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Voraussichtliche Lesedauer:  10 Minuten

Tee selber machen: Seelenwärmer aus der Natur

Von GartenFlora

Tee zählt seit Jahrhunderten zu den beliebtesten Genussmitteln, denn er ist nicht nur Balsam für die Seele, sondern auch gut für die Gesundheit. Außerdem erinnern uns seine Aromen an die duftenden Kräuter im Garten oder einen wohltuenden Waldspaziergang. Lassen Sie uns mit einem Tässchen Tee die Erinnerungen an den Sommer wieder erwecken – mmh, schmecken und riechen Sie es schon? Dazu zeigen wir Ihnen, wie Sie Tee selber machen und stellen verschiedene Mischungen voller Geschmack vor.

Darum sollten Sie Tee selber machen

Die weltweite Teeproduktion verbraucht Unmengen von Wasser und anderen Ressourcen, da Anbau, Reinigung, Verpackung und Transport nicht ohne Weiteres zu stemmen sind. Wer seinen Tee selber machen möchte, tut damit der Umwelt etwas Gutes, kann die Qualität beeinflussen und die immer teureren Tees aus dem Handel stehen lassen.

Es gibt wirklich wunderbare Alternativen zu gekauftem Tee. Und Tee selber zu machen, ist gar nicht kompliziert. Sogar Teebeutel und komplexere Mischungen können problemlos selber gestaltet werden. Wir möchten unsere Ideen mit Ihnen teilen und haben Tipps für gesunden und leckeren Tee: aus dem Garten, der Umgebung oder sogar vom Fensterbrett.

Teebeutel selber machen

Falls Sie Ihre eigene Teekreation später in einem Teebeutel aufgießen möchten, können Sie diesen auch selber gestalten. Dazu bieten sich im Handel erhältliche Fertigteebeutel an. Diese werden jeweils mit einem TL Teemischung gefüllt, mit einem hübschen Faden zugeknotet und mit einem beschrifteten Schild versehen.

Selbst gemachter Tee: Wo Sie Kräuter finden

Doch nun möchten wir mit Ihnen Tee selber machen. Und zwar ganz individuell. Dabei können Sie entscheiden, ob es ein Tee aus dem eigenen Garten, dem Kräutertöpchen von der Fensterbank, Wildkräutern aus dem Wald oder regionalen Kräutern aus der Apotheke oder dem Reformhaus werden soll.

Wer keine eigenen Kräuter (z. B. in einer Kräuterspirale) angepflanzt hat und auf den Kauf verzichten möchte, kann in der Natur fündig werden, denn sie bietet uns über das gesamte Jahr Pflanzen, die sich wunderbar dazu eignen, Tee selber zu machen. Halten Sie beim Spaziergang durch Wald, Feld und Flur die Augen offen. Sie werden viel entdecken!

Tee selber machen [Foto: AdobeStock_Olvita]
Schafgarbe findet sich reichlich in unseren Regionen und ist perfekt, um heimischen Tee selber zu machen. [Foto: AdobeStock_Olvita]

Brennnesseln wachsen beispielsweise fast überall, aber auch Schafgarbe oder Spitzwegerich sind oft an naturbelassenen Wiesen zu finden. Brombeerblätter können Sie am besten am Waldrand pflücken. Doch achten Sie in der Natur darauf, immer nur fern von Fahrbahnrändern, Hundewiesen oder Bahndämmen zu sammeln. Auch landwirtschaftlich genutzte Flächen sollten Sie meiden.

Kräuter trocknen, um Tee selber herzustellen

Wer die Pflanzen, um seinen Tee selber zu machen, im Garten pflückt oder in der Natur sammelt, muss die Kräuter trocknen. Entfernen Sie welke Blätter, kranke Pflanzenteile und verblühte Blüten und hängen Sie die Kräuter in einem trockenen Raum ohne Sonneneinstrahlung auf. Ein gut durchlüfteter Dachboden wäre z. B. ideal.

