Darf im Sommer noch gepflanzt werden? Welche Wildobstarten tragen im August Früchte? Und was gibt es nun in Zier- und Nutzgarten zu tun? Diese und viele weitere Fragen rund um die Gartenpflege beantworten wir Ihnen hier, in unseren Gartentipps im August.
Gartentipps im August – Voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten
Idealerweise werden Stauden und Gehölze im Frühjahr oder Herbst gepflanzt. Das ist die beste Zeit dafür. Dennoch lockt der Fachhandel auch mitten in der Saison mit Rosen, Clematis oder Prachtstauden in voller Blüte. Schwer, daran vorbeizugehen! Und gut, dass solche Containerware tatsächlich fast ganzjährig gepflanzt werden kann, denn ihre Wurzeln werden dabei kaum gestört. Für das Anwachsen spielt aber die weitere Pflege eine entscheidende Rolle.
Pflanzungen im August
Beim Pflanzen im Hochsommer braucht es etwas mehr Sorgfalt. Im August setzen den frisch gesetzten Pflanzen die starke Sonneneinstrahlung und Trockenheit stark zu. Mit folgenden Tipps klappt es:
Zwischen Juli und Oktober reift eine ganze Reihe saurer, dafür ausgesprochen Vitamin-C-reicher Wildobstarten heran. Mit Ausnahme der Scheinquitte schmecken alle auch frisch vom Strauch. Als Marmelade, auch gemischt mit süßen Früchten der Saison, ist ihr Geschmack unschlagbar.
Die Sträucher schmücken sich über Wochen mit gelben, orangen und roten Früchten, die auch von Singvögeln gern angenommen werden. Für kleine Gärten eignen sich die selbstfruchtbaren Scheinquitten, die kaum größer als 1,50 Meter werden. Ihre Früchte lassen sich genauso verarbeiten wie echte Quitten, sind aber um einiges saurer. Interessant ist auch die Kornelkirsche, die wegen ihrer frühen Blütezeit auch eine wertvolle Bienenweide ist.
Deutlich mehr Platz beanspruchen Ölweiden und ihre Verwandten Büffelbeere und Sanddorn. Die dekorativen, olivenähnlichen Gehölze sind schnittverträglich und lassen sich zum Beispiel gut in eine hohe, undurchdringliche Wildobsthecke integrieren. Wer ausreichend Platz hat, kann etwa die Vielblütige Ölweide auch als Solitär kultivieren. Im freien Stand bildet sie kleine, charmante, grau belaubte Bäumchen mit mediterranem Charme. Außer dieser Art, von der selbstfruchtbare Exemplare bekannt sind, brauchen alle mindestens eine zweite Pflanze zur Befruchtung.
Einige der Wildobstarten sind sogar zweihäusig, beispielsweise Sanddorn. Es gibt also männliche und weibliche Pflanzen. Sollen sich Früchte bilden, müssen also mindestens ein weibliches und ein männliches Exemplar im Garten stehen.
Ansonsten sind die Wildgehölze relativ anspruchslos, denn sie vertragen Trockenheit und nehmen mit jedem Boden vorlieb. Lediglich kalte, staunasse Standorte behagen ihnen nicht. Ab und an etwas Kompost – mehr brauchen die Gehölze nicht zum Glück.
Hecken aus Nadelgehölzen wie Thuja, Scheinzypresse und Eibe können Sie im August schneiden. Nehmen Sie einzelne, stärker herausragende Äste zunächst mit der Gartenschere einige Zentimeter bis ins Heckeninnere zurück. Achten Sie beim anschließenden Schnitt mit der Heckenschere darauf, dass sich die grüne Wand nach oben hin verjüngt, die Hecke also einen leicht trapezförmigen Querschnitt aufweist. Andernfalls drohen untere Partien aus Lichtmangel zu verkahlen.
Einfassungshecken aus Buchs, ebenso wie Formschnittgehölze, können Ende August einen letzten Pflegeschnitt erhalten. Dann präsentieren sie bis zum folgenden Frühjahr eine akkurate Silhouette. Der noch folgende Austrieb bleibt schwach und stört die Optik kaum. Schneiden Sie möglichst bei bedecktem Himmel, dann gibt’s keine verbräunten Schnittränder oder Sonnenbrandschäden auf den Blättern. Weiches Schnittgut lässt sich einfach durch Überfahren mit dem Rasenmäher zerkleinern, bereits verholzende Triebe werden besser geschreddert. Das Material eignet sich gut zum Mulchen in Gehölzpflanzungen oder zum Vermischen mit anderen Abfällen für den Kompost.
Auch Laubgehölzhecken können bis Ende des Monats nochmals nachgeschnitten werden. Jedoch nicht später, sonst reifen die Neutriebe oft nicht mehr richtig aus und erleiden im Winter Frostschäden.
Einjährig kultivierte Balkonblumen werden im August weiterhin regelmäßig ausgeputzt. Damit sie außerdem weiterhin fleißig Blüten bilden, bietet es sich an, flüssig nachzudüngen. Viele blühen dann bis zum Herbst. Bei Kübel- und Topfpflanzen, die überwintert werden sollen (zum Beispiel Pelargonien, Fuchsien) wird stattdessen das Düngen zur besseren Ausreife ab Ende August eingestellt.
Nicht vergessen: Oleander, Engelstrompeten, Hortensien und „Vieltrinker“ benötigen an heißen Tagen eine besonders reichliche Wasserzufuhr!
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