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Halbschatten-Pflanzen – wenig Licht ist mehr

Von GartenFlora

Wenn Sie eine Bepflanzung im Halbschatten anlegen möchten, müssen Sie nicht ausschließlich auf schattenliebende Stauden zurückgreifen. Viele Pflanzen gedeihen nicht nur in der Sonne, sondern auch im Halbschatten – solange sie mit genügend Wasser versorgt werden. Wir stellen Ihnen verschiedene Arten von Halbschatten-Pflanzen vor.

Halbschatten-Pflanzen – voraussichtliche Lesedauer: 3 Minuten

Pflanzbeispiel: Stauden für den Halbschatten vor einer Mauer

Die Leitfiguren in dieser Partie sind neben der Lanzen-Silberkerze das opulente Greiskraut und der leuchtend violettblaue Eisenhut. Darunter werden die Wald-Schmielen gesetzt. Mit etwas Abstand bekommen Sommer-Anemone und China-Astilben ihren Platz, denn sie wandern gern, sind aber an derartigen Stellen unverzichtbar.

Beet im Halbschatten Illustration
Pflanzplan für ein Beet im Halbschatten vor einer Mauer. Illustration: Ruth Fritzsche

Als Bodendecker und im vorderen Bereich werden widerstandsfähige Elfenblumen (Epimedium) verwendet, die auch im Sommer noch sehr schmückende Blätter haben.

An der Nordseite einer niedrigen Mauer droht im Sommer stets Trockenheit, etwas Wassernachhilfe wird also erforderlich sein.

Die hoch stehende Sonne sorgt um diese Jahreszeit für reichlich indirektes Licht, so dass sich die Pflanzung für Halbschatten Pflanzen in Bestform zeigt.

Schatten ist nicht gleich Schatten

Schattige Standorte können ganz unterschiedliche Eigenschaften haben. Der lichte Schatten unter einem Kirschbaum hat seinen eigenen Charakter. Dort verschönern blühende Wald-Glockenblumen (Campanula latifolia) und Breitblatt-Phlox (Phlox paniculata) heiße Sommertage und später im Jahr leuchten dort Herbst-Anemonen (Anemone hupehensis) und Eisenhut (Aconitum).

Ganz anders kommt das geheimnisvolle Halbdunkel altehrwürdiger Baumbestände daher, wo zum Beispiel Salomonssiegel (Polygonatum) und Schaublatt (Rodgersia) zusammen mit Farnen, Funkien (Hosta) und Ziergräsern faszinierende Pflanzenkulissen schaffen.

Was unterschiedet den Halbschatten von einem sonnigen und schattigen Platz?

An einem halbschattigen Standort scheint die Sonne mehr als drei Sonnenstunden – ungefähr einen halben Tag lang- täglich. Davon zu unterscheiden ist der lichte Schatten. Bäume, Sträucher oder Kletterpflanzen werfen diesen Halbschatten. Durch deren Blätter fällt ein diffuses Licht. Und dann gibt es noch den trockenen Schatten, und der hat es in sich. Die wirklich dunkle Seite der Macht gewissermaßen, die sich scheinbar jedem Versuch, ihr Leben einzuhauchen, widersetzt.

Halbschatten-Pflanzen für den trockenen Schatten

Gefühlt lauert diese Art des Schattens überall: Im Schlagschatten des Nachbarhauses oder im Vorgarten, wo die hohe Hecke den Regen abhält und auch unter flachwurzelnden Gehölzen wie Birken, Ahorn und Nadelbäumen.

„Vor allem Fichten sind ein echter Härtefall, darunter kann man höchstens noch Oxalis acetosella pflanzen, den Wald-Sauerklee. Ich rate daher in der Regel explizit davon ab, zu viele Nadelgehölze in den Garten zu pflanzen“, so Cornelia Pacalaj von der gartenbaulichen Lehr- und Versuchsanstalt in Erfurt.

Für fast alle anderen Fälle hat sie jedoch gute Nachrichten, denn selbst im trockenen Schatten und unter flachwurzelnden Laubgehölzen lassen sich stimmungsvolle und abwechslungsreiche Staudenpflanzungen anlegen.

Schattenstauden mit dekorativen Blättern

Die Gartenbau-Ingenieurin hat verschiedene Staudenmodule für den Schatten mitentwickelt. Sie kennt deshalb die breite Palette geeigneter Stauden und empfiehlt zum Beispiel die schöne Blütenstaude Heuchera villosa var. macrorrhiza, das Zottige Silberglöckchen. Bei dieser aparten Staude erscheinen die namensgebenden Blüten von September bis November über den auffallend limettengrünen, im Winter orangeroten Blättern. 

Weil das Zottige Silberglöckchen einen feinen Flaum als Verdunstungsschutz besitzt, verträgt es sommerliche Trockenphasen relativ gut. Auch der Knotige Storchschnabel, Geranium nodosum, ist sehr robust und trockenheitsresistent. Er blüht selbst im trockenen Schatten von Mai bis zum Frost mit rosavioletten Blüten über dem glänzenden Laub.

Ein echter Schattenstar ist auch das himmelblau blühende Kaukasusvergissmeinnicht ‘Jack Frost‘ (Brunnera macrophylla). Die dekorativen Blüten sind allerdings eher ein netter Nebeneffekt. „Was die Blicke viel mehr auf sich zieht, ist das herzförmige Laub mit der silbrig-grünen Blattzeichnung. Das ist charakteristisch für viele Halbschatten-Pflanzen. Sie wirken oft mehr durch ihre abwechslungsreichen Strukturen und attraktives Laub als durch bunte Blüten“, erklärt Pacalaj. 

Weiß, Violett und Pastelltöne sind bei den Blütenfarben am häufigsten vertreten. Es gibt einige Ausnahmen wie etwa die Waldsteinie (Waldsteinia) mit goldgelb leuchtenden Blüten und den Gelben Lerchensporn (Pseudofumaria lutea).

Beliebte Pflanzen für den Halbschatten sind zum Beispiel:

  • Funkien (Hosta)
  • Waldmeister
  • Japanisches Berggras (Hakonechloa macra)
  • Storchschnabel
  • Immergrün
  • Tränendes Herz
  • Herbst-Anemone
  • Rodgersien
  • Fuchsien
  • Wolfsmilch
  • Prachtspiere

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