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Hibiskus schneiden für gesunde und blühfreudige Sträucher

Von GartenFlora

Ursprünglich stammt der Hibiskus, auch Eibisch genannt, aus China. Opulente, malvenartige Blüten schmücken ihn meist über den ganzen Sommer. Am häufigsten wird hierzulande der Garten-Eibisch (Hibiscus syriacus) gepflanzt, der viele Sorten mit diversen Blütenfarben zu bieten hat. Wenn Sie Ihren Hibiskus schneiden, kann das den Wuchs des Strauches positiv beeinflussen. Wir verraten Ihnen, was bei Erziehungs-, Pflege- und Verjüngungsschnitten zu beachten ist.

Wozu dient der Gehölzschnitt?

Indem Sie Ihren Hibiskus schneiden, können Sie eine gleichmäßige Form schaffen, die Pflanzengesundheit unterstützen sowie Wuchs- und Blütenbildung fördern. Der Schnitt ist aber kein Muss. Da Hibiskusarten prinzipiell sehr robuste Gehölze sind und sie gleichmäßig wachsen, sind keinesfalls extreme Eingriffe nötig.

Hibiskus schneiden Foto: AdobeStock_schab
Hibiskus macht sich gut als Solitärgehölz oder zwischen Blumenrabatten. Foto: AdobeStock_schab

Ein minimaler Schnitt sorgt für mehr Energie beim Austreiben, gewährleistet kräftige Neutriebe und fördert die Verzweigung. Weil der Hibiskus ausschließlich an seinen diesjährigen Trieben blüht, erreicht man außerdem eine üppige Blütenbildung. Lediglich bei sehr alten Pflanzen, denen es an Kraft fehlt, kommt ein etwas stärkerer Verjüngungsschnitt zum Einsatz.

Wann sollte man einen Hibiskus schneiden?

Der ideale Zeitpunkt, um Ihren Hibiskus zu schneiden, ist Anfang des Jahres. Wenn Sie im späten Winter schneiden, kann der Blütenstrauch seine gesammelte Kraft für einen starken Austrieb nutzen. Weil er sich zudem am Beginn seiner Wachstumsphase befindet, verheilen auch die Schnittstellen besonders schnell.

Wichtig ist, dass Sie den Hibiskus schneiden, bevor sich der Neuaustrieb zeigt. Durch einen Rückschnitt der sommergrünen Gehölze vor ihrem Austrieb haben Sie zudem den praktischen Vorteil, dass kein Blattwerk die Sicht auf Knospen und Verzweigungen versperrt.

Der richtige Zeitpunkt für den Gehölzschnitt

In den meisten Fällen sollten Schnittmaßnahmen an Gehölzen zu Beginn des Jahres, kurz vor dem Austrieb, durchgeführt werden. Ausnahmen bilden frühblühende Gehölze, die ihre Blütenknospen bereits im letzten Herbst angelegt haben.

Richtige Schnittführung

Glatt geschnittene Äste mit sauberer Wundfläche verheilen am schnellsten. Setzen Sie hierfür die Schere so an, dass Sie den Trieb in einem Zug entfernen können und nicht mehrmals ansetzen müssen. Denn jede unnötige Verletzung kostet die Pflanze Kraft.

Hibiskus schneiden
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Links: Astringe zwischen Haupt- und Nebenästen erkennen Sie meist an einer kleinen Wulst. Foto: AdobeStock_Giovani
Rechts: So setzen Sie den Schnitt über einer Knospe korrekt an. Foto: AdobeStock_ueuaphoto

Beim Einkürzen eines Triebes wird leicht schräg in Richtung eines Auges (die ruhende Knospe) geschnitten. Schneiden Sie beim Entfernen eines Triebes auf den Astring (die kleine Wulst am Ansatz jedes Triebes) zurück. Ein kleiner Teil davon sollte stehenbleiben, da hier die Reservestoffe zur Wundheilung der Pflanze liegen. Wird zu tief geschnitten, wird der Haupttrieb verletzt. Wenn zu viel stehenbleibt, dauert das Überwuchern der Schnittstelle länger und Krankheiten können leichter eindringen.

Hibiskus nach der Pflanzung schneiden: Erziehungsschnitt

Falls Sie einen jungen Strauch einpflanzen möchten, kann direkt nach der Pflanzung der erste Schnitt erfolgen, ein sogenannter Erziehungsschnitt. Dadurch fördern Sie von Beginn an eine reich verzweigte Krone. Kürzen Sie die Triebe des Hibiskus dafür etwa zur Hälfte ein, jeweils über einem nach außen gerichteten Auge.

Form und Gesundheit erhalten: Pflegeschnitt

Wenn der Hibiskus bereits seine grundlegende Form besitzt, folgen jährlich ein Pflege- und Erhaltungsschnitt. Gehen Sie dabei nach folgenden Punkten vor:

1. Form erhalten

Kleine Schnittmaßnahmen unterstützen und optimieren den natürlicherweise leicht trichterförmigen Habitus des Hibiskus. Quer ins Innere der Pflanze oder nach unten wachsende Triebe stören das Gesamtbild. Sie dürfen direkt am Astring entfernt werden – im Idealfall bereits in jungem Stadium.

Arteigenen Habitus unterstützen

Es empfiehlt sich, den typischen Habitus der Gehölze durch den Schnitt lediglich zu unterstützen. Ein Schnitt entgegen der natürlichen Wuchsform ist schwierig aufrechtzuerhalten und bedeutet oftmals viel Arbeit.

2. Rückschnitt

Das Schneiden eines Hibiskus fördert seine Blüte, denn ein starker Rückschnitt fördert einen starken Austrieb mit langen Trieben. Für eine reiche Blütenbildung beim Hibiskus ist gerade das wichtig. Sie können darum konsequent alle Triebe aus dem letzten Jahr auf etwa drei bis fünf Augen einkürzen. Beachten Sie dabei die pyramidale Wuchsform und belassen Sie die zentralen Triebe etwas länger als die äußeren. Außerdem sollte stets ein Auge oben stehen, welches nach außen zeigt. So kann sich der Strauch formschön zu den Seiten entfalten.

3. Auslichten und Gesundheit erhalten

Entfernen Sie stets Totholz und mit Krankheiten oder Schädlingen befallene Stellen, um den Hibiskus gesund zu halten. Dabei können Sie den Trieb bis auf das nächstgelegene, noch gesunde Auge einkürzen.

Bei zu engstehenden Trieben entfernen Sie einige bis zur Basis, sodass die Krone wieder luftiger wird. Bei zwei miteinander konkurrierenden Trieben, die aus derselben Gabelung und in die gleiche Richtung wachsen, entfernen Sie ebenfalls einen der beiden.

Alten Hibiskus mit Verjüngungsschnitt schneiden

Möchten Sie einen älteren Hibiskus schneiden, der bereits an Blühfreude verloren hat, empfiehlt sich ein stärkerer Rückschnitt. Auch hierfür entfernen Sie sperrige und nach innen wachsende Triebe. Kürzen Sie anschließend jeden Trieb auf etwa 50 cm ein.

Hibiskus schneiden Foto: AdobeStock_Екатерина Кравченко
Mit einer Baumschere sind auch dickere Äste kein Problem. Foto: AdobeStock_Екатерина Кравченко

Zusätzlich können Sie etwas auslichten und einige Äste, die zu eng stehen, bis auf ihre Basis zurückschneiden. Es kann passieren, dass der Hibiskus dann erst wieder im Folgejahr blüht. Trotzdem wird ihn der Schnitt stärken und er wird zukünftig wieder kräftiger austreiben können.

Geeignetes Werkzeug

Nur mit geschärftem Werkzeug kann ein Schnitt erfolgen, den das Gehölz gut verkraftet. Zum Schneiden von Hibiskus können Sie eine gewöhnliche Gartenschere nutzen. Falls während eines Verjüngungsschnitts dickere Äste gekürzt werden müssen, eignet sich eine kleine Handbaumsäge. Vor dem Gehölzschnitt sollten Sie das Werkzeug außerdem säubern, da Sie sonst Krankheiten im Garten übertragen könnten.

LUISA ROTH

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