Ein grünes Kunstwerk aus verschlungenen Buchsbaumbändern – das war lange Zeit der große Traum von Anja Hankeln. Hier zeigt die Gartenbloggerin, wie der Heckenknoten nach einer alten französischen Vorlage schließlich gelang.
Anja Hankeln betreibt den Gartenblog gartenbuddelei.blogspot.de seit 2008. Darin veröffentlicht sie inspirierende Ideen und berichtet von praktischen Erfahrungen aus ihrem rund 400 Quadratmeter großen Garten im westlichen Münsterland.Dem Buchsbaum machen seit einigen Jahren Pilzkrankheiten und der Zünsler mächtig zu schaffen. Dennoch hatten Sie den Mut, diesen Knotengarten zu pflanzen. … und das, obwohl ich das Buchsbaumsterben bereits im Garten hatte! Selbst die Gärtnerin, von der ich die Pflanzen bezog, wollte mich von dem Vorhaben abbringen. Doch was ich mir mal in den Kopf setze …Und, zufrieden mit dem Ergebnis? Durchaus. Im Winter sieht der Knoten zwar tatsächlich nicht ganz so gut aus. Dann zeigen sich verbräunte Stellen, besonders im Inneren, wo das Laub langsamer abtrocknet und der Pilz leichtes Spiel hat. Sobald ich aber im Mai die Schere ansetze, fällt alles Braune weg. Kurz darauf setzt ein kräftiger Neutrieb ein – und der Knoten präsentiert sich wieder in voller Schönheit.
Das genügt als Maßnahme? Nicht ganz: Ab dem Frühjahr spritze ich vorbeugend mit Fungiziden, abwechselnd mit zwei verschiedenen Präparaten. Außerdem habe ich gute Erfahrungen mit Siapton gemacht. Das ist ein organisches Pflanzenstärkungsmittel mit natürlichen Eiweißverbindungen. Seine Wirkung setzt rasch ein, es fördert das Wachstum und stärkt die Pflanzen gegen Pilzbefall. Wichtig ist aber, dass man das Mittel ab dem Austrieb konsequent alle vierzehn Tage spritzt.
Der Buchsbaumzünsler hat sich in den letzten Jahren zu einem gefürchteten Schädling entwickelt. Wer diesen Schadschmetterling bereits im Garten hat, sollte die Sträuchlein frühzeitig auf überwinternde Larven untersuchen und Gespinste herausschneiden (über den Hausmüll entsorgen). Ab Mitte März werden die Raupen wieder aktiv. Den Buchs dann regelmäßig kontrollieren. Die empfindlichen jungen Raupen lassen sich gezielt mit einem Insektizid bekämpfen (z. B. Raupenfrei Xentari von Neudorff, ein nützlingsschonendes Bacillus-thuringiensisPräparat). Haben die Tiere dagegen erstmal ein Gespinst gebildet, wird es deutlich schwieriger, ihnen beizukommen. Vor diesem Hintergrund empfiehlt es sich, für die Neuanlage eines Knotengartens auf Buchs-Alternativen zu setzen. Sie sind allerdings oft kostspieliger.
(Berberis buxifolia ‘Nana’): stadtklimafest, anspruchslos und robust, aber mit Dornen! Wächst mehr breit als hoch.
(Berberis thunbergii ‘Kobold’, ‘Atropurpurea Nana’, ‘Bagatelle’): laubabwerfend, je nach Sorte dunkelrote Blattfarbe. Anspruchslos und robust, aber mit Dornen!
(Euonymus fortunei ‘Emerald‘n Gold’, ‘Emerald Gaiety’, beide buntlaubig, oder var. radicans, grünlaubig): anspruchslos und robust. Locker-und eher breitwüchsig. Daher öfter schneiden
(Ilex crenata ‘Golden Gem’, ‘Glorie Gem’, ‘Robustico’, ‘Stokes’): ähnelt dem Buchs stark, jedoch nicht für sehr raue, windige Lagen oder kalkhaltige, schwere Böden geeignet.
(Taxus baccata ‘Renkes Kleiner Grüner’): anspruchslos und robust, schatten- und windverträglich, für kalkhaltige Böden.
Einmal jährlich im Mai greift Anja Hankeln zum Akkutrimmer und bringt ihren Knotengarten wieder in Form. Zuvor legt sie ausrangierte Handtücher aus, zum Auffangen des Schnittguts. So muss sie es nicht mühsam aus dem Mulch klauben. Zudem kann pilzinfiziertes Material leicht eingesammelt und über den Hausmüll entsorgt werden.