Anfang Mai ist es so weit: Die ersten Hornissen-Königinnen begeben sich auf ihre Erkundungsflüge, um einen Ort für ihr neues Nest zu finden. Die großen Insekten jagen vielen Menschen unbegründet Angst ein, denn die Tiere sind selten aggressiv. Dennoch wollen viele die Hornissen lieber vertreiben, was jedoch verboten und in den meisten Fällen nicht sinnvoll ist.
Die Hornisse ist die in Deutschland größte lebende Wespenart. Sie unterscheidet sich von der Gemeinen Wespe vor allem durch ihre Größe: Hornissen können bis zu 35 Millimeter groß werden, die Gemeine Wespe nur bis zu 20 Millimeter. Außerdem sind Hornissen deutlich friedliebendere Wesen als die Gemeine Wespe. In Gefahrensituationen greifen die großen Insekten selten an, sondern fliehen lieber. Dennoch wollen viele Menschen Hornissen vertreiben.
Ist jedoch das Nest in Gefahr, kann auch die Hornisse in den Verteidigungsmodus wechseln. Ursache für einen Angriff der Hornisse können in dem Zusammenhang verschiedene Aspekte sein. Dazu gehören zum Beispiel:
Daher sollten Menschen das Nest in Frieden lassen. Das bedeutet zum Beispiel, sich ihm in einem Radius von drei bis vier Metern nicht oder nur sehr langsam und ruhig zu nähern. Doch wie weit fliegen Hornissen vom Nest weg? Nicht weit, sie wollen ihr Nest schließlich verteidigen.
Streng geschützte Art
Hornissen im Garten dürfen Gärtnerinnen und Gärtner nicht einfach entfernen. Laut dem Umweltbundesamt steht das Tier in den meisten Bundesländern auf der Roten Liste, ist somit also in vielen Teilen Deutschlands eine stark bedrohte Art. Siedeln sich Hornissen im Garten an, dürfen sie folglich dort auch bleiben. Ausschließlich bei einer direkten Gefahr für den Menschen dürfen Expertinnen und Experten das Nest umsiedeln. Das ist beispielsweise der Fall, wenn Hornissen sich im Rollladenkasten angesiedelt haben, sich das Nest in der Nähe von einem Spielplatz oder einer Terrasse befindet. Sind sich Gärtnerinnen und Gärtner unsicher, wie sie sich verhalten sollen, sollten sie am besten die zuständige Naturschutzbehörde kontaktieren.
Geht es doch einmal schief und die Hornisse sticht zu, sollten Sie die Einstichstelle genau beobachten. Laut dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz reagieren zwei bis drei Prozent der deutschen Bevölkerung allergisch auf Hornissenstiche. Die allergische Reaktion tritt aber erst ein, wenn Sie vorher schon einmal von einer Hornisse gestochen wurden. Sollte die Einstichstelle anschwellen, rot werden oder sehr stark schmerzen, sollten Sie sofort einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Liegt keine Allergie vor, ist der Stich nicht gefährlicher als der einer Biene oder einer Gemeinen Wespe. Da die Hornisse aber einen längeren Stachel hat, kann der Stich subjektiv etwas mehr schmerzen.
Gartenwissen zum Mitnehmen
Überzeugen Sie sich selbst und sichern Sie sich das Markenabo zum Aktionspreis!
Hornissen überwintern nicht. Ausschließlich die im vorhergegangenen Herbst begattete Jungkönigin verbringt den Winter gut geschützt beispielsweise in der Rinde eines morschen Baumes. Die Hornissen-Staaten sind hingegen einjährig, alle Tiere sterben im Winter.
Die Jungkönigin begibt sich im Mai als Erstes auf einen Erkundungsflug. Sie muss einen passenden Ort für ihren neuen Staat finden und ihren Hunger nach der langen Winterpause stillen. Doch was fressen Hornissen? Die Jungkönigin stärkt sich zu Beginn vor allem am Saft blutender Bäume. Erwachsene Hornissen fressen vor allem Fallobst und tilgen ihren Hunger mit Pflanzensäften. Die Brut hingegen füttern sie mit Insekten. Zu Hochzeiten frisst ein Hornissenvolk pro Tag ein halbes Kilogramm davon. Wer Hornissen vertreiben möchte, sollte sich das vorher also gut überlegen: Immerhin sind die Tiere gute Schädlingsbekämpfer.
