Stauden, Ziergräser und viele andere Pflanzen bereichern den Garten mit ihren Farben oder ihrem Wuchs. Doch manche beeindrucken auch mit Eigenschaften, die oft gar nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. Sie duften, haben essbare Blütenblätter oder locken Schmetterlinge an. Einige entwickeln außergewöhnliche Samenkapseln, andere verblüffen mit ihren Blüten. Wir stellen Pflanzen vor, die interessante und manchmal auch sehr überraschende Eigenschaften haben. Sie sind auch ideal, um Kinder für die Natur und ihre Wunder zu begeistern.
Lieblich duften die rosafarbenen, weißen, roten und violetten Schmetterlingsblüten der Duft-Wicke (Lathyrus odoratus). Allerdings braucht die einjährige Kletterpflanze ein bisschen Aufmerksamkeit. Ein intensives Anis-Aroma haben die Blätter der aus Nordamerika kommenden Duftnessel (Agastache foeniculum). Nicht nur ihr Duft gefällt: Vorsichtig dosiert, schmeckt das Kraut auch an Suppen und Salaten.
Die jungen Blätter des Stauden-Borretschs (Borago pygmaea) wie auch die Blüten schmecken nach frischen Gurken, ihr Geruch ist süßlich. Darauf fliegen die Bienen. Die lilafarbenen Blüten des Schnittlauchs schmecken nach dem frischem, zarten Lauch mit einer feinen, süßen Note, die vom dem Nektar kommt.
Im Salat und auf dem Käsebrot ein Hit! Leicht scharf und kresseähnlich schmecken die Blüten der Kapuzinerkresse. Die haben Sie bestimmt schon probiert? Die jungen Blätter und Knospen sind ebenso lecker. Mit kandierten Veilchen dekoriert man gern Kuchen und Süßspeisen. Auch ohne Zuckerkruste schmecken die Blüten angenehm süßlich.
Streift der Wind durch die auf hohen Stielen stehenden, ausgereiften Mohnkapseln, klappern sie beim Aufeinanderschlagen so schön. Schneidet man die Kapseln samt Stiel, geben sie wunderbare Rasseln ab.Die hübschen Schotenhüllen des Einjährigen Silberblatts rascheln bei jedem Windhauch. Hören Sie mal genau hin. Die Schoten offenbaren ihre silbrigen Zwischenwände übrigens erst, wenn sie reif sind, aufplatzen und die Samen freigeben.
Im Herbst beeindruckt die gelb blühende Gold-Waldrebe (Clematis tangutica) mit großen, puscheligen, silbrigen Fruchtständen. Auch die Blütenköpfchen vom Hasenschwanzgras (Lagurus ovatus) sind seidenweich. Die muss man streicheln! Beide Pflanzen sind anspruchslos, wobei die Waldrebe recht durstig ist, das Hasenschwanzgras dagegen gern trocken steht.
Die Blüten des Löwenmauls (Antirrhinum) erinnern tatsächlich an den aufgerissenen Rachen eines Löwen. Schauen Sie mal ganz genau hin! Bienen und andere Insekten lieben die Blütenköpfe der Kugel-Distel (Echinops ritro). Langeweile kommt da nicht auf. Die Gelenkblume (Phytostegia virginiata) fasziniert ebenso.
Die Einzelblüten der Blütenkerzen sind in jede Richtung drehbar, so als hätten sie tatsächlich Gelenke. Ein großartiges Schauspiel bietet sich den Beobachtern, wenn sich im Frühjahr die Wedel des Goldschuppenfarns (Dryopteris affinis) entrollen.
Monica Lietzau