Der Frühling ist da! Jetzt hebt jeder Sonnenstrahl die Laune gen Himmel, und im Garten grünt und blüht es um die Wette. Da verzaubern uns die liebreizenden Schachbrettblumen mit ihren gemusterten Glöckchen, die Traubenhyazinthen weben kleine und große blaue Teppiche ins Grün. So schnell, wie die Zierkirsche ihre Blüten zur Schau stellt, ist es mit der Herrlichkeit auch schon wieder vorbei. Zum Glück lässt der duftende Flieder nicht lange auf sich warten, und die Apfelbäume begeistern mit weißrosa Pracht.
Im Gartenteich selbst kommt das Leben nur zaghaft in Gang. Einige Fische tummeln sich an der Wasseroberfläche, die ersten Wasserpflanzen treiben aus und zeigen ihre grünen Triebe. Da sich das Teichwasser langsamer als der Gartenboden erwärmt, wird es noch ein paar Wochen dauern, bis wir uns an den prächtigen Seerosen (Nymphaea) und den unzähligen rosaroten Blütenähren des Wasser-Knöterichs (Persicaria amphibia) erfreuen können.
Doch es gibt Pflanzen für die Sumpf- und Uferzone, die schon jetzt zur Blüte kommen. Für sumpfige Standorte empfiehlt sich die Sumpf-Primel (Primula rosea). Mit ihren karmesinroten Blüten eröffnet sie im März die Blühsaison. Ab April strahlen uns dann die kleinen goldgelben Sumpfdotterblumen (Caltha palustris) an und das Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis) lässt hellrosa Blütenwolken schweben. Im Mai folgen die blau blühende Bachbunge (Veronica becca-bunga) und das beliebte Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis palustris) mit seinen kleinen himmelblauen Blüten. Dann überrascht auch die Sumpf-Calla (Calla palustris) mit ihren außer- gewöhnlichen Blüten: Weiße herzförmige Hüllblätter umfassen einen grün-gelben Kolben. Diese Pflanzen möchten sonnig bis halbschattig stehen.
Für feuchte Böden eignen sich verschiedene Primel-Arten: Bereits im März präsentieren die Kugel-Primeln (Primula denticulata) keck ihre kugelrunden Blütenbälle, wahlweise in Weiß (‘Alba’), in Blauviolett (‘Blaue Auslese’) oder Rubinrot (‘Rubin’), und auch das hellgelbe Himmelsschlüsselchen (Primula elatior) kommt jetzt hervor. Die Etagen-Primel (Primula japonica) lässt sich mit dem Blühen noch bis Anfang Mai Zeit, ebenso die Gelbe Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus), die Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi) und die Trollblume (Trollius europaeus). Während die drei Letztgenannten einen Platz in der Sonne bevor-zugen, mögen die Primeln einen eher absonnigen oder halbschattigen Standort.
Am Teich gibt es natürlich auch leicht feuchte Bereiche. Dafür finden sich ebenfalls passende Arten, die im Frühjahr zur Blüte kommen. Wie wäre es mit dem Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera macrophylla)? Ab April überzeugt es mit wahrer Blütenpracht. Die Sumpf-Wolfsmilch (Euphorbia palustris), deren leuchtend gelbgrüne Scheinblüten im Mai erscheinen, steht zwar am liebsten am Wasserrand, kommt aber genauso mit trockenerem Boden zurecht. Zu guter Letzt sei die Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica) genannt. Die heimische Wildstaude ist außerordentlich anspruchslos. Ein Platz in der Sonne oder im Halbschatten ist ihr am liebsten.
Monica Lietzau