Doch auch ein Küchenfenster ohne direkte Sonne bietet sich an. Binden Sie die Kräuter einfach zu kleinen Bündeln, um Schimmelbildung vorzubeugen. Nach etwa zwei Wochen sollten die Teekräuter rascheltrocken sein, dann werden sie gerebelt und verpackt.

Es ist wichtig, dass die Pflanzen zu 100 % trocken sind, um Tee selber machen zu können. Auch ein Trockenautomat funktioniert dazu sehr gut. Oder Sie legen die Kräuter und Blüten auf ein Backblech und lassen sie im Ofen auf niedrigster Stufe trocknen. Diese Methoden haben den Vorteil, das Trocknen erheblich zu verkürzen.

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Tee selber machen: Kleine Tee-Rezepte

Es gibt kleine Tee-Rezepte, die sich schnell zubereiten lassen. Sie können beispielsweise Minze, Salbei oder Kamille sammeln und trocknen. Die Kräuter müssen nicht gemischt werden und schmecken schon für sich herrlich aromatisch. Auch Brennnesseln wachsen überall. Oder Sie nutzen die Samen von Fenchel oder Anis. Die Zubereitung eines eigenen Fürchtetees ist schon etwas komplizierter, aber lohnt sich, denn für die fruchtigen Mischungen können Sie sogar die übrig gebliebenen Schalen von Äpfeln und Co. nutzen. Wenn Sie Ingwertee selber machen möchten, benötigen Sie nur die Knolle und heißes Wasser, um einen wohltuenden Erkältungstee zu kreieren.

Pfefferminztee – der Klassiker

Pfefferminztee ist der Klassiker unter den Tee-Mischungen und lässt sich problemlos selber machen. Dazu können Sie sich an der Pfefferminze (Mentha × piperita) in Ihrem Garten bedienen oder ein Kräutertöpchen abernten. Ernten Sie Ihre Minze am besten vor der Blüte, denn so schmeckt Ihr Tee später umso aromatischer. Frisch aufgebrühte Pfefferminzblätter schmecken wunderbar, doch Sie können das Kraut auch trocknen. Gehen Sie dafür vor, wie oben beschrieben.

Zubereitung: 1 TL Mischung wird entweder im selbst gemachten Teebeutel oder in einem Tee-Ei mit kochendem Wasser aufgegossen. Lassen Sie Ihren Pfefferminztee zwischen 4 und 10 Minuten ziehen. Honig oder Kandis kitzeln die feinen ätherischen Noten des Krauts hervor und machen Ihren Tee zum Hochgenuss.

Salbeitee – wohltuender Genuss

Salbeitee wird aus den Blättern des Echten Salbeis (Silvia officinalis) zubereitet. Sie können dafür sowohl frische als auch getrocknete Blätter nutzen und diese ebenso wie bei der Zubereitung von Pfefferminztee verwenden. Auch bei Salbei empfiehlt es sich, die Blätter vor der Blüte zu ernten, um den vollen Genuss der wertvollen Inhaltsstoffe und ätherischen Öle zu garantieren.

Zubereitung: Füllen Sie 1 TL frische oder getrocknete Blätter in einen Teebeutel oder ein Tee-Ei und gießen alles mit kochendem Wasser auf. Die Ziehdauer beträgt je nach Geschmack zwischen 3 bis 10 Minuten. Auch Salbei schmeckt besonders gut mit Honig, aber Sie können natürlich auch ganz auf Süßungsmittel verzichten.

Brennnesseltee – gut zum Entschlacken

Brennnesseln werden am besten vor Blühbeginn zwischen März und Mai geerntet. Dann können Sie das frische und getrocknete Kraut verwenden, um Tee selber zu machen. Dabei ist der Kräutertee besonders gesund, denn er enthält unter anderem eine Vielzahl wichtiger Mineralien und eine beachtliche Menge an Vitamin C. Häufig kommt er aufgrund seiner entschlackenden Wirkung als Fastentee zum Einsatz.

Zubereitung: Übergießen Sie 1 TL im Teebeutel oder Tee-Ei mit kochendem Wasser für eine Tasse Tee. Lassen Sie den Tee für etwa 3 bis 10 Minuten ziehen, damit sich das Aroma je nach gewünschter Intensität entfalten kann.

Fencheltee – mild und magenschonend

Fencheltee schmeckt schön mild und ist ein ideales Hausmittelchen bei Magenbeschwerden. Die Pflanzen gedeihen auch im eigenen Garten. Ihre gelblich blühenden Dolden werden ab September erntereif und können frisch oder getrocknet verwendet werden. Fenchel wächst bei uns auch wild, doch durch die leichte Verwechslungsgefahr mit giftigen Pflanzen ist vom Sammeln in der freien Natur eher abzuraten, es sei denn, Sie kennen sich sehr gut aus.

Zubereitung: Um den Tee selber zu machen, geben Sie ungefähr 2 TL der Samen in einen Mörser und zerstoßen sie. Anschließend werden sie in einem Beutel oder Tee-Ei mit 250 Milliliter kochendem Wasser übergossen. Lassen Sie Ihren Fencheltee für 6 bis 10 Minuten ziehen.

Fenchel-Anis-Kümmel-Tee selber machen

Für den ebenso beliebten und gesunden Tee werden zu den Fenchelsamen in gleichen Teilen Anissamen und Kümmelkörner im Mörser zerstoßen. Auch die Ziehdauer ist dieselbe.

Früchtetee – nicht nur bei Kindern beliebt

Um Früchtetee selber machen zu können, haben Sie die Möglichkeit, auf verschiedene Früchte zurückzugreifen. Das Gute: Auch die Schalen lassen sich wunderbar nutzen. So können auch Lebensmittelreste weiterverwendet werden (ähnlich wie bei Regrowing) und wandern nicht gleich in die Bio-Tonne. Die Voraussetzung dafür ist jedoch, dass Sie ausschließlich Bio-Früchte verarbeiten, um sicherzustellen, dass keine Pestizide an dem Obst zu finden sind.

Die Früchtetees, die im Handel angeboten werden, enthalten übrigens meist Hagebutten und Hibiskus, doch wenn Sie Tee selber machen, können Sie weitaus mehr Zutaten vermischen. Oder Sie verwenden ausschließlich eine Sorte wie z. B. nur Hagebutten oder Äpfel, um Hagebutten- oder Apfeltee selber zu machen.

Im Folgenden haben wir eine Liste von geeigneten Zutaten zusammengestellt:

  • Beerenobst wie z. B. Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren oder Brombeeren
  • Äpfel
  • Birnen
  • Hagebutten
  • Holunder
  • Limetten, Orangen und Zitronen
  • Mangos
  • Granatäpfel
Getrocknete Früchte in einem Glas auf einem Tisch, um Tee aus Früchten selber zu machen [Foto: AdobeStock_alex]
Früchtetee-Mischungen können mit einer Vielzahl getrockneter Früchte zubereitet werden. [Foto: AdobeStock_alex]

Die richtige Vorbereitung: Früchte trocknen

Damit Sie aus den oben aufgezählten Zutaten auch leckeren Tee selber machen können, müssen Sie sie zunächst trocknen. Schneiden Sie die Früchte und Schalen klein, legen sie auf ein Backblech und decken Sie es mit Backpapier ab. Das Trocknen dauert ungefähr 6 Stunden. Die Temperatur im Backofen sollte 40 °C nicht überschreiten. Um die verdampfende Feuchtigkeit entweichen zu lassen, können Sie einen Kochlöffel aus Holz in die Ofentür klemmen. 

Wie beim Trocknen von Teekräutern ist es extrem wichtig, dass die Früchte und Schalen zu 100 % trocken sind, denn nur so kann ein Schimmelbefall verhindert werden. Darum sollten Sie die getrockneten Früchte noch eine weitere Nacht mit einem Baumwolltuch zugedeckt an einem warmen und trockenen Ort stehen lassen und sie erst am nächsten Tag zerkleinert abfüllen.

Zubereitung: Mischen Sie einen Tee aus Basis-, Kopf- und Herznote und achten Sie dabei darauf, nicht zu viele Komponenten zu verwenden (siehe unten: Tee selber mischen). Übergießen Sie die den Fürchtetee mit kochendem Wasser. Die Ziehdauer ist ähnlich kurz wie bei Grün- und Schwarztees und sollte 6 Minuten nicht überschreiten.

Weihnachtstee selber machen

Eine Früchteteemischung ist übrigens die perfekte Basis, um einen stimmungsvollen Weihnachtstee selber zu machen. Verwenden sie dafür die Schalen von vier Früchten (z. B. von zwei Orangen und zwei Äpfeln) und mischen sie diese mit einer zerkleinerten Zimtstange, zwei zerteilten Anissternen und einer Nelke.

Tee selber mischen

Wie Sie sehen, lassen sich verschiedene Tees ganz einfach selber machen. Wer es etwas anspruchsvoller mag, darf sich auch an ausgefallenen Mischungen versuchen. Eine solche Mischung besteht wie ein Parfum aus einer Basis-, Kopf- und Herznote. Um eine Tee-Mischung für Kräutertee selber zu machen, könnten Sie beispielsweise als Basisnote Brennnesseln verwenden und diese mit Fenchelsamen oder auch Süßholz mischen.

Bei einem Fürchtetee funktioniert das Mischen genauso. Achten Sie dabei aber immer auf das richtige Verhältnis von etwa sechs Teilen Basis-, vier Teilen Kopf- und zwei Teilen Herznoten und übertreiben Sie es nicht. Drei verschiedene Kräuter oder Früchte genügen meist schon, um eine harmonische Mischung zu kreieren.

Spezielle Tees selber machen

Spezielle Sorten wie Schwarz-, Grüntee oder Kombucha zählen wohl zu den Königsdisziplinen. Diese Sorten sind nicht ganz so einfach herzustellen. Wenn Sie Kombucha selber machen möchten, benötigen Sie zunächst den sogenannten Kombucha-Pilz. Der sorgt in Verbindung mit gesüßtem Tee für ein besonders gesundes und dank entstehender Kohlensäure auch spritziges Erlebnis. Die Zubereitung funktioniert ähnlich wie bei Bier und dauert in der Regel bis zu zwei Wochen, damit die verschiedenen Hefen arbeiten können.

Kombucha (mit Tee selber gemacht) steht auf einem Gartentisch [Foto: AdobeStock_Natalya]
Sie können Kombucha mit Tee selber machen. Dazu werden die Zutaten mit einem Kombucha-Pilz fermentiert. [Foto: AdobeStock_Natalya]

Schwarz- oder Grüntees lassen sich auch nicht so leicht selber machen, da sie aus der Teepflanze Camellia sinensis hergestellt werden, die ursprünglich in tropischen oder subtropischen Regionen beheimatet ist. Die Pflanze kann Minusgraden zwar trotzen, aber sie benötigt unbedingt einen Frostschutz.

Die beiden Teesorten unterscheiden sich letztlich durch ihre Weiterverarbeitung. So werden die Blätter für Grüntee sofort gedämpft, um die grüne Farbe zu erhalten und eine Oxidation zu verhindern. Für Schwarztee werden die Blätter zusammengerollt und zerkleinert, damit die Zellwände aufbrechen und der Zellsaft sich freisetzt. Daraufhin beginnt der Fermentations- bzw. Oxidationsprozess und der Tee erhält seine typische dunkle Färbung und sein herbes Aroma.

Möchten Sie nun Tee selber machen, aber suchen noch nach geeigneten Kräutern? Dann schauen sie doch mal in unserem Artikel zu Teekräutern vorbei. Vielleicht werden Sie dort ja fündig.

Wir freuen uns auf Sie!

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