Welche eine Vielfalt von Zwiebelblumen es doch gibt!

Voraussichtliche Lesedauer:  5 Minuten

Farben- und Formenvielfalt mit Zwiebelblumen

Von GartenFlora

Bald schon endet die Pflanzzeit für die im Sommer blühenden Zwiebeln und Knollen. Bis etwa Ende Mai kann noch mit Gladiolen, Dahlien, Ananasblumen, Begonien, Lilien und Co der Garten- und Balkonsommer vorbereitet werden.

Dahlie, Gladiole, Indisches Blumenrohr: Die frostempfindlichen Exoten sind groß, bunt und bestimmend ‒ zu bestimmend für einen Platz im Staudenbeet? Das mag z. B. für besonders wuchtige Exemplare der Dekorativen und Kaktus-Dahlien gelten.

Viele andere dagegen fügen sich durchaus ins Bild, wenn man sie richtig kombiniert. Hier gilt: Sehr auffällige, farbstarke Sorten sollten nicht um Aufmerksamkeit konkurrieren müssen. Untergeordnete Stauden mit zarten Blüten oder in dezenten Tönen, Blattschmuckstauden und ganz besonders Ziergräser schaffen die perfekte Kulisse.

Auch bei den Knollenpflanzen finden sich zudem Vertreter eher leiser Töne, etwa die Sommerhyazinthe (Galtonia candidans) mit ihren rahmweißen Glockentürmchen, die himmelblaue Tagblume (Commelina tuberosa), Stern-Gladiolen (Gladiolus murielae) oder die braunrote, köstlich duftende Schokoladen-Kosmee (Cosmos atrosanguineus).

Sie alle sind so verträglich, dass man sie gerne in größerer Stückzahl pflanzt. Am besten an eine sonnig-warme, geschützte Stelle in gut durchlässigen, nahrhaften Boden. Die Stern-Gladiolen betören durch nickende, weiße Blüten mit violettbraunem Zentrum und intensiv blumigem Duft. Ihre wildhafte Anmut macht sie zur ebenbürtigen Partnerin von Stauden-Sonnenblume und Herbst-Anemone.

Dahlien-Wissen kompakt

  • Die Knollen so tief einsetzen, dass sich der Wurzelhals mit den Augen 3–5 cm unter der Erde befindet.
  • Die Pflanzen hassen Staunässe und lieben als Mexikanerinnen die volle Sonne.
  • Dahlien brauchen Platz! Mittelhohe Sorten sollten reichlich einen halben Quadratmeter freie Fläche zur Verfügung haben – auch, damit benachbarte Stauden nicht von ihrer üppigen Gestalt bedrängt werden.
  • Die jungen Austriebe vor Schnecken schützen!
  • Zuviel Stickstoff führt zu aufgeschossenen Trieben und übermäßigem Blattwachstum, auf Kosten der Blüten. Zur Pflanzzeit genügt meist eine Gabe organischen Düngers (Hornspäne, getrockneter Rinderdung, Kompost). Im Sommer kann bei Bedarf z. B. mit einem mineralischen Volldünger nachgelegt werden, jedoch nicht später als Ende August, damit die Knollen ausreifen können.
  • Gießen nur bei längerer Trockenheit, dann aber gründlich. Häufige kleine Wassergaben beeinträchtigen den Knollenzuwachs.
  • Vor dem Pflanzen höherer Dahlien am besten zuerst den Stützstab einschlagen, dann die Knollen setzen. Andersherum werden sie allzu leicht beschädigt.

Zwiebelblumen – Die Vielfalt der weiteren Verwendungsmöglichkeiten:

Weil das Sortiment so groß und vielfältig ist, gibt es für die im Sommer blühenden Zwiebeln und Knollen eine Fülle weiterer Verwendungsmöglichkeiten. Viele dieser Sommerblüher machen nicht nur im Garten, sondern zum Beispiel auch in Töpfen auf der Terrasse oder als Schnittblumen in der Vase eine gute Figur.

Schnittblumen aus dem eigenen Garten

Viele Sommerblüher, wie Gladiolen und höher werdenden Dahlien, sind auch schöne Schnittblumen. Wer den Tag mit frisch geschnittenen Blumen auf dem Frühstückstisch beginnen möchte, kann natürlich einzelne Blütentriebe für die Vase verwenden.

Doch schöner ist es, aus dem Vollen zu schöpfen, sofern ausreichend Platz ist: Mit den im Sommer blühenden Zwiebelblumen lässt sich auch sehr gut ein ganzes Schnittblumenbeet anlegen. Es ist sinnvoll, die Blumen schon morgens zu schneiden, bevor es im Laufe des Tages zu warm wird, denn dann halten sich die Sträuße besser.

Exotisches Flair mit Sommerblühern

Ein Teil der prachtvollen, im Sommer blühenden Zwiebelblumen ist nicht winterhart, denn sie stammen ursprünglich aus fernen, warmen Ländern. Der Ursprung der farbenfrohen Dahlien beispielsweise liegt in Mexiko, die Vorfahren der großen Edelgladiolen stammen aus dem Süden Afrikas und auch die Calla (Zantedeschia) stammt ursprünglich vom afrikanischen Kontinent.

So bringen viele der Sommerblüher mit ihrem außergewöhnlichen Wuchs, ihren großen Blättern oder den interessanten Blüten auch einen Hauch von Exotik in den Garten.

Begonien und Dahlien sind besonders frostempfindlich und kommen üblicherweise erst im Mai die Gartenerde. Begonien und auch viele kleinbleibende Dahlien sind auch für den Topfgarten ideal. Sie können über einen langen Zeitraum vom Sommer bis zum Herbst blühen, denn wenn Verblühtes entfernt wird, bilden die Pflanzen erneut Blüten.

Zwiebelblumen-Vielfalt: Mal mit Grün gestalten

Manche der im Sommer blühenden Zwiebeln passen gut in einen Garten, in dem die Farbe Grün dominiert: Die Ananasblume (Eucomis) wird wegen ihres Blattschopfes, der den an eine Ananas erinnernden Blütenstand krönt, oft auch als Schopflilie bezeichnet. Sie kommt ursprünglich auch aus Südafrika.

Ihre Farben sind eher zurückhaltend und sie passt gut in einen Garten, in dem vor allem Grüntöne das Bild bestimmen und in dem darum viel mit Wuchs- und Blattformen gestaltet wird. Die winzigen Blüten der Ananasblume stehen dicht an dicht und haben die Form kleiner Sterne. Später entwickeln sich aus ihnen interessante Samenkapseln.

Die Farbenfülle der Zwiebelblumen nutzen

Die im Sommer blühenden Zwiebelblumen beeindrucken sowohl mit ihrer Formen- als auch mit der Farbenvielfalt. Dieser Reichtum bietet auch Möglichkeiten, mit den Farben zu spielen: Sei es, dass ein Gartenbereich in der Lieblingsfarbe, zum Beispiel einem tiefen, fast schwarzen Rot, gestaltet wird, oder dass die Blütenfarbe auf die Farbe der Gefäße abgestimmt wird.

Eine andere Möglichkeit ist das Abstimmen der Blütenfarben auf den Hintergrund, indem – wohl dosiert – mit Farbkontrasten wie Gelb und Blau oder Rot und Grün gespielt wird.

Zwiebelblumen und Vielfalt: Außergewöhnliche Blätter

Die Canna beziehungsweise das Indische Blumenrohr hat auffallende Blüten, doch diese Pflanze ist noch aus einen anderem Grund außergewöhnlich effektvoll: Ihre großen Blätter erinnern an die von Bananenpflanzen und bringen dadurch tropisches Flair in den Garten oder auf die Terrasse. Manchmal sind sie bläulich, leuchtendgrün, bronze- oder purpurfarben. Sie können auch auffallend gestreift sein.

Die Calla hat ebenfalls interessante Blätter: Ein elegant geschwungenes Hochblatt umgibt den kolbenartigen Blütenstand. Diese außerordentlich zierenden Hochblätter sind oft reinweiß oder zart getönt. Es gibt auch Sorten mit kräftigen Farben wie Orange oder Dunkelrot und mit schönen Farbverläufen.

Die Calla hat aufgrund ihrer sinnlichen Ausstrahlung zahlreiche Künstler wie die amerikanische Malerin Georgia O’Keeffe und die polnische Künstlerin Tamara de Lempicka inspiriert.

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