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Valentinstag – Trends, Tulpen und Geschichte

Von GartenFlora

Ein Strauß für die Vase oder ein Topf mit kleinen Frühlingsblühern ist grad jetzt, in der blütenarmen Jahreszeit, ein Geschenk, das bestimmt gute Laune erzeugt.

Umso besser, dass der Valentinstag auf den 14. Februar fällt. An diesem Tag werden besonders viele Blumen verschenkt. Ein schöner Blumenstrauß oder ein selbst zusammengestelltes Ensemble aus kleinen Frühlingsblumen in einem schönen Gefäß bereitet jedoch auch an anderen Tagen Freude.

Die Fotos in der Bildergalerie bieten Ideen und Inspirationen. Auch die von Experten für Floristen und andere Blumenfreunde ermittelten Trends bieten Anregungen für das Arrangieren von Blumen. 

Valentinstag – Der Ursprung

Der Valentinstag, an dem sich alles um die Liebe dreht, beruht auf einer alten Tradition. Die Legenden, die sich um den heiligen Valentin ranken, reichen bis ins dritte Jahrhundert zurück.

Damals war Kaiser Claudius II. an der Macht. Um sein großes Reich zusammenzuhalten, benötigte er viele Soldaten. Ihnen war verboten, zu heiraten. Ein Soldat war allerdings bis über beide Ohren verliebt. 

Der Legende nach wandte sich der junge Mann an den Bischof Valentin mit der Bitte, ihn und seine Geliebte zu trauen. Der Soldat war Heide, die junge Frau Christin – eine Konstellation, die zu jener Zeit unvereinbar war. 

Bischof Valentin war der Ansicht, dass die Liebe schwerer wiegt als die Gesetze des Kaisers und traute das Paar. Als Reaktion ließ der Kaiser den Bischof festnehmen. Kaiser Claudius II. war so in seiner Ehre gekränkt, dass er den Bischof am 14. Februar martern und enthaupten ließ. So wurde Valentin zum Märtyrer für die Liebe.

Anonyme Liebesgrüße

Es gibt Vermutungen, dass die Tradition des Valentinstages auf den Minnegesang im Mittelalter zurückgeht. Schon damals wurde der Tag des heiligen Valentin mit der romantischen Liebe in Verbindung gebracht. 

Insbesondere in England und den Amerikanern in den USA entwickelte sich später die Tradition, am Valentinstag Liebesgrüße zu verschicken und kleine Geschenke zu überreichen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war es dann für viele Menschen bezahlbar geworden, Karten zu versenden und diese wurden auch für persönliche Liebeserklärungen zum 14. Februar genutzt. Nur im strengen viktorianischen England wurden anonyme Karten versandt. 

So waren leidenschaftliche Liebeserklärungen möglich, ohne dass die damals so bedeutende Keuschheit in Gefahr geriet. Geheime Liebeserklärungen galten in den USA und in Europa plötzlich als „hip“ und auch Blumen konnten solche Botschaften übermitteln.

Blumen als Liebesbotschaft

Blumen verliehen der Botschaft zusätzliche Emotionen. Das hat sich bis zum heutigen Tag nicht geändert, auch wenn die Sprache der Blumen beziehungsweise die jeweilige Bedeutung der Blumen von Land zu Land unterschiedlich sein kann.

Ungefähr Mitte des 18. Jahrhunderts war es besonders beliebt, Pflanzen zu verwenden, um gewissermaßen „durch die Blume“ zu sprechen und einem anderen Menschen auf diese Weise eine Botschaft zu übermitteln. 

So manches konnte oder mochte man damals nicht in Worte fassen. Da war eine Art Code hilfreich und mit Blumen wurde er verschlüsselt. Dabei spielte nicht nur die Art der Blume(n) eine Rolle, sondern beispielsweise auch, wie der Strauß zusammengestellt und gebunden war.

Die Symbolik der Blumen

Die Sprache der Blumen beziehungsweise die Bedeutung, die einer bestimmten Blume und manchmal sogar ihrer Farbe zugeschrieben wird, variiert. Die Symbolik der roten Rose ist wohl jedem vertraut. Bei anderen Blumen ist die Aussage nicht so eindeutig oder sogar widersprüchlich, je nach Quelle. 

Wer Blumen verschenkt und damit etwas Bestimmtes ausdrücken möchte, schreibt darum am besten diese Bedeutung auf eine kleine Karte und verschenkt diesen liebevollen Kartengruß zusammen mit den Blumen.

Tulpen stehen zum Beispiel für die Botschaft „für immer zusammen“, rote Tulpen symbolisieren die perfekte Liebe und Narzissen können für einen Neubeginn stehen. Ranunkeln sagen „Du bist zauberhaft“ beziehungsweise „Du strahlst Charme aus“, was bei den aparten kleinen Blumen auch eine sehr naheliegende Botschaft ist.

Die Blütenfarben tragen zur Botschaft bei

Ganz speziell wird es, wenn die Lieblingsfarben des oder der Beschenkten in den Strauß gemischt werden. Das ist mit Blumen möglich, aber auch mit einem Band oder einer Karte in der entsprechenden Farbe. 

Die Farbe der Blüten kann unterschiedliche Bedeutungen haben und zur Botschaft beitragen. So stehen weiße Blüten unter anderem für Reinheit und Ehrlichkeit, rosafarbene für Sehnsucht, und die Intensität des Rottones kann die Tiefe der Beziehung und die Stärke der Leidenschaft symbolisieren.

Kreativ mit Blumen – nicht nur zum Valentinstag

Ein Strauß zum Valentinstag oder einfach zwischendurch für jemanden, der einem wichtig ist, muss nicht groß sein, denn auch die Idee dahinter trägt zur Freude bei. So kann auch ein Arrangement aus einzelnen schönen Blumen in mehreren Glasvasen eine schöne Überraschung sein. 

Das blühende Geschenk kann dann noch mit einer handgeschriebenen Botschaft ergänzt werden. Ob die Blumen dann schon morgens auf einem Tablett zum Frühstück überreicht oder an einem Fenster oder an einer Wand aufgereiht werden – es gibt viele Möglichkeiten, mit ihnen zu überraschen.  

Tulpenvielfalt nutzen

Besonders gut geht das am Valentinstag mit Blumen wie Tulpen und Amaryllis, die im Februar in großer Zahl erhältlich sind und von denen es viele Sorten mit roten oder weißen Blüten gibt – ideal, wenn die Farbe bei dem Geschenk eine Rolle spielen soll. 

Außerdem gibt es jetzt im Winter und bis in den Frühling hinein auch viele aufblühende Zwiebelblumen im Topf. Sie lassen sich leicht in ein liebevoll dekoriertes Geschenk verwandeln oder können, mit einer persönlichen Botschaft versehen, mit wenigen Worten viel sagen. 

Schnitt-Tulpen sind in einer Fülle an Sorten mit gefüllten und mit einfachen Blüten erhältlich. Sie bieten somit viele Möglichkeiten, Freude zu bereiten – vom üppigen, fröhlich-bunten Tulpenstrauß bis hin zu verschiedenen blühenden Tulpen, die einzeln in unterschiedlichen Glasvasen arrangiert werden, so dass jede, wie ein besonderes Ausstellungsstück, ihre Wirkung entfalten kann. 

Tulpen haben eine besondere Eigenschaft: Sie wachsen in der Vase noch weiter. Ihre Stängel strecken sich und werden dabei auch biegsamer. So können sie in der Vase ein faszinierendes Eigenleben entwickeln.

Blumentrends für das Jahr 2019

Wer Anregungen zur Gestaltung farbenfroher Blumeninseln als Strauß oder Miniaturgarten sucht, kann sich auch von den aktuellen Blumen- beziehungsweise Stiltrends für den Interieurbereich inspirieren lassen. 

Experten für Trends und Floristik haben für 2019 drei Trends im Blumenbereich ermittelt, die zum Beispiel als Anregung für Floristen und Blumenliebhaber gedacht sind: Soft LandingNew Frontiers und Harvesting Elements.

1. Der Blumentrend Soft Landing

Beim Trend Soft Landing dreht sich bei der Gestaltung des eigenen Zuhauses alles um eine „weiche Landung“, als Ausgleich für all das Chaos und die Unruhe in der Welt da draußen. 

Damit es dann wenigstens drinnen kuschelig, sanft und schön ist, und man sich geschützt und wohl fühlt, spielen freundliche Farben und Formen, sanfte Materialien und zarte Muster eine große Rolle bei der Einrichtung. Das beeinflusst auch die Auswahl und die Gestaltung von Pflanzen- und Schnittblumenarrangements.

Bei den Farben herrschen Pastelltöne, Cremenuancen, helles Lila in verschiedenen Varianten und Nudefarben vor. Um einen Farbakzent zu setzen, bietet sich freundliches Orange an. Formen, die beim Design eine Rolle spielen, sind abgerundet oder kugelartig, Materialien wirken weich und einladend. Wattiertes, Gequiltetes oder Fluffiges, was an Federn oder Felle erinnert, passt dazu und auch leichte folkloristische Details sind zu sehen.

2. Der Blumentrend New Frontiers

Ganz anders präsentiert sich dagegen der Trend New Frontiers, der eher technisch und leicht futuristisch anmutet. Es ist geprägt von der Suche nach einem Gleichgewicht zwischen gesunder Ruhe und einem immer schnelllebigeren, von immer mehr smarter Technologie durchdrungenen Lebensumfeld. 

Während Pflanzen und Schnittblumen, die zu diesem Trend passen, eher schlicht sind, kann man bei der Einrichtung metallisch wirkende Oberflächen, reflektierende Farben, transparentes Material mit effektvollen Farbverläufen und Spiegeleffekten zu sehen. Dazu kommen zum Beispiel grafische Linienstrukturen und perspektivische Linienzeichnungen. 

Formen sind stilprägender als das Material und sie sind im Idealfall geometrisch und streng. Die Farbpalette reicht, den Experten zufolge, von kühlen Pastellnuancen bis hin zu kräftigen, leuchtenden Farben. Dazu kommen Weiß, Silber- und Violett-Nuancen, aueßrdem Fliedertöne sowie Farbverläufe von Hell nach Dunkel und kühle Metallicfarben. Material und Gefäß können aus Kunststoff, Glas oder Metall sein, und die verwendete Keramik kann eine besondere metallartige oder irisierende Oberflächenbehandlung aufweisen. 

3. Der Blumentrend Harvesting Elements

Bei Harvesting Elements geht es vor allem um Nachhaltigkeit und Einfachheit statt Überfluss. Recyclingmaterialien und eine Atmosphäre der Ruhe sind wichtig, das verwendete Material und die verwendeten Gegenstände müssen nicht perfekt sein. Stattdessen sieht man ihnen ihre Geschichte an. 

Ein anderer Blick auf die Dinge ist auch bei den Blumen möglich, Trockensträuße oder bunte, nicht perfekt durchgestylte Sträuße passen zu diesem Trend – perfekt ist gewissermaßen das, was nicht perfekt wirkt.

Schlichte oder natürliche, unregelmäßige organische Formen, vielfältige Materialien, Materialkombinationen und recyceltes Material mit unebenem und grobem Charakter prägen diesen Stil. Bei den Farben bestimmen Weiß- und Grautöne sowie Schwarz das Bild. Dazu kommen Blautöne und Kombinationen mit natürlichen Farben wie Grün und Braun. 

Harvesting Element und die beiden anderen Trends werden in diesem Jahr sicher manchen Floristen inspirieren. Letztlich sind jedoch der eigene Geschmack und der eigene Stil entscheidend. Jeder Trend kann aber Anregungen bieten, um mit Schnittblumen oder Pflanzen im Topf etwas Neues auszuprobieren – sei es, um damit einen besonderen Menschen zu überraschen oder einfach, um sich selber eine Freude zu machen.

Extra: Ein inspirierender Blick zurück

Trendexperten wie die Niederländerin Aafje Nijman hatten für die Innenraumgestaltung mit Blumen für das Jahr 2018 die Trends mit den Namen Punk RebootedRomance 3.0 und Re-assemble identifiziert – Trends, die auch als Inspirationsquelle dienen können, um eigene Arrangements zu gestalten. 

Beim Blumentrend Punk Rebooted ging es um Freiheit, Macht und Regeln beziehungsweise das bewusste Brechen von Gestaltungsregeln. Vorgaben, die normalerweise für die Verwendung von Blumen galten, durften ignoriert werden. Kontrastreiche Farben, aussagekräftiges Schwarz und Rot, roh und industriell wirkende Materialien und Designs, die Flecken oder Kratzer zeigen, wurden diesem Trend zugeordnet.  

Der romantische Trend Romance 3.0 lebte von Üppigkeit, Größe und einem Eindruck des Überflusses, erzeugt zum Beispiel durch eindrucksvolle Sträuße, Blumen mit imposanten Blüten und großen, auch exotisch anmutenden Grünpflanzen. Weiche und luxuriös wirkende Materialien wie Samt, edle Farben wie Gold und Kupfer und hochwertig wirkende Stoffe, die zum Beispiel bestickt oder anderweitig verziert sind, passen dazu.

Für den Trend Re-assemble wurden alte und neue Produkte und Materialien auf verspielte Weise kombiniert. Die Farbpalette für diesen Trend war überwiegend bunt und fröhlich: helle und pastellige Farben, jedoch auch vergraut oder natürlich anmutende Farbtöne kamen darin vor. 

Dazu passten Patchwork-Designs und ungewöhnliche Farbkombinationen für einen lässigen und entspannten Eindruck. Dieser Trend war ideal für die farbenfrohen Zwiebelblumen, denn die kleinen Frühblüher können sehr wirkungsvoll in recycelten Gefäßen arrangiert werden. So bringen sie Lebensfreude und einen Hauch von Frühling in die Wohnung.

Abuehrmann

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