Tipp: Wer Obstbäume im Garten wachsen hat, sollte im Sommer beim Aufsammeln von Fallobst vorsichtig sein. Manchmal versteckt sich darin noch eine Hornisse, die gerne ihre Ruhe beim Fressen hätte. Fühlt sie sich angegriffen, könnte sie stechen.
Oft findet die Jungkönigin Ende Mai bis Anfang Juni einen geeigneten Ort für ihr neues Volk. Natürliche Baumhöhlen sind mittlerweile rar geworden, daher müssen die Tiere immer öfter auf andere Orte ausweichen, wo Menschen Hornissen vertreiben wollen. In Frage kommen dafür zum Beispiel:
Hat sich die Jungkönigin für einen Ort entschieden, klebt sie einen kleinen Stiel aus selbstangefertigtem Material an die Decke der Höhle. Das ist das Hornissennest-Anfangsstadium. An das Ende des Stiels befestigt sie ein paar erste Wabenzellen. Sie sind sechseckig und dienen der Königin zur Eiablage. Innerhalb kürzester Zeit erschafft die Königin bis zu 50 Wabenzellen. Aus den innenliegenden Eiern entstehen nach etwa einer Woche die ersten kleinen Larven, die sich über das Puppenstadium hin zu einer Hornisse entwickeln.
Anfang Juli schlüpfen die ersten Arbeiterinnen und nehmen der Königin von nun an die Ausflüge ab. Die Arbeiterinnen lassen sich gut von der Königin unterscheiden, denn sie erreichen nur eine Größe von maximal 25 Millimetern und leben nur vier Wochen. Dass Hornissen nachtaktiv sind, ist bekannt, denn die Tiere fliegen auch noch bei völliger Dunkelheit und finden dennoch ihren Weg.
Wenn alles nach Hornissen-Plan läuft, kann das Hornissenvolk jetzt Schritt für Schritt anwachsen. Im August und September kann es so eine Größe von bis zu 700 Hornissen erreichen. Zu diesem Zeitpunkt ändert die Königin ihre Eiablage: Sie legt nur noch Eier, aus denen sich Drohnen oder neue Königinnen entwickeln. Sobald dieser Prozess einsetzt, wissen die Arbeiterinnen Bescheid: Das Ende des Volkes ist nah. Sie versorgen die alte Königin nicht mehr so sehr wie früher, sodass diese das Nest bald verlässt und stirbt.
Die Drohnen, die für die Begattung der Jungköniginnen zuständig sind, sammeln sich an sonnigen Herbsttagen häufig in größeren Gruppen am Nest und begeben sich auf ihren Hochzeitsflug. Dabei suchen sie frisch geschlüpfte Jungköniginnen und begatten diese. Die Jungköniginnen suchen dann einen Unterschlupf, an dem sie den Winter überleben können. Spätestens im November ist dann das gesamte Volk tot.
Haben sich Hornissen einmal angesiedelt, dürfen Expertinnen und Experten sie nur noch in sehr seltenen Ausnahmefällen vertreiben. Wer die Tiere nicht in seiner direkten Nähe haben möchte, kann aber einige Vorkehrungen treffen, den Nestbau früh zu unterbinden. Dazu gehören zum Beispiel:
Diese drei Methoden sorgen dafür, dass sie Hornissen nicht zu sehr in Ihrer Nähe tummeln. Sollte es doch anders kommen und Sie sich unwohl fühlen, sollten Sie einen Experten oder eine Expertin kontaktieren.
Als Hausmittel gegen Hornissen kommen häufig ätherische Öle zum Einsatz. Deren Wirkung ist zwar umstritten, manche Gärtnerinnen und Gärtner schwören aber auf die Mittel. Dazu gehören beispielsweise ätherische Öle aus Nelken, Lavendel, Basilikum, Zitrone oder Knoblauch. Gärtnerinnen und Gärtner können entsprechende Löcher mit der Tinktur jeden Tag beträufeln oder besprühen. Manche Menschen wollen Hornissen vertreiben, Essig ist dafür nicht geeignet.
Wenn Sie im Sommer neben Hornissen auch mit Stechmücken zu kämpfen haben, können Sie ebenfalls zu Hausmitteln greifen. Welche Pflanzen Mücken vertreiben, lesen Sie hier: Pflanzen gegen Mücken: So schützen Sie sich mit Lavendel und Co. Gegen Stechmücken sind Fliegengitter an Fenster ebenfalls sehr effektiv.
Das sind die Top-Themen: