
Dabei sind die blühfreudigen Knollenpflanzen genauso „exotisch“ und nur temporäre Gäste im Garten, wie die meisten der nachfolgend vorgestellten Arten. Eines aber ist gewiss: Ohne die Wucht der Dahlien, Montbretien oder des Indischen Blumenrohrs gelingen Prachtrabatten für die zweite Sommerhälfte nur halb so wirkungsvoll. Und es gibt wohl kaum ein schlagkräftigeres Argument, mit dem sich dem anschleichenden Herbst Einhalt gebieten ließe – wenn auch nur für ein Weilchen.
» Dahlien aus Köstritz
Dekorative Riesenblätter
Da wäre z. B. das bereits erwähnte Indische Blumenrohr (Canna indica-Hybriden). Allein seine großen, ausladenden Blätter vermitteln Tropenflair, zumal das Laub vieler Sorten attraktiv gefärbt ist, von frischgrün über bronzefarben bis dunkel braunrot, teils auch gestreift. Imposante, bis mannshohe Blütenähren schieben sich daraus empor, in leuchtendem Orange, Gelb, Rot oder Rosa.Auch wenn der Trend hin zur niedrigen Zwerg-Canna geht, die besser in den Kübel passt – so richtig dschungelartig wird es erst mit den Großen im Sortiment: ‘Black Knight’, ‘Tropicanna’ oder ‘Wyoming’. Sie eignen sich besonders zum Auspflanzen an sonnig-warmer, windgeschützter Stelle auf nahrhaftem, eher feuchtem Boden. Um das lange Warten auf die Blüten zu verkürzen, können ihre dicken Rhizome schon ab März warm und hell im Topf angetrieben werden. Raus geht es dann aber erst nach Mitte Mai.
» Feuerwerk im Herbst
Überwinterung - ja oder nein?

Mitunter gar nicht bergen muss man die Knollen der Montbretien (Crocosmia masoniorum, C. x crocosmiiflora). In milden Gegenden dürfen sie durchaus im Boden bleiben, allerdings versehen mit einer dicken Schutzdecke aus Laub und Reisig. Allen voran die feuerrote Sorte ‘Lucifer’, sie gilt als die frosthärteste. Wichtig sind ausreichend (8–10 cm) tiefes Pflanzen im Frühling und ein sonniger, geschützter Platz ohne Winternässe.
» Winterschutz für Stauden
Stauden und Zwiebelblumen kombinieren

Verblüffende Kontraste ergeben sich dagegen mit dem Blau von Eisenhut (Aconitum carmichaelii), Berg-Aster (Aster amellus) oder der Tagblume (Commelina), einer weiteren Knollenschönheit. Ihre Blüten öffnen sich nur für einen Tag, dafür schieben unermüdlich neue nach. Fast so, als wollten sie dem Sommerende die kalte Schulter zeigen. Und wer sich für Dahlien entscheidet, kann farblich aus dem Vollen schöpfen und viele Farbkombinationen ausprobieren.
Blumenzwiebeltipps zum Vormerken

Auch die Tigerblume (Tigridia pavonia) mag es sehr farbenfroh in Rot, Gelb, Rosa oder Weiß mit Wildkatzenmuster. Dagegen übt sich die Sommerhyazinthe (Galtonia candidans) geradezu in Zurückhaltung mit ihren eleganten, weißen, duftenden Glockentürmen, die gut einen Meter hoch werden.
In selten klarem Blau öffnen sich die dreiteiligen Blüten der Tagblume (Commelina tuberosa) – toll für Kombinationen mit gelben oder orangefarbenen Blühpartnern. Das samtige, dunkle Braunrot der Schokoladen-Kosmee (Cosmos atrosanguineus) verspricht nicht zu viel: Ihre Blüten duften abends nach Zartbitterschokolade!
Saskia Richter
Praxis-Tipps zur Überwinterung
Im Sommer blühende Blumenzwiebeln vor Kälte und Nässe geschützt überwintern:
Dahlien mögen es hier 5–10 °C kühl, für die meisten anderen sind um die 10 °C ein guter Richtwert. Die Knollen von Montbretie, Schokoladen-Kosmee und Tagblume dürfen dabei nie ganz austrocknen! Eine besondere Rolle spielt die Bodenfeuchtigkeit außerdem bei jenen Arten, die in milden Weinbaulagen im Garten bleiben können. Staunässe schadet ihnen sehr.
Zweigleisig fahren und so auf Nummer sicher gehen

Eine andere Möglichkeit: Sommerblüher in Gefäße pflanzen, so dass sie bequem mitsamt Topf ins Winterquartier umziehen können.
» Der Duft des späten Sommers
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