Die Becherprimel (Primula obconica) ist von allen Topfprimeln für das Zimmer die blühfreudigste. Sie begnügt sich nicht mit einem kurzen Gastauftritt im Frühjahr, sondern präsentiert ihre Blütenfülle über viele Monate.
Die Becherprimel stammt ursprünglich aus Zentralchina und wächst an ihren Naturstandorten als Staude. Als Zimmerpflanze wird sie mittlerweile ganzjährig im Handel angeboten. Mit ihren farbenfrohen Blüten, die sich ab März öffnen, ist sie der perfekte Frühlingsbote in den eigenen vier Wänden. In der Gruppe platziert oder im Zusammenspiel mit anderen Frühjahrsblühern in Töpfen sieht sie einfach hinreißend aus.
Das Primelgewächs bietet eine große Palette bezaubernder Blütenfarben, die sowohl kräftige Töne als auch zarte Pastellfarben umfasst. Sie erfreut mit ihrer nostalgischen Ausstrahlung auch noch im Sommer, wenn die Blütenpracht der verwandten Kissenprimel schon längst vergangen ist. Sorten mit längeren Stielen eignen sich auch als Schnittblumen für die Vase. Primula obconica wird meistens einjährig kultiviert – es ist jedoch möglich, die Pflanze zu überwintern.
Die Becherprimel hat eiförmige, leicht behaarte Blätter mit gekerbtem Rand, die rosettenartig angeordnet sind. Sie erreicht gewöhnlich eine Höhe von 25 bis 30 Zentimetern. Ihre Blüten sind schalenförmig und sitzen in dichten Dolden an behaarten Stielen. Auch im Winter behält die Pflanze ihr Laub, sie ist immergrün.
Eine Becherprimel fühlt sich an einem hellen und nicht zu sonnigen Standort rundum wohl. Je kühler sie steht, desto länger blüht sie – eine Zimmertemperatur bis 18 Grad Celsius und ein Platz am Nordfenster sind daher ideal. Bei höheren Raumtemperaturen freut sie sich, wenn ihre Blätter mit kaltem, kalkfreiem Wasser besprüht werden.
Nach den Eisheiligen kann die Pflanze an einen halbschattigen Ort im Garten umziehen. Auch auf dem Balkon oder der Terrasse macht sie eine gute Figur. Sie ist allerdings nicht winterhart und sollte unbedingt vor dem Frost wieder ins Haus geholt werden.
Verwenden Sie ein hochwertiges Topfsubstrat, das locker und humos ist. Haben Sie Ihrer Primel einen Platz im Beet zugedacht, sollte die Erde nährstoffreich, durchlässig und frisch sein. Ein leicht saurer bis neutraler pH-Wert der Erde ist empfehlenswert.
Gießen Sie mit weichem, zimmerwarmem Wasser, der Ballen sollte stets leicht feucht sein. Achten Sie dabei auf eine gute Drainage am Topfboden, denn Staunässe lässt die Primelwurzeln schnell faulen. Düngen Sie im Zeitraum von April bis September alle zwei Wochen. Verwelktes sollte stets herausgezupft werden, um eine Nachblüte anzuregen. Nach der Blüte können Sie die Becherprimel in frische Erde umtopfen. Weiterkultivierte Pflanzen blühen im folgenden Jahr meist erst im Frühsommer.
Primula obconica und ihre Sorten überstehen einen Winter im Garten meist nicht, obwohl sie kurzzeitig bis etwa minus fünf Grad Celsius aushalten. Überwintern Sie die Pflanze am besten wie mediterrane Gewächse im Kalthaus, kühl bei circa fünf bis zehn Grad Celsius. Da die Becherprimel immergrün ist, sollte das Winterquartier hell sein. Stellen Sie das Düngen in der Winterruhe ein und gießen Sie sparsam.
Gelbe Blätter kommen bei der Pflege von Becherprimeln häufiger vor. Die Ursache kann die Verwendung kalkhaltigen Gießwassers sein. In der Folge kommt es oft zu einem Eisenmangel, da der pH-Wert des Substrats zu basisch geworden ist und der Nährstoff nicht mehr pflanzenverfügbar ist. Abhilfe kann ein Substratwechsel schaffen. Auch zu hohe Raumtemperaturen können dazu beitragen, dass das Laub gelb wird.
Die Pilzkrankheit Botrytis (Weichfäule der Blätter) tritt auf, wenn die Pflanzen zu dicht stehen und dadurch die Luftzirkulation gemindert ist. Lang anhaltende Staunässe führt zum Welken und Absterben der Pflanze. Bei trockenen und warmen Bedingungen können sich Blattläuse und Spinnmilben einstellen.
Berührbare Becherprimeln
Die feinen Drüsenhaare der Wildart enthalten den Giftstoff Primin. Ein Kontakt mit der Pflanze kann Allergien auslösen – aus diesem Grund wird die Becherprimel auch wenig schmeichelhaft Gift- oder Juckprimel genannt. Wer empfindlich ist bzw. Haustiere hat, greift am besten auf priminfreie Sorten („Touch Me“ oder „Pricanto“) zurück.
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