[Foto: AdobeStock_Lancan]

Voraussichtliche Lesedauer:  6 Minuten

Bartblumen: Königsblau an insektenfreundlichen Sträuchern

Von Luisa Roth

Die Bartblume produziert ab Juli eine Unmenge kleiner Blütenbüschel, die das Sommergefühl noch bis in den Herbst erhalten. Die große Menge dieser royalen Blütenpracht in Blau macht sie zudem perfekt für Bienenweiden und fröhlich bunte Bauerngärten. Entdecken Sie weitere Eigenschaften der Bartblume und erfahren Sie bei uns wertvolle Pflanz- und Pflegetipps.

Steckbrief

Name

Caryopteris x clandonensis

Lebenszyklus

mehrjährig

Bodenverhältnisse

locker, humos, sauer bis alkalisch

Wuchshöhe

80 bis 100 cm

Lichtverhältnisse

Sonne

Wuchsbreite

80 bis 100 cm

Verwendung

Bienenweide, Blumenrabatten, Pflanzgefäße

Wuchsform

Halbstrauch

Winterhärte

bedingt winterhart

Blüte

blaue Blütenbüschel

Giftigkeit

ungiftig

Blatt

lanzettlich, behaart

Herkunft der Bartblume

Alle Arten der Gattung Caryopteris stammen aus Asien, viele von ihnen aus China. Botanisch werden sie der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) zugeordnet. Die hierzulande mit Abstand am häufigsten in den Gärten anzutreffende Art ist die Hybride Caryopteris x clandonensis, zu deutsch die Clandon-Bartblume. Diese Kreuzung entstand in den 1930er Jahren in einer Gärtnerei in England. Gekreuzt hat man dafür die beiden Arten Caryopteris incana und C. mongolica.

Wuchs und Aussehen

Die Bartblume zählt zu den Halbsträuchern. Die jungen Triebe sind dünn und weich, die Triebbasis verholzt jedoch mit der Zeit. Die meisten Arten werden etwa zwischen 80 und 100 Zentimetern hoch. Oberirdisch wachsen sie buschig und kompakt, unterirdisch bildet sich ein tiefreichendes Wurzelsystem.

Blätter und Blüten

Die Blätter der Bartblume haben eine lanzettliche Form. Sie sind leicht behaart und ihre Unterseite besitzt oft einen leicht gräulichen Ton. Sowohl Blätter als auch Blüten verströmen einen angenehmen Duft – eine frische, aromatische Brise.

Zwischen den Blattpaaren sitzen die Blüten der Bartblume.

[Foto: AdobeStock_Michal]

[Foto: AdobeStock_lapis2380]

Bestäubt werden sie vornehmlich von Bienen und Hummeln.

Wie lange blüht die Bartblume? Manchmal startet sie schon im Juli und hält im besten Fall sogar bis Oktober durch. Jahr für Jahr entfaltet die Bartblume ihr fürstliches Blütenmeer. Mit kräftigem Blau erstrahlen die zahlreichen Trugdolden und in kleinen Büscheln ordnen sie sich lotrecht entlang der Triebe an. Die Bartblume kann den Bestäubern spätblühender Gehölze sowohl mit Pollen als auch mit Nektar dienen. Dies ist besonders wichtig für hungrige Insekten, die ab dem Spätsommer oft nur noch wenig Nahrung finden.

Hinweis

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Welcher Standort für die Bartblume?

Die idealen Bodenbedingungen stellt ein lockerer, humoser Gartenboden mit einem pH-Wert im leicht sauren bis alkalischen Bereich dar. Kalk verträgt die Bartblume also äußerst gut. Da der Halbstrauch aus gemäßigten und teilweise sogar subtropischen Gegenden stammt, bevorzugt er in hiesigen Breitengraden einen geschützten und vollsonnigen Standort.

Ist die Bartblume winterhart?

Bartblumen sind nur bedingt winterhart. Strenge Fröste mit starken Minusgraden vertragen sie weniger gut. In Gegenden mit rauerem Klima ist ein Winterschutz daher empfehlenswert. Wichtig ist dabei vor allem der Schutz der Wurzeln. Eine Schicht Laub oder Reisig, die auf dem Boden rund um den Strauch ausgebracht wird, gibt einen guten Kältepuffer.

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Eine Bartblume pflanzen

Sträucher und Bäume pflanzen Sie am besten im Frühjahr oder Herbst. Das Pflanzloch sollte doppelt so tief und doppelt so breit ausgehoben werden wie die Größe des Wurzelballens. Schwere Lehmböden können mit etwas Sand aufgelockert werden, wodurch gleichzeitig Staunässe vorgebeugt wird. Bei Kübelpflanzungen ist eine Drainageschicht am Boden des Topfs sinnvoll, zum Beispiel aus Kies, Blähtonkugeln oder Lavagestein.

Falls im Freiland ein Umpflanzen nötig wird, sollten Sie bedenken, dass die Bartblume zu den Tiefwurzlern zählt. Dementsprechend muss der Wurzelballen tief genug und behutsam ausgehoben werden, um nicht zu viel Wurzelmasse einzubüßen.

Die Bartblume pflegen

Es empfiehlt sich, die Bartblume gleichmäßig feucht zu halten. Allerdings ist sie auch recht robust und verträgt daher die ein oder andere Trockenphase. Im Freiland ist die Wasserversorgung meist ohnehin durch die tiefreichenden Wurzeln gesichert. Im Kübel ist es dafür umso entscheidender, regelmäßig zu wässern, da hier aufgrund des begrenzten Topfvolumens weniger Wasser gehalten wird.

Bartblumenblüten neben Schmetterlingsflieder. Foto: AdobeStock_Marc
Das Blau der Bartblumen eignet sich bestens für farbenfrohe Beetkompositionen. [Foto: AdobeStock_Marc]

Für ausgepflanzte Exemplare empfiehlt sich das Düngen mit Kompost, denn dieser lockert zusätzlich die Bodenstruktur und fördert das Bodenleben. Für die Kübelpflanzung ist hingegen ein Flüssigdünger von Vorteil, der im Sommer alle zwei bis drei Wochen verdünnt über das Gießwasser zugeführt wird.

Bartblume schneiden

Der jährliche Rückschnitt ist förderlich für eine üppige Blütenbildung. Er erfolgt im Frühjahr, sobald keine Frostgefahr mehr besteht. Oft sind über den Winter ohnehin einige Triebspitzen der Bartblume zurückgefroren. Das ist aber nicht weiter schlimm, die Frostschäden werden einfach mit dem Schnitt zurückgenommen.

Tipp: Beim Schneiden der Bartblume dürfen Sie beherzt vorgehen. Bis auf ein Drittel seiner Höhe können Sie den Strauch zurücknehmen. Auch Totholz wird mit scharfer Schere vollständig entfernt.

Vermehrung der Bartblume

Zwar lassen sich Bartblumen über Samen vermehren, jedoch sind die Erfolgschancen bei der Stecklingsvermehrung um einiges höher. Allerdings muss man sich auch bei den über diese Methode vermehrten Exemplaren einige Jahre gedulden, bis sich endlich die erste Blüte zeigt.

Das Schneiden der Stecklinge erfolgt zwischen Juni und August. Die einzelnen Stecklinge sollten zwischen 7 und 15 Zentimetern lang sein und von halbverholzten Seitentrieben der Mutterpflanze entnommen werden. In Anzuchterde gesteckt, gleichmäßig feucht gehalten und an einem hellen Standort platziert, können sie am besten wurzeln.

Krankheiten und Schädlinge

Dank ihrer Robustheit bleibt die Bartblume weitestgehend verschont von schwerwiegenden Krankheiten oder invasiven Schädlingen. Stattdessen können sie sogar selbst zur Schädlingsabwehr beitragen: Der intensive Duft der Pflanzen kann gefräßige Schnecken und Blattläuse vertreiben. Lediglich ein zu feuchter Standort bekommt den Sträuchern nicht gut und kann sie somit für Wurzelfäule anfällig machen.

Verwendung und Sorten der Bartblume

Sowohl in Einzel- als auch in Gruppenpflanzungen, im Topf oder Freiland, die Bartblume verlängert dank ihrer duftenden Blütenpracht den Sommer und verschönert jeden Herbstgarten. Gerne verwendete Sorten der Clandon-Bartblume sind Caryopteris x clandonensis ‘Heavenly Blue‘, ‘Kew Blue‘ oder ‘Arthur Simmonds‘. Mit einer weiß-panaschierten Blattfärbung begeistert die Sorte ‘White Surprise‘.

Grüne Blätter der Bartblume mit weißen Blatträndern. Foto: AdobeStock_nahhan
Die Blätter der Sorte ‘White Surprise‘ besitzen weiße Blattränder. [Foto: AdobeStock_nahhan]

Die Bartblume steht zudem ganz weit oben auf der Liste bienenfreundlicher Sträucher. Für eine bunte Bienenweide also die erste Wahl. In Kombination mit bienenfreundlichen Stauden und anderen Sträuchern ergeben die blauen Blüten außerdem kontrastreiche Farbspiele.

Ein exquisites Paar ergeben auch Bartblume und Rosen: Die filigranen Blütenbüschel der Bartblume komplementieren die edlen Rosenblüten. Sogar in ihren Standortansprüchen passen sie bestens zueinander – deutlich besser als beispielsweise das beliebte Arrangement von Rosen und Lavendel.

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