Engelwurz - Foto: iStock/emer1940

Voraussichtliche Lesedauer:  3 Minuten

Großstauden – Blüten fast auf Augenhöhe

Von GartenFlora

Es gibt Stauden, vor denen bleibt mancher wie angewurzelt stehen und staunt: Mannshohe Stauden-Sonnenblumen (Helianthus), prachtvolle Sonnenbräute (Helenium), Ziergräser, Astern und andere Großstauden haben eine besondere Ausstrahlung – und sie sind außerdem pflegeleicht. Einer, der es wissen muss, ist Erich Luer, Inhaber der Staudengärtnerei Röttger.

Auf seinem 8.000 Quadratmeter großen Schaugelände nordwestlich von Hamburg – dem „Garten der Horizonte“ – kann er immer wieder beobachten, wie beeindruckt und fasziniert die Besucher von der Strahlkraft und Präsenz der imposanten Blütenschönheiten und Blattschmuckstauden sind. „Großstauden sind in der Regel ebenso robust wie langlebig und man erlebt Blüten buchstäblich auf Augenhöhe. Außerdem sind sie perfekt für Menschen, die nicht, oder nicht mehr, viel Zeit in die Pflege investieren können“, fasst der Staudengärtner zusammen.

Pflegeleichte Großstauden

„Wer die Gartenarbeit alleine nicht mehr schafft, oder generell wenig Zeit hat, sollte größere Bereiche mit relativ wenigen, aber voluminösen Stauden bepflanzen. Das reduziert und vereinfacht die Pflege. Dadurch kann beispielsweise der jährliche Frühjahrsrückschnitt auch leichter von jemand anderem übernommen werden, ob das nun ein Freund oder Verwandter ist oder ein beauftragter Gärtner“, erklärt Erich Luer.

Großstauden
Stockrosen im Bauerngarten – Foto: Pixabay/Kerstin Riemer

Anlaufzeit einplanen

Gut geplante Kombinationen profitieren von der ähnlichen Wuchsstärke der jeweils beteiligten Pflanzen – da alle gleichermaßen durchsetzungsstark sind, besteht kaum die Gefahr des gegenseitigen Verdrängens. „Was man allerdings bedenken muss, ist, dass die meisten Großstauden eine gewisse Anlaufzeit benötigen, ehe sie ihre Wirkung entfalten. Deshalb sollte man für die Übergangsphase einige weniger langlebige Arten wie Indianernesseln (Monarda) oder Duftnesseln (Agastache) dazwischen pflanzen“, empfiehlt der Staudenprofi.

Im Frühjahr pflanzen, im Spätsommer staunen

Die beste Pflanzzeit für Großstauden ist das Frühjahr. So kann man sich außerdem schon im selben Jahr an ersten Blüten, schmucken Blattstrukturen oder filigranen Halmen erfreuen. Weil sich Großstauden im Jahresverlauf erst entwickeln müssen, erreichen derartige Pflanzungen ihren Höhepunkt meist im August/September.

Großstauden – Interessant im Winter und wichtig für Bienen

„Dafür haben ihre auffälligen Blatt- und Blütenstrukturen auch im Winter noch viel zu bieten – und Bienen, Hummeln und andere Insekten sind dankbar für das üppige Nahrungsangebot, denn der Hochsommer und Herbst ist in vielen Gärten ein stark vernachlässigter Aspekt“, bedauert Erich Luer. Praktisch: Dank der riesigen Auswahl an Zwiebelblumen grünt und blüht es in Großstaudenrabatten auch im Frühling und Frühsommer – abwechslungsreich und ebenfalls ohne Pflegeaufwand.

Rudbeckia maxima
Riesen-Sonnenhut – Foto: iStock/BasieB

Staudengiganten für die Sonne

Blütenstauden und Gräser, die hoch hinaus wollen, sind zum Beispiel:

  • Alcea rugosa – Ausdauernde Stockrose
  • Angelica archangelica ‚Solveig‘ – Echte Engelwurz
  • Arundo donax – Pfahlrohr
  • Centaurea macrocephala – Riesen-Flockenblume
  • Cortaderia selloana ‚Sunningdale Silver‘ – Pampasgras
  • Cynara cardunculus ssp. flavescens – Kardy, Wilde Artischocke
  • Helianthus salicifolius – Weidenblättrige Sonnenblume
  • Panicum virgatum ‚Cloud Nine‘ – Graublaue Riesen-Rutenhirse
  • Rheum palmatum var. tanguticum – Kron-Rhabarber, Sibirischer Zier-Rhabarber
  • Rudbeckia maxima – Riesen-Sonnenhut

Schattenriesen und Flächenwunder

Für absonnige bis schattige Gartenbereiche gibt es viele Großstauden, mit denen sich schöne Effekte erzielen lassen. Zu den Favoriten von Erich Luer zählen die Schaublätter (Rodgersia). Mit ihren markanten Blättern bringen die stattlichen Pflanzen spannende Strukturen in die Pflanzung – schon im Austrieb. Einige Sorten wie ‚Die Schöne‘ blühen zudem sehr attraktiv.

„Im Sommer und Herbst dürfen Geißbart (Aruncus), die leuchtend blauen und weißen Blüten des Eisenhuts (Aconitum) und Silberkerzen (Cimicifuga) mit ihren schlanken Blütenrispen nicht fehlen.“ Eindrucksvolle Farne, etwa Dryopteris affinis, und Ziergräser wie die Wald-Schmiele (Deschampsia) ergänzen die Formenvielfalt.

Am besten kombiniert man Großstauden für den Schatten mit Frühblühern wie dem Buschwindröschen (Anemone nemorosa) und schönen Bodendeckern wie den unkomplizierten und robusten Elfenblumen (Epimedium). Die wüchsige und wintergrüne Sorte ‚Frohnleiten‘ beispielsweise sieht rund ums Jahr gut aus und gedeiht sowohl im Schatten als auch an sonnigen trockenen Plätzen.

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