora/Ina Volmer
EasyShear 3,6 Volt von Bosch. Foto: © GartenFlora/Ina Volmer

EasyShear 3,6 Volt von Bosch – Leichtgewicht für kleine Gärten

Die Bosch EasyShear 3,6 Volt schafft mehr als die geringe Voltzahl vermuten lässt, wird aber leider schnell müde und braucht lange, um neue Energie zu tanken. Das leise Leichtgewicht schneidet zwar langsam, aber akzeptabel. Viel Wert für wenig Geld.

Akkugrasscheren Foto: © GartenFlora/Ina Volmer
GS 7,2 Li von AL-KO. Foto: © GartenFlora/Ina Volmer

GS 7,2 Li von AL-KO – Ausbalancierter Flüsterer

Der fest verbaute Akku des GS 7,2 Li Multicutter hielt erstaunlich lange durch und war schnell wieder geladen. Das Gerät liegt gut in der Hand und schnurrt leise vor sich hin. Allein: Beim mäßig guten Schnitt dürfte AL-KO noch etwas nachbessern.

Akkugrasscheren Foto: © GartenFlora/Ina Volmer
HSA 26 von Stihl. Foto: © GartenFlora/Ina Volmer

HSA 26 von Stihl – Die Handlich-Exakte

Stihl sammelte die meisten positiven Bewertungen, da die HSA 26 nicht nur gute Schneidergebnisse ablieferte, sondern auch durch den leichten Wechsel von Akku und Anbaugeräten überzeugte. Leichtgängige Schalter und die angenehme Ergonomie rundeten das Bild ab.

Akkugrasscheren Foto: © GartenFlora/Ina Volmer
SGM von Stiga. Foto: © GartenFlora/Ina Volmer

SGM von Stiga – Die Variantenreiche

Stiga rüstet, je nach Set, seine Akku-Grasschere SGM mit einem schmalen oder einem breiten Blatt bzw. mit einer Teleskopstange aus. Damit bieten sie solide Qualität zum mittleren Preis.

Was sonst noch auffiel

  1. Aufrechten Gang ermöglichen Teleskopstangen die es bei Stihl, Gardena, Worx, Stiga und AL-KO als optionales Zubehör gibt. Die Teleskopmechanik erlaubt auch langen Gärtnern wie Arne Janssen den bequemen, aufrechten Gang.
  2. Ganz schön fettig ist die Mechanik zum Beispiel bei Einhell, AL-KO und Worx. Bei Bosch und Gardena zum Beispiel lassen sich die Scherenanbauten praktisch ohne Fleckengefahr wechseln.
  3. Alle Akku-Grasscheren lassen sich zur Heckenschere umbauen. Sie sind für den Formschnitt feintriebiger Gehölze gedacht, etwa für Buchskugeln. Allerdings: Für größere Hecken sind die Aufsätze mitunter zu klein und zu langsam, und kleine Formen lassen sich auch komfortabel und ebenso perfekt mit dem Grasaufsatz formieren.
  4. Die aufsteckbare Halmführung an der Grasschere von AL-KO ist zwar ein durchaus sinnvolles Zubehör, aber eigentlich sind die Mähaufsätze dieser und aller anderen Modelle so konstruiert, dass sie im Test auch ohne Hilfsmittel entlang von Kanten perfekt.

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