Bodenpflege steht bei allen Gartenarbeiten an erster Stelle. Nur auf einem gesunden Boden gedeihen kräftige Pflanzen. Sie können Krankheiten und Schädlingen besser Paroli bieten als kränkelnde Pflanzen. Lockerer, humoser und fruchtbarer Boden entsteht aber nicht von heute auf morgen. Sandböden benötigen immer wieder Kompost und Gesteinsmehl, Lehmböden wollen stets gelockert und Tonböden über viele Jahre tiefgründig bearbeitet werden. Sind die Böden ausreichend mit Humus versorgt und ist das Bodenleben aktiv, wird das Gärtnern immer einfacher.
Das sind Bakterien und Pilze, aber auch Insekten, Schnecken und Regenwürmer. Sie alle zerkleinern organische Masse und wandeln sie zu pflanzenverfügbaren Nährstoffen um. Lebendige Böden speichern diese Nährstoffe und sorgen so dafür, dass sie nicht ans Grundwasser verloren gehen. Außerdem halten sie das Wasser fest. Das geschieht mit Hilfe von so genannten Ton-Humus-Komplexen, die wir an einer krümeligen Bodenstruktur erkennen. Solch ein Boden ist die wertvolle Grundlage für üppigen Flor, reiche Ernte und vollen Genuss bei Ihren Gartenpflanzen.
Gehört Unkraut auf den Kompost? Ich sage: Ja! Allerdings wird bei mir hartnäckiges Wildkraut vorgetrocknet. Giersch oder Ackerwinde lege ich als dünne Schicht für einige Stunden bei sonnigem, trockenem Wetter auf Gartenwegen aus und gebe sie erst dann auf den Kompost, wenn sie strohtrocken sind. Damit keine Unkräuter auf dem Kompost durchkommen, decke ich alles mit einer dicken Schicht Rasenschnitt und einem Kompostvlies ab.
Karl Ploberger
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