Hecken sind mehr als ein Sichtschutz, denn sie können auch einen Raum gliedern, eine Kulisse bilden oder Neugier wecken. © GartenFlora

Voraussichtliche Lesedauer:  3 Minuten

Sichtschutz im Garten gestalten – Tipps zur Auswahl

Von GartenFlora

Geschützte Sitzecken schenken uns das Gefühl von Geborgenheit. Wir genießen den Schutz von Pflanzen, einer Mauer hinter unserem Rücken, wir kuscheln uns in bequeme Sitzmöbel unter einer begrünten Pergola. Es gibt viele interessante Möglichkeiten, einen Sichtschutz im Garten zu gestalten. Ein Sichtschutz muss nicht völlig blickdicht sein. Im Gegenteil: Oft nehmen kleine Öffnungen, Bullaugen oder Mauertoren gleich, einer massiven Sichtschutzmauer die Präsenz und lassen gezielte Aus- und Einblicke zu.

Diesen Effekt kann man auch mit durchlässigem Material wie Weidengeflecht und Rankgitter (Treillagen) erzielen. Völlig anders mutet farbiges, gemustertes oder milchiges Glas an. Es erlaubt Lichteinfall und eine schemenhafte Aussicht, aber keine direkten Einblicke. Bei den belgischen und niederländischen Nachbarn beliebt: Mitwachsende „Jalousien“ in Baumkronenhöhe. Möglich ist das mit schnittverträglichen Linden (Tilia cordata, Tilia europaea ‘Pallida’) oder der Zier-Birne (Pyrus calleryana ‘Chanticleer’), deren Zweige seitlich an Spalieren fixiert werden.

Viele Möglichkeiten für den Sichtschutz

Material und Bauweise bestimmen den Charakter des Trennelementes, wie es sich in die Umgebung einfügt und wie zuverlässig es Sie abschirmt. Schon vor dem Bau Ihrer Terrasse oder des Sitzplatzes sollten Sie aus verschiedenen Blickwinkeln Ihres Gartens testen: Wo muss ich nachbessern? Welcher Sichtschutz passt zum Garten? Welchen Grenzabstand muss ich beachten, wenn ich einen Sichtschutz im Garten gestalten will?

Sichtschutz aus Holz, Stein, Metall oder Glas

hohe Hecken bilden Eingang zu einem Gartenraum
Hohe Hecken machen neugierig, denn unwillkürlich fragt sich der Betrachter, was wohl dahinter zu entdecken ist. © iVerde

Wer mit Materialien wie Stein oder Glas einen Sichtschutz im Garten gestalten möchte, muss auf ein solides Fundament achten. Manche Oberflächen erfordern etwas Pflege. Sichtschutzwände aus Natur- oder Ziegelstein können edel oder rustikal anmuten. Leider sind sie nicht billig.

Preiswertere Alternativen aus Stein können Betonmauern mit Natursteinblende oder Kunststeine sein. Um die Oberfläche von Massivmauern zu gliedern, helfen Simse, Nischen und Versprünge. Öffnungen im Mauerwerk mindern Luftwirbel, so auch beim formalen Mauerwinkel.  Und sie machen neugierig: Was liegt dahinter?

Freistehende Trockenmauern, die vor allem in Naturgärten beliebt sind, werden ohne Mörtel aufgesetzt. Trotz breitem Mauerfuß und konischem Querschnitt kommen sie schnell an statische Grenzen. Stabiler, somit höher und schmaler stapelbar, sind steingefüllte Drahtkörbe aus unbehandeltem oder feuerverzinktem Stahl. Je nach verwendetem Füllmaterial kommen sie mal rustikal, mal modern daher.

Voll im Trend: farbiger Sichtschutz! Auffallende Farben machen Holzwände zum Hingucker. Horizontal mit Abstand verschraubte Leisten schirmen Blicke von außen ab. Gleichzeitig bekommt alles eine lichte, moderne Ausstrahlung. Senkrecht aneinandergereihte Rundhölzer hingegen würden rustikal und strenger wirken. Farbige Holzwände bieten interessante Möglichkeiten, mit dem Sichtschutz im Garten zu gestalten, zum Beispiel in Kombination mit Pflanzen in kontrastreich gefärbten Töpfen.

Bauvorschriften beachten

TIPP: Erkundigen Sie sich nach den Bauvorschriften vor Ort, denn für Form und Ausführung gibt’s kommunale Regelwerke. Das betrifft z. B. Grenzen zu öffentlichen Verkehrsflächen oder das einheitliche Erscheinungsbild in Siedlungen. Das Landesnachbarrecht wiederum regelt Abstände, Höhe und Breite einer Grenzbebauung. Es lohnt sich nicht nur in finanzieller Hinsicht, mit dem Nachbarn übers Abtrennen beider Grundstücke nachzudenken. Vielleicht lassen sich sowohl Flächen als auch Kosten mit einer gemeinsamen Grenze teilen?

Gewachsener Sichtschutz aus Heckenpflanzen

hohe Hecken als Wind- und Sichtschutz
Hohe Hecken sind ein guter Sicht- und Windschutz. © GartenFlora

Ein Sichtschutz aus Hecken sieht natürlich aus, erfordert jedoch Schneiden, Wässern und Düngen. Bis er hoch und blickdicht ist, braucht er je nach Pflanzenart seine Zeit. Lebender Sichtschutz kann, akkurat geschnitten, formale Anlagen rahmen und gliedern. Immergrüne Hecken aus Lebensbäumen wie der Thuja ‘Smaragd’ oder aus Eiben bleiben bei regelmäßigem Schnitt schmal und dicht.

Sie eignen sich gut, um einen ganzjährig blickdichten Sichtschutz im Garten zu gestalten, der im Frühling zu einer kontrastreichen Kulisse für Zwiebelblumen mit weißen oder gelben Blüten wird. Sommergrünen Sichtschutz bieten Liguster-Arten, Hainbuche oder Rot-Buche. Schön im naturnahen und romantischen Garten: Kornelkirsche oder Zierquitten blühen trotz Schnitt. Blühende Kletterer können Raumteiler zu duftigen Paravents machen.

Wer sich entschließt, einen lebenden Sichtschutz im Garten zu gestalten, umgibt sich nicht nur mit einer natürlichen Grenze, sondern kann auch viel für kleine und etwas größere Tiere im Garten tun: Hecken bieten Vögeln, Igeln und anderen Tieren Schutz und Unterschlupf. Beerentragende Hecken sind zudem wertvoll als Nahrungsquelle für überwinternde Tiere.

Pflanzen sind die natürlichste Form, einen Sichtschutz im Garten zu gestalten. Hainbuche und Rot-Buche gehören zu den schnell wachsende Arten, die sich wegen ihrer Schnittverträglichkeit auch für kunstvoll geformte Hecken und Durchgänge eignen. Als sommergrüne Gehölze lassen sie zudem die Jahreszeiten mitererleben. Diese beiden heimischen Gehölzarten sind ideal als Sichtschutzhecke, Raumteiler und für besondere gestalterische Effekte.

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