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Voraussichtliche Lesedauer:  4 Minuten

Weißer Lavendel sollte in keinem Garten fehlen

Von GartenFlora

Echter Lavendel gehört seit langem zu den beliebtesten Garten- und Balkonpflanzen. Seine Schönheit und der intensive Duft ziehen nicht nur uns Menschen in seinen Bann. Auch Schmetterlinge, Bienen und Hummeln werden angelockt und laben sich gern an dem Nektar des Halbstrauchs. Den Insekten scheint es dabei ganz einerlei, welche Blütenfarbe der Lavendel hat.

Bei der Gestaltung von Beeten, Töpfen und Randbepflanzungen von Wegen spielt das allerdings eine erhebliche Rolle! Schön, dass das Lavendelangebot in den letzten Jahren größer geworden ist und es jetzt neben den klassischen blau-violetten Farbtönen auch rosa- und sogar weißblühende Sorten bei uns im Handel gibt. Der englische Züchter Simon Charlesworth hat mit seiner Lavendelgärtnerei Downderry in der Grafschaft Kent entscheidend zu dieser Sortenvielfalt beigetragen.

Mit weißem Lavendel gestalten

Noch sind die hellen Lavendelsorten nicht so bekannt wie die klassisch blau-violett gefärbten Lippenblütler. Dabei haben gerade sie ihren ganz besonderen Reiz und bieten eine Fülle von Gestaltungs- und Verwendungsmöglichkeiten. Viele Landschaftsarchitekten verzichten heute bei der Gartengestaltung auf sehr bunte Farben. Denn ein Garten, dessen Spektrum sich auf einige wenige Farbtöne beschränkt, strahlt Ruhe und Eleganz aus. Weißblühender Lavendel mit seinem silbrig-grauen Laub passt ideal zu diesem Trend.

Auch das Konzept des sogenannten „Weißen Gartens“ wird bei vielen Hausbesitzern immer beliebter. Dabei beschränkt man sich bei der Pflanzenauswahl tatsächlich nur auf weißblühende Gewächse. Die Kunst bei der Anlage eines solchen monochromen Gartens besteht darin, mit den verschiedenen Blütenformen, Wuchshöhen und Tönen einer Farbe so zu spielen, dass es für den Betrachter nicht langweilig wird. Ein Lavendelbusch mit seinen feinen Blütenähren kann hier beispielsweise einen schönen Kontrast zu vielen weißen Rosensorten mit kugelförmigen Blüten oder zu weißblühenden Stauden wie Funkien, Rittersporn oder Phlox bilden.

Aber auch alle, die es eher richtig bunt im Garten mögen, sollten an den hellen Downderry-Sorten nicht vorbeisehen. Denn die Farbe Weiß wirkt immer erfrischend und verstärkt die Wirkung anderer Blütenfarben. Als „Nebendarsteller“ kann heller Lavendel so dafür sorgen, dass rote, pinke, gelbe und orange Rosen oder Stauden richtig zur Geltung kommen. Und sollten sich in einem Beet verschiedene Blütenfarben „beißen“ und nicht recht zueinander passen wollen, neutralisiert er und sorgt für einen harmonischen Gesamteindruck. Einen schönen Farbkontrast bilden die weißen Lippenblütler im Garten natürlich auch zu ihren blau-violetten Verwandten. Pflanzt man sie nebeneinander, entsteht ein abwechslungsreiches, spannungsvolles Bild.

Weißer Lavendel
Foto: iStock/tweetyclaw

Weißer Lavedel – Leuchtend und hell

Die bekanntesten weißen Downderry-Sorten sind Lavandula angustifolia ‚Blue Mountain White‘, ‚Artic Snow‘ und ‚Nana Alba‘ sowie Lavandula x intermedia ‚Edelweiß‘. ‚Nana Alba‘ wird nur etwa 20 bis 40 Zentimeter hoch. Die Sorte ist daher nicht nur ideal für kleine Beete und niedrige Einfassungen, sondern auch für die Bepflanzung von Kübeln und Balkonkästen. Zu den schwachwüchsigen Lavendelsorten zählt auch ‚Arctic Snow‘. Sie wächst buschig und erreicht eine Höhe von etwa 40 Zentimetern. Beide Sorte schmücken sich von Juli bis August mit hellen Blütenähren über der silbergrauen Belaubung.

‚Blue Mountain White‘ stammt ursprünglich aus Neuseeland und wurde 2002 von Simon Charlesworth nach Europa gebracht. Die kompakten Büsche werden etwa 60 Zentimeter groß. Erste Blüten erscheinen ab Juni und zeigen bis in den September hinein ihre volle Schönheit. Beim Verblühen nehmen sie eine leicht grau-blaue Tönung an. ‚Edelweiß‘ bildet recht große Büsche und ist mit einer Wuchshöhe von ca. 75 Zentimetern der größte weißblühende Lavendel. Anders als viele andere Intermedia-Sorten besitzt sie eine gute Frosthärte.

Pflanztipps für weißen Lavendel

Genau wie ihre blau-violetten Verwandten benötigen auch die weißen Downderry-Lavendelsorten viel Wärme und Sonnenlicht, um sich optimal zu entwickeln. Selbst die pralle Mittagssonne kann ihnen nichts anhaben. Staunässe ist jedoch Gift für sie. Der Boden muss deshalb sehr durchlässig sein und Regenwasser gut ablaufen können. Wer eher festen oder lehmigen Boden im Garten hat, sollte diesen an geplanten Lavendelstandorten auflockern, indem er Sand oder Kies unter die Erde mischt. Die Zugabe von Gartenkalk ist außerdem sinnvoll, da die duftende Gartenschönheit es nährstoffarm und nicht sauer mag.

Wer seine Kübel und Töpfe auf Balkon und Terrasse mit Lavendel bestücken möchte, verwendet am besten nährstoffarme Kräutererde. Sie hat alle Eigenschaften, die die Pflanze bevorzugt. Wichtig ist natürlich auch hier, dass überschüssiges Gießwasser immer gut ablaufen kann.

Lesen Sie auch unsere Anleitung zum Lavendel schneiden.

Die Top-Themen der Mai-Ausgabe:

1. Blauregen in neuen Sorten

Wisterien – auch Blauregen oder Glyzinien genannt – sind kostbare Kletterer, die unsere Gärten mit edlen Blütenkaskaden schmücken. Bisher kaum gekannte Sorten erweitern nun das Sortiment.

2. Bühne frei für Pelargonien

In Kübeln, Körben und Kisten zeigen Pelargonien ihr Deko-Talent – und das ganz ohne Allüren. Die schönen Dauerblüher, auch als Geranien bekannt, sind robust und pflegeleicht.

3. Zucchini: Kürbis für den Sommer

Wer Zucchini kennt, weiß um deren Schwemme ab Juli. Ganz vermeiden lässt sich die „grüne Welle“ nicht, aber gut in den Griff bekommen: Einfach öfter ernten – und genießen!

 

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