Foto: [AdobeStock_meatbull]

Voraussichtliche Lesedauer:  4 Minuten

Urlaubsbewässerung: So bekommt Ihr Garten in den Ferien genug Wasser

Von Anna Katharina Küsters

Sommerzeit ist Ferienzeit und viele Gärtner*innen freuen sich schon auf ein paar Tage oder sogar Wochen Auszeit. Wer in den Urlaub fährt, steht schnell vor einem Problem: Wer kümmert sich in der Zeit um den geliebten Garten? Die GartenFlora gibt Ihnen ein paar Tipps für die Urlaubsbewässerung.

Urlaubszeit: So lösen Sie die Herausforderung des Gießens

Das ganze Jahr über stecken Gärtner*innen Zeit, Liebe und Hingabe in ihren eigenen Garten. Schon im Winter beginnt die Planung, dann im Frühjahr die Vorzucht, bevor es dann ab Ende Mai raus in die Beete geht. Im frühen Sommer liegen schon die ersten Radieschen, Salate und Erdbeeren im Korb und die Blumenvasen sind mit selbst gepflückten Schnittblumen aus dem Beet gefüllt.

Alles blüht und gedeiht, doch genau dann, wenn es heiß wird und man aus dem Gießen kaum herauskommt, beginnt sie: die Urlaubszeit. Wie überlebt die mühevoll hochgezogene Pflanzenpracht die Wochen, in denen niemand da ist, um sie zu gießen und zu pflegen? Wer übernimmt die Urlaubsbewässerung? Glücklicherweise gibt es mehrere Möglichkeiten, nicht nur im Garten, sondern auch abseits des eigenen Grüns den Urlaub zu genießen und unbesorgt eine Auszeit zu nehmen.

Den Garten auf Abwesenheit vorbereiten

Bevor es in den Urlaub geht, lässt sich der Garten mit ein paar Handgriffen auf die längere Pflegedurststrecke vorbereiten. So lohnt es sich, Topfpflanzen beispielsweise an einen halbschattigen Ort zu stellen. Dort verbrauchen sie deutlich weniger Wasser.

Gemüsebeet mit Mulchschicht aus Stroh, die den Boden um junge Paprikapflanzen schützt. Frau mit  weißer Hose, türkisfarbenem Shirt und Gärtnerhandschuhen hockt hinter dem Beet.
Eine Mulchschicht verhindert das schnelle Verdunsten von Wasser im Beet. Eine Urlaubsbewässerung sollte trotzdem gesichert sein. [Foto: iStock_MementoImage]

Die Gemüsebeete, aber auch Topfpflanzen, freuen sich darüber, wenn Sie die Erde nach einer großzügigen letzten Wassergabe mulchen. So verdunstet weniger Wasser und die Pflanzen halten länger ohne zusätzliches Gießen aus. Verdunstung ist in der Regel das größte Problem für die Pflanzen, weswegen Sie ihnen etwas Gutes tun, wenn Sie sie zurückschneiden. Je weniger Blattmasse vorhanden ist, desto weniger Wasser kann verdunsten. Natürlich geht das nur bei Pflanzen, die auch schnittverträglich sind wie beispielsweise Rosen.

Wasserspeicher für Balkonkästen

Für Balkonpflanzen in Blumenkästen gibt es für die Bewässerung einen besonderen Trick: Im Fachhandel sind Blumenkästen erhältlich, die einen eingebauten Wasserspeicher haben. Wenn die Pflanzen Wasser benötigen, sickert mit der Zeit immer welches nach. Diese Speicher überbrücken natürlich nur einen Zeitraum von einigen Tagen, können den Pflanzen aber in dieser Zeit das Leben retten.

Tipp: Düngen müssen Sie vor Ihrer Abreise nicht mehr. Der Dünger würde das Wachstum der Pflanzen nur anregen, die dann wiederum mehr Wasser brauchen und womöglich Früchte heranwachsen lassen, die dann wiederum ungenutzt abfallen oder verschimmeln.

Urlaubsbewässerung: Das hilft bei längerer Abwesenheit

Die bisher genannten Maßnahmen helfen den Pflanzen meist nur für eine kurze Zeit. Wer über mehrere Wochen verreist, sollte sich über die Urlaubsbewässerung etwas mehr Gedanken machen. Aber keine Sorge, es gibt Möglichkeiten, den Garten während des Urlaubs mit Wasser zu versorgen.

Ollas: Bewässerungssystem mit langer Tradition

Ursprünglich stammen sie aus den heißen Ländern Südamerikas, längst ist die Jahrtausende alte Tradition der Ollas auch in Europa und selbst Deutschland bekannt. Bei Ollas handelt es sich um eingegrabenen Wasserbehälter aus Ton, die über ihre Gefäßwände Wasser an die umliegenden Pflanzen abgeben. Das Video mit Ollas-Bauanleitung inklusive Materialliste finden Sie auch hier.

Einen Gießdienst organisieren

Es ist kein beliebter Job, aber Nachbarn und Freunde werden sich in den meisten Fällen nicht quer stellen, wenn sie für zwei Wochen während der Urlaubszeit die Bewässerung übernehmen. Achten Sie darauf, dass der Gießdienst keine zu weite Anfahrt hat, stellen Sie alle Pflanzen so zusammen, dass es weniger Arbeit ist und revanchieren Sie sich mit einem leckeren Abendessen oder bieten Sie postwendend an, ebenfalls bei Not mit Gießen auszuhelfen. Findet sich niemand, der einspringen kann, können Sie den Job auch als Sommerjob für Schüler*innen oder Studierende anbieten.

Automatisches Bewässerungssystem aufbauen

Ein System zur Tröpfchenbewässerung zu installieren, gehört zu den eher aufwendigeren Methoden – erleichtert einem aber die Arbeit auch abseits des Urlaubs. [Foto: AdobeStock_Floki]

Das ist eine etwas aufwendigere Methode, die Sie aber unabhängiger macht. Tröpfchenbewässerung ist dabei das Stichwort, denn würde die Anlage die Pflanzen beregnen, kann das schnell zu verbrannten Blättern führen. Für eine automatische Bewässerungsanlage im Garten brauchen Sie einen Strom- und einen Wasseranschluss. Das Gute daran ist, dass sie die Anlage oftmals sogar über Ihr Handy steuern können und so auch im Urlaub immer einen Blick darauf haben, wie gut Ihre Pflanzen versorgt sind.

Gießen kann doch jeder? Im Grunde schon, aber wer ein paar Ratschläge beherzigt, gießt effizienter. Schauen Sie doch mal in unsere 12 Tipps zum richtigen Gießen.
Übrigens freuen sich bei sommerlicher Trockenheit nicht nur die Pflanzen im Garten und auf dem Balkon über einen Durstlöscher. Auch die Straßenbäume in der Stadt brauchen im Sommer unsere Hilfe. Und vielleicht setzen Sie ohnehin auf digital vernetzte Gartengadgets, die auch die Bewässerung übernehmen?

Unsere aktuelle Ausgabe

Das sind die Top-Themen:

  • Wohlfühl-Oase: Der Garten als Entspannungsort
  • Romantischer Blütenzauber in Weiß
  • Erbsen: Klein, grün, wertvoll – und sooo lecker!
Zur aktuellen Ausgabe

Melden Sie sich hier kostenlos für den Newsletter an:
  • Neueste Garten-Artikel
  • Saisonale Praxis- und Gestaltungstipps
  • Exklusive Angebote und Gewinnspiele
Bitte bestätigen Sie Ihre Zustimmung.