Beet mit blühenden Tulpen aus der Niederlande

Voraussichtliche Lesedauer:  4 Minuten

Tulpen aus der Niederlande

Von GartenFlora

Natürlich sind in unserer Vorstellung Tulpen fest mit Holland verknüpft. Aber dass die beliebte Zwiebelblume in solchen Massen auf weitläufigen Feldern, in ungeahnter Farbenpracht in niederländischen Gärten zu bewundern sein würde, hatten wir dann doch nicht erwartet. 

Ein Garten an der Tulpenroute

Die vier von uns besuchten Privatgärten entlang der insgesamt 100 Kilometer langen Tulpenroute belehrten uns eines Besseren. So auch das 4000 Quadratmeter große Areal von Elly Kloosterboer-Blok in Bant. 

„De Goldhoorn Gardens“ könnten im Frühjahr angesichts Tausender von Zwiebelblumen, kombiniert mit Stauden, eher „Füllhorn-Gärten“ heißen. 

„Jedes Jahr bringe ich wieder viele neue Tulpen in die Erde, die ich nach Farbthemen sortiere“, beschreibt Elly ihren alljährlichen „Herbst-Marathon“. Die tulpengesäumte Einfahrt voller Wolkenformationen aus Buchs gewährt imposante Ausblicke auf die Landschaft und Einblicke in den Garten. 

Vorgarten mit Farbthemen

Sie geleitet in den Vorgarten mit seinen unterschiedlichen Farbthemen. Hier bildet eine stattliche Amphore, umspielt vom zweifarbig gehaltenen Tulpenrondell, den zentralen Blickpunkt einer erstaunlich weitläufigen Rasenfläche. Diese mündet in einen pflastergesäumten Pfad, der sich durch jetzt tulpenübersäte Beete windet, sogar mitten durch einen malerisch aufgeasteten Wacholder führt. 

„Später im Jahr werden hier im Präriebeet Gräser rascheln und die Blüten von Scheinaster, Steppen-Salbei, Knöterich, Brandkraut, Duftnessel und Scheinsonnenhut den Betrachter erfreuen“, verrät uns Elly, die den Garten selbst geplant und mit ihrer Familie in die Tat umgesetzt hat. Der Weg führt weiter und wird zu einer Achse mit Buchen-Laubengang, an dessen Ende ein Pavillon mit großartigem Ausblick auf die Landschaft liegt. 

Tulpen aus der Niederlande – Impressionen wie in Monets Garten

Wer sich nach Ruhe sehnt, kann im umfriedeten Rund des „Ruhegartens“ auf einer Relax-Liege oder beim sanften Plätschern des Wasserfalls am Gartenteich entspannen. Hier überwölbt eine romantische, ab Mai vom Blauregen umgarnte Bogenbrücke à la Monet die Wasserfläche. 

Im Juni übernehmen Rosen und Clematis die Regie: Ihr Flor überzieht die Mauersockel mit Rankbögen am Weg zum Haus, die Rankhilfen in den Beeten. 

Verteilt über den Garten sorgen formierte Eiben, Buchen, Efeu und Liguster für Räume und Struktur. Die „Goldhoorn Gardens“ faszinieren durch das harmonische Nebeneinander von sorgfältig arrangierten Blatt- und Blütenformen sowie ausgedehnten Partien mit Naturgarten-Flair.

Ein langer Weg der Verwandlung

Der Weg dorthin war ein längerer Prozess, wie uns Elly erzählt: „Auf dem Gelände befand sich in den 50er Jahren die Landwirtschaft meiner Schwiegereltern. Als wir dort einzogen, dominierten Koniferen und Heide den Garten; Schaukel, Sandkasten und Bolzplatz kamen hinzu – pflegeleicht und kinderspieltauglich eben. 

Anfang der 90er Jahre hatte ich mehr Zeit und auch Lust, mich an die Gartengestaltung zu wagen, und so ging’s dann los: Ein Bagger formte einen Erdwall auf der Westseite, um den Wind zu brechen. Ein Teich entstand, mit dessen Aushub wir den Hügel für den Wasserfall formten. Es dauerte drei Jahre, bis der eigens angefertigte Brückenbogen beide Uferseiten des Teiches verband … Wir hievten die Metallkonstruktion per Flaschenzug und Seilwinde übers Wasser!“ 

Erfolg mit Folgen

Obwohl ursprünglich gar nicht so geplant, öffnete Elly 1996 ihr Reich erstmals für Besucher. Der Garten fand so viel Anklang, dass sie Anfragen für Gartenplanungen bekam. So bildete sich die tatkräftige Mutter dreier Kinder 1998 in der Gartenbauschule in Frederiksoord zur Gartenplanerin fort. 

Wie der Wissendurst wuchs auch der eigene Garten immer weiter: Hecken, Rondells und Staudenbeete entstanden, die hausnahe Terrasse bekam ein Schutzdach. Die bisher provisorischen Wege wurden befestigt, am Ende einer Blickachse entstand ein Pavillon. 

Eines von Ellys jüngsten Projekten: der Präriegarten, dessen Tulpenpracht von Blüten und Blättern der Stauden abgelöst wird. „Ich schlendere gerne durch die einzelnen Gartenpartien. Dabei genieße ich die Wirkung der verschiedenen Gartenzimmer. Das bringt mich auf neue Ideen, wie ich den Garten vollenden könnte. Der ist nun 26 Jahre alt – aber er wird wohl nie fertig.“

Ein Lifestyle-Laden mit Landhaus-Flair

Gleich neben dem außergewöhnlichen Garten wird im angegliederten Laden britische Lebensart zelebriert. 

Liebhaber hochwertiger englischer Landhausmode können hier Marken-Stiefel von Bardale, Beaufort und Mongo erwerben. Oder sich mit Jacken, Hüten und Mänteln von Barwick Tweed, Jäger oder Pia Rossini in Schale werfen. 

Neben Kleidungsstücken gibt’s auch Möbel im englischen Landhausstil sowie geschmackvolle Wohnaccessoires für Haus und Garten. Geschäftszeiten: Januar und Februar geschlossen. Im Jahr 2018 am Freitag und Samstag von 11.00 bis 17.00 Uhr im Zeitraum vom 9. März bis 30. Juni. Von Juli bis Dezember nach telefonischer Vereinbarung.

Karin Wachsmuth

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