[Foto: AdobeStock_perfectlab]

Voraussichtliche Lesedauer:  3 Minuten

Pflanzen für Entdecker-Kinder

Von GartenFlora

Schau mal, kannst du essen! Meine dreijährige Nichte freut sich und beißt herzhaft in die große Blüte einer Kapuzinerkresse. „Und die Blätter dort schmecken auch“, ruft sie und flitzt davon, schließlich sollen das auch Mama und Papa wissen.

Musste man sie im letzten Jahr noch davon abhalten, sämtliche Blumen zu köpfen, grasgrüne Johannisbeeren zu ernten oder die Hauswurze zu ertränken, lässt die Kleine sich jetzt von Oma erklären, wovon sie im Garten naschen darf und von welchen Pflanzen sie auf jeden Fall die Finger lassen sollte.

Den Garten für Kinder vorbereiten

Kleine Kinder sind ausgesprochen neugierig – ständig auf der Suche nach etwas, das sie noch nicht kennen. Der Garten ist die perfekte Spiel­wiese. Hier können die Kleinen durch Schmecken, Riechen, Hören, Befühlen und Beobachten sich selbst und die Welt ken­nenlernen. Nehmen Sie sich zunächst Zeit und überlegen Sie, ob in Ihrem Garten für Kinder gefährliche Pflanzen wachsen. Erklären Sie, dass es wichtig ist, niemals unbekannte Pflanzen anzufassen oder gar zu essen. Doch nicht jedes Kind hält sich an solche Warnungen oder gar Verbote. Wenn Sie also Zweifel haben, entfernen Sie die gefährlichen Pflanzen lieber. Dazu gehören unter anderem Eisenhut, Maiglöckchen, Fingerhut, Rittersporn, Rizinus, Seidelbast, Eibe und Goldregen.

Pflanzen für die Sinne

Für Ihren „Kindergarten“ eignen sich insbesondere Pflanzen, welche die fünf Sinne ansprechen und an denen sich die Kleinen ausprobieren können. Duftpflanzen stehen ganz oben auf der Liste. Bei Duft-Rosen braucht man nur das Näschen in die Blüte stecken, andere Pflanzen wie das Currykraut (Helichrysum italicum) verströmen ihr Aroma erst bei Berührung. Oder Sie verblüffen Ihre Kinder mit Blumen und Kräutern, die nach süßen Leckereien duften, zum Beispiel mit der wohlriechenden Eberraute (Artemisia abrotanum), auch bekannt als Spezi-Pflanze, oder der Schokoladenblume (Cosmos atrosanguineus). Kinder lieben süße Früchte wie Erdbeeren und Co. Doch auch Gemüse kann man ihnen schmackhaft machen.

Mini-Gurken und Co

Versuchen Sie es mit Mini-Gurken, Cocktailtomaten oder Zuckererbsen. Die Kleinen finden es sicher aufregend, Blüten zu naschen. Lecker sind zum Beispiel die vom Stauden-Borretsch (Borago pygmaea) und der Zitronen-Taglilie (Hemerocallis citrina). » Schmecken, hören, fühlen, …Pflanzen machen sogar Geräusche – sie rascheln, rauschen und klappern.

Und getrocknete Mohnkapseln geben tolle kleine Rasseln ab. Kinder sind ausgezeichnete Beobachter, sie interessieren sich für die kleinsten Dinge am Wegesrand. Unterstützen die den Entdeckerdrang mit Insektenpflanzen. Aus der Nähe betrachten kann man Schmetterlingsmagneten wie Bergminzen (Calamintha) und Blaunesseln (Agastache Rugosa-Hybride). Kinder entdecken fühlend ihre Welt und machen dabei auch unangenehme Erfahrungen – Brennnesseln können ganz schön gemein sein! Mit manchen Pflanzen lässt es sich aber auch kuscheln: Das bekam der Woll-Ziest im Garten meiner Eltern zu spüren. Meine Nichte hatte ihn gar zu gern.

Autorin: Monica Lietzau

Melden Sie sich hier kostenlos für den Newsletter an:
  • Neueste Garten-Artikel
  • Saisonale Praxis- und Gestaltungstipps
  • Exklusive Angebote und Gewinnspiele
Bitte bestätigen Sie Ihre Zustimmung.