Kübelpflanzen überwintern auch gerne im Gewächshaus.

Voraussichtliche Lesedauer:  2 Minuten

Kübelpflanzen im Gewächshaus überwintern

Von GartenFlora

Am 1. November ist es soweit: Ein kalter, strahlend schöner Morgen. Wir fahren zu Xandia Stampe nach Berlin-Köpenick. Sie möchte uns zeigen, wie sie ihre südländischen Kübelbewohner seit Jahren erfolgreich im Gewächshaus über den Winter bringt. Immerhin liegt das Temperaturminimum in dieser Gegend oft bei -15 bis -18° C. In harten Wintern kann das Thermometer auch mal auf unter -20 °C absinken.

Brrrr … schon ganz schön fröstelig. Warum räumen Sie Ihre Kübelpflanzen für das Überwintern in das Gewächshaus erst jetzt ein?

Ganz einfach: Je länger sie draußen bleiben, desto besser härten sie ab und desto kürzer ist ihre Zeit im Winterquartier – für Pflanzen immer eine Art Notunterkunft. Nebenbei spare ich dadurch natürlich auch Energie. Allerdings behalte ich ab Herbst die Wettervorhersage im Auge, um den richtigen Zeitpunkt nicht zu verpassen.

Eignen sich denn alle Kübelpflanzen zum Überwintern im kalten Gewächshaus?

Nein, nur solche, die niedrige Temperaturen vertragen. Viele stammen aus dem Mittelmeergebiet, wie Lorbeer, Rosmarin und Feige. Die tolerieren sogar einige Frostgrade. Meine Citrus-Sammlung dagegen muss ich auf dem kühlen, hellen Dachboden unterbringen. Tropenbewohnern wie dem Hibiskus ist es in meinem Gewächshaus eindeutig zu kalt.

Hat es eine besondere Ausstattung?

Da wir von Anfang an vorhatten, das Haus auch im Winter zu nutzen, haben wir ein tiefreichendes Fundament gelegt und uns für eine extra-starke Eindeckung aus 16 mm dicken Stegdoppelplatten entschieden. Sie bietet eine gute Isolierwirkung.

„Im Herbst kommt dann noch eine Luftpolsterfolie von innen an Dachflächen und Wände, die zusätzlich dämmt.“

Außerdem steht für kalte Nächte ein Heizlüfter parat. Damit steuere ich einen Durchschnittswert von 5–8 °C an.

Und die Kosten für das Überwintern der Kübelpflanzen im Gewächshaus?

Die haben uns natürlich auch interessiert. Wir haben mal einen Stromzähler drangehängt. Es ergab sich ein Betrag von 70 bis 100 Euro pro Winter.

Ist beim Überwintern denn noch nie was schiefgegangen?

Doch, doch, über die Jahre haben sich durchaus mal nicht ganz so robuste Arten wie Wandelröschen oder verschiedene Nachtschattengewächse verabschiedet. Auch durch Vertrocknen ging schon die eine oder andere Pflanze verloren. Zum Glück stehen auf meinen Fensterbänken aber meist schon neue Stecklings-Nachkommen parat.

Gewächshäuser heizen sich ja auch im Winter bei Sonne stark auf …

… da heißt es für mich, rasch zu reagieren: Lüften ist angesagt!

„An milden Tagen lasse ich den oberen Teil meiner „Klöntür“ für einige Zeit offen, so dass die Wärme abfließen kann. „

Sonst verlieren die Pflanzen ihre Winterhärte, verweichlichen und reagieren dann viel empfindlicher auf nachfolgende Kälteeinbrüche.

Und wann dürfen die Pflanzen wieder ins Freie?

Das ist ein bisschen vom Witterungsverlauf abhängig, meist ab Mitte bis Ende April. Zuerst kommen die robusten Arten, Olive, Zylinderputzer etc. raus. Die anderen folgen peu à peu. Ich stelle sie dicht nebeneinander an eine geschützte Stelle, z. B. vor der Hauswand, und lege für Spätfrostnächte Luftpolsterfolie bereit. Spätestens Mitte Mai muss das Gewächshaus aber frei sein, schließlich brauchen wir den Platz dann für Tomaten, Paprika, Gurken…

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