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Trompetenblume: Winterhart bei der richtigen Pflege

Von GartenFlora

Die farbenprächtige Trompetenblume (auch Klettertrompete, Trompetenwinde oder Jasmintrompete genannt) bringt exotisches Flair in den Garten oder auf den Balkon. Wird der Kletterstrauch an einen warmen Standort gepflanzt und in den ersten Jahren geschützt, trotzt er sogar der Winterkälte.

Trompetenblume – Voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten

Inhalt

Kletterpflanze mit großen Blütentrichtern

 Campsis radicans ‘Flamenco'
Campsis radicans ‘Flamenco‘ Foto: iVerde_H. van de Laar

Die Trompetenblume ist ein dichtbuschiger, sommergrüner Strauch, der mit seinen sattgrünen Blättern und starken Trieben im Nu Pergolen, Rosenbögen und Wände erobert. Sein Laub bildet einen malerischen Hintergrund für die leuchtenden Blütenkelche, die eine beachtliche Nah- und Fernwirkung erzielen. Die verschiedenen Arten der Gattung Campsis gehören zur gleichnamigen Familie der Klettertrompetengewächse (Bignoniaceae).

Klettertrompeten passen wunderbar in mediterrane Gärten und werden auch gerne als Kübelpflanzen eingesetzt. Sie bieten einen guten Sichtschutz und machen auch als Ziergehölze im Bauerngarten eine gute Figur. Zudem eignen sie sich für die Fassadenbegrünung.

Arten und Sorten der Trompetenblume

Die Amerikanische Trompetenblume, Campsis radicans, gedeiht an ihren Naturstandorten in sumpfigen Arealen. Ihre langröhrigen Blüten zeigt sie ab Mitte Juli. Der Strauch bildet Haftwurzeln und schlingende Triebe aus, sodass er meist auch ohne Kletterhilfe auskommt. Die wüchsige Pflanze kann durchaus zehn Meter in der Höhe erklimmen und erträgt einen Winterfrost bis minus 20 Grad Celsius klaglos.

Die Chinesische Trompetenblume, Campsis grandiflora, gelangte um 1800 aus Asien nach Europa und ist vielleicht die schönste Art ihrer Gattung. Die spektakulären, tief orangefarbenen Blüten erscheinen von Juli bis Oktober. Ihre Haftwurzeln fallen eher schwach aus. Aus diesem Grund wird sie gerne aufgebunden und erreicht dabei eine Wuchshöhe von bis zu vier Metern. Die Art toleriert im Winter maximal minus 15 Grad Celsius und sollte daher nur in milden Regionen im Freien überwintern.

Die Kreuzung Campsis x tagliabuana, auch Große Trompetenblume genannt, vereint die herausragende Schönheit der asiatischen Trompetenblume mit den positiven Eigenschaften der amerikanischen Art. Beim Kletterverhalten als auch bei der Winterhärte gibt es jedoch sortenspezifische Unterschiede. Die altbewährte Sorte ‘Madame Galen‘ beeindruckt ab Juli mit orange-roten Blüten, die gerne von Bienen und anderen Insekten besucht werden.

Die Chinesische Trompetenblume zeigt besonders prächtige Blüten.
Die Chinesische Trompetenblume zeigt besonders prächtige Blüten. Foto: AdobeStock_Iva

Standort und Boden

Trompetenblumen sind wahre Sonnenanbeter. Der Platz sollte daher viel Licht, Wärme sowie einen Windschutz bieten. Die Sträucher lieben tiefgründige, nährstoffreiche Böden, tolerieren aber auch ein sandiges Substrat. Stark lehmige Böden können Sie mit steinigem Material und Kompost aufbessern, leichte Böden mit Humus.

Pflanzung und Pflege

Planen Sie ausreichend Platz ein, denn Trompetenblumen können – sofern man sie lässt – ziemlich raumgreifend werden. Gepflanzt wird am besten im Frühling. In den ersten Jahren bauen die Sträucher ein kräftiges, verholztes Grundgerüst auf, die Blüte erfolgt an den jährlich neu gebildeten Seitentrieben.

Die anmutigen Sträucher recken zwar ihre Blüten der Sonne entgegen, an den Füßen mögen sie jedoch Schatten, zumal sie zu den Flachwurzlern gehören. Eine Unterpflanzung, zum Beispiel mit Stauden, ist hübsch anzusehen und erfüllt den genannten Zweck. Von Vorteil ist es auch, den Boden mit einer Mulchschicht zu bedecken. Dadurch wird die Feuchtigkeit länger in der Erde gehalten.

Eine spezielle Düngung ist in der Regel nicht erforderlich. Meist reicht es aus, die Pflanze im Frühjahr mit Kompost zu versorgen. Wichtig für das Überwintern ist das gute Ausreifen des Holzes im Herbst. Verabreichen Sie deshalb in der zweiten Jahreshälfte keinen Stickstoffdünger mehr.

Eine Klettertrompete im Kübel sollte ein Pflanzgefäß mit einem großen Durchmesser erhalten, das mindestens ein Volumen von 25 Litern aufweist.

 Diese Chinesische Klettertrompete entfaltet ihre Pracht an einem stabilen Gerüst.
Diese Chinesische Klettertrompete entfaltet ihre Pracht an einem stabilen Gerüst. Foto: Pixabay_Sung-Chan Kim

Trompetenblume erziehen und schneiden

Bei der Erziehung des Strauches gibt es verschiedene Prinzipien: Sie können mehrere gleichberechtigte Haupttriebe an Spalierdrähten erziehen oder nur einen Haupttrieb an den Stützen einer Pergola beziehungsweise an einem Stamm wachsen lassen. Ist das Gerüst aufgebaut, kürzen Sie jährlich im zeitigen Frühjahr alle vorjährigen Triebe auf drei bis vier Knospen ein.

Ein gezielter Rückschnitt im März ermöglicht es Ihnen auch, die Sommergrünen in der gewünschten Höhe und Breite zu halten. Kürzen Sie dabei stets die Seitentriebe ein: Je öfter diese sich verzweigen, desto üppiger fällt die spätere Blütenpracht aus. Ein kräftiger Rückschnitt steigert grundsätzlich die Blütenfülle, da die Pflanzen immer am neuen Holz blühen.

Sicherer Halt für die Selbstklimmer

Trompetenblumen sind wie die Kletterhortensie und der Efeu Wurzelkletterer. Sie verfügen über Haftwurzeln, die sich fest mit der Unterlage verbinden. Das funktioniert aber nur bei jungen Trieben und auf einem rauen Untergrund. Die Haftwirkung ist auf den meisten Flächen nicht ausreichend, um die spätere Last der überhängenden Blütentriebe, vor allem bei Wind, zu tragen. Deshalb ist das zusätzliche Aufbinden an Pergola, Rankgitter, Spanndrähten oder anderen Kletterhilfen ratsam. Spätestens, wenn die Pflanze zwei Meter hoch ist, ist ein entsprechendes Gerüst, beispielsweise aus Draht, notwendig. Fixieren Sie vor allem den Haupttrieb, damit dieser bei allen Wetterlagen standhaft bleibt.

Eine Klettertrompete wächst gerne an einer Mauer.
Eine Klettertrompete wächst gerne an einer Mauer. Foto: AdobeStock_Marc

Winterschutz

Generell gilt: Jungpflanzen sollten in den ersten Jahren einen Winterschutz erhalten. Eine hohe Widerstandskraft gegen Frost erreichen sie meist erst nach dem dritten Standjahr, denn dann setzt die Verholzung ein. Decken Sie die Pflanzscheibe und die Strauchbasis mit Herbstlaub und Tannenreisig ab. In strengen Wintern können vor allem die Vorjahrestriebe zurückfrieren, die Pflanzen treiben aber in der Regel nach dem Rückschnitt im Frühling wieder durch.

Eine Trompetenblume im Topf kann durchaus auf dem Balkon und der Terrasse überwintern. Stellen Sie das Pflanzgefäß am besten auf Holzfüße oder Styroporplatten, um die aufsteigende Kälte von unten abzumildern. In strengen Wintern ist ein weiterer Schutz empfehlenswert: Umwickeln Sie den Kübel mit Vlies oder einer Noppenfolie und legen Sie rund um die Pflanze etwas Reisig aus. Auch in der kalten Jahreszeit sollten Sie hin und wieder gießen, damit der Wurzelballen nicht austrocknet.